Wer sich für Wissenschaft und Forschung interessiert, für den dürfte die Website der Max-Planck-Gesellschaft eine gute Informationsquelle sein. Und man kann sich das vierteljährlich erscheinende Magazin sogar kostenlos bestellen. Um Papier und Transport zu sparen, kann man es sich als PDF-Datei herunter.
Süßer
Ich habe gerade so einen verdammten Heißhunger auf etwas Süßes gehabt. Leider befand sich keine Schokolade in meinem Haushalt, keine Pralinen waren zu finden und weder Kuchen gab es noch Torte noch Plätzchen.
Immerhin fand ich einen Vanillepudding mit Sahne im Kühlschrank. Kein Bioprodukt, sondern herkömmlich, und das heißt: mit viel Zucker und noch mehr künstlichen Aromastoffen. Ein intensiver Vanillegeschmack machte sich auf meiner Zunge breit. Zweifelsohne schmeckt echte Vanille edler, gediegener. Aber sie ist auch recht teuer.
Was soll’s. Ich mag das ganze künstliche Zeug, so aufdringlich und unecht es auch daherkommen mag. Wir leben halt in einer dekadenten Gesellschaft, in einer dekadenten Kultur mit wenig Natürlichkeit und viel Künstlichkeit. Mit übertriebenen Aromen in Plastikbechern. Wir sind die Plastik-Leute*.
Und wie jede dekadente Gesellschaft wird auch unsere zugrunde gehen. Bald.
*
»Plastic people
Oh baby, now
You’re such a drag«
— Frank Zappa and the Mothers of Invention
Heller
Nun werden die Tage wieder heller oder länger oder wie man sagt. Also, ich meine, es bleibt abends wieder länger hell. Ich finde das blöd.
Ich gehe zum Beispiel nicht gern im Hellen einkaufen. Ich laufe lieber im Dämmerlicht durch die Straßen. Ich weiß nicht … die Menschen schauen mich einfach manchmal so komisch an. Ich sehe sicherlich nicht wie ein Außerirdischer aus, aber vermutlich spüren sie irgendwas, vielleicht strömt irgendeine seltsame Aura von mir zu ihnen. Sie merken, dass ich mich nicht als Teil der Gesellschaft fühle, auch wenn ich nicht vom Mars komme, kein Bohemien bin und eigentlich völlig normal lebe und wohne und arbeite. Aber sie glotzen mich an. Im Dunkeln stört mich das etwas weniger.
Und Helligkeit ist nicht wirklich gemütlich, oder? Wenn es so wäre, würde man ja Romantik mit hell ausgeleuchteten Räumen in Verbindung bringen, mit Neonlicht und Leuchtstofflampen. Statt dessen verdunkelt man den Raum, wenn man sich wohlfühlen möchte, und zündet nur ein paar Kerzen an.
Das klingt jetzt, als wäre ich ein Vampir oder so was, aber nein, ich mag pralles, helles, heißes Sonnenlicht, ich bin ein Sommerkind. Ich liebe es, an knallheißen Tagen stundenlang nach draußen zu gehen, bewaffnet mit meinem Fotoapparat.
Aber es dürfen keine Menschen im Wald sein, wo ich spazieren gehe. Ich will allein sein. Deswegen gehe ich nie am Wochenende.
Und, ja, im Sommer haben die langen Tage schon ihre Berechtigung. Sonst müsste man allzu früh wieder den Heimweg antreten nach einem wundervollen, heißen, hellen Tag in Gottes freier Natur.
Der Bachelor: Wieder drei Damen weniger
Ach, es ist ein Jammer, wenn man sich als Zuschauer an einige der netteren Damen doch schon so gewöhnt und sie liebgewonnen hat und sie dann gehen müssen. Doch wäre es nicht so, würde ja die ganze Sendung nicht funktionieren. Die Bewerberinnen, wenn wir sie so nennen wollen, sind nun wieder um drei weitere dezimiert worden, und mir läuft eine kleine Träne aus dem Knopfloch. Es ist einfach schrecklich, diese Enttäuschung in den Gesichtern mit ansehen zu müssen. Ach, Mädels, vergesst den schäbigen Bachelor, kommt doch zu mir!
Körper
Ich kann während des Lebens niemals aus meinem Körper hinaus, ich kann niemals jemand anders sein, ich kann niemals nicht ich sein. Nicht-Ich. Ich bin gefangen. Mein Gehirn zeigt mir eine subjektive Welt. Ich kann niemals objektiv sein. Ich kann niemals allgemein sein, ich kann immer nur spezifisch sein. Ich kann niemals ein anderer Mensch sein oder ein Tier oder eine Pflanze oder ein Gott. Es gibt keine Diskontinuität. Höchstens im Traum. Deswegen mag ich die Träume. Und wenn es eine Diskontinuität, eine Unterbrechung der inneren Erfahrungswelt, im Wachleben gäbe, wäre sie geistige Krankheit. Oder würde zumindest als solche interpretiert werden.
Ich gehe immer nur vorwärts in der Zeit, niemals zurück. Ich werde niemals jünger oder erlebe schon Erlebtes noch einmal, ganz genau so, in allen Einzelheiten identisch. Die Route ist vorgegeben, es gibt keine Umkehr, keine Abzweigung, keinen Rundweg. Ich steuere auf den Tod zu, und es gibt nichts, nichts, nichts, was ich dagegen tun könnte.
Scheiß-Körper. Die Menschen sehnen sich nach einer etwas körperloseren, nach einer etwas feinstofflicheren Welt, nach einem Himmel. Nach einem Himmel.
Und ich weine wie ein Baby, ich schreie wie ein Vogel, ich heule wie ein kleiner Junge oder ein verletztes Tier, ich sterbe Jahrzehnte lang, jämmerlich langsam, auf einer Einbahnstraße.
Ich schrie niemals heraus, was ich brauche. Ich brauche deine Negativität. Aber alle meine Freundinnen waren fröhlich. Ich habe immer nur fröhliche Menschen um mich.
Ein Orchester spielt so furchtbar laut und keine Tränen kommen aus meinen Augen und ich träume von meinem Tod in irgendeiner Zukunft oder irgendeiner Vergangenheit, bis der Schlaf über mich fällt.
Katja bleibt drin
Unfassbar, der »Bachelor«, also Paul, hat Katja drin gelassen. Verstehe ich nicht. Die Frau ist doch einfach nur billig, da hat die coole und ewig mürrische Georgina völlig recht. So eine übellaunige Georgina an meiner Seite würde mir gut zu Gesicht stehen, die würde mir schon gefallen. Und Sissi – nun, die ist wirklich süß von ihrer Art her, sie und Paul passen gut zusammen, glaube ich. Mal sehen, wie es sich noch entwickelt.
Bernadette ist raus
Am Mittwoch habe ich mir die zweite Folge von »Der Bachelor« auf RTL angesehen. Paul hat Bernadette mit auf den Tafelberg genommen, danach ließen sie sich an einer Klippe abseilen, und in der Abenddämmerung lagen sie verträumt auf einer Wiese. Und Bernie sagt dem armen Paul ständig ins Gesicht, dass sie sein Aussehen nicht mag und ihn sowieso nur als Kumpel ansieht.
Als sie aber später in der Villa, am Ende der Phase 2, keine Rose bekam und nach Hause fliegen musste, hat sie doch ein bisschen geheult, die sonst so coole und unbekümmert wirkende Dame. Eigentlich war es doch in der ersten Folge schon klar, dass das mit Paul und Bernadette nichts werden kann, aber na gut, der Zuschauer muss ja auch ein wenig auf die Folter gespannt werden.
Jin-Jin blieb auch diesmal wieder drin. Sie hatte sich zum Schluss auch mal von ihrer sanften Seite gezeigt, die man bei ihr gar nicht vermutet hatte. Ich denke aber, das war mal wieder nur ein Trick, um drin bleiben zu dürfen. Eine ganz berechnende Frau ist das! Mir persönlich zu unheimlich.
Außer Bernadette flogen zwei weitere Mädels raus, die bisher aber nur durch Unauffälligkeit aufgefallen waren. Georgina, die ewige Meckerin, blieb drin. Nun ja, mal sehen, wie lange sie sich noch halten kann. Bis zum Ende wird sie es auf gar keinen Fall schaffen. Sie gibt sich einfach zu unsexy.
Hoffentlich ist bald wieder Mittwoch!