Wir sind so durch den Wind

Schach

Schach ist ein schwieriges Spiel, finde ich. Jedenfalls schaffe ich es nicht, das Computer-Schachprogramm zu besiegen. Einen Menschen im Schach zu besiegen, würde mir vermutlich ebenfalls nicht gelingen. Ich habe das lange nicht mehr getestet. Aber als Jugendlicher musste ich mich oft genug gegen ältere und offensichtlich erfahrenere Spieler geschlagen geben. Weil wir aber immer Tee dabei tranken, duftende Räucherstäbchen abfackelten und lässige Musik laufen ließen, war das Verlieren nicht dermaßen tragisch für mich, dass ich Selbstmord begangen hätte oder so etwas.

Ihr müsst wissen, dass ich im Bergischen Land wohne, genauer gesagt in Remscheid, und zwischen Remscheid und Solingen gibt es die Müngstener Brücke, welche die beiden Städte per Eisenbahn miteinander verbindet. Und diese Brücke übt eine magische Anziehung auf Selbstmörder aus. Sogar ein Klassenkamerad von mir ist da runter gesprungen, damals in den neunzehnhundertsiebziger Jahren. Aber nicht wegen eines verlorenen Schachspiels. Sondern, weil der unter Depressionen litt oder so. Vielleicht, weil er keine Freundin hatte. Oder weil er sich nicht traute, unsere hübsche Bio-Lehrerin anzusprechen, die ihn sowieso abgewiesen hätte, den armen Wicht. Ich weiß es aber nicht so genau.

Na ja, weil Schach irgendwie unmodern geworden ist und ich mich schämen würde, meine mangelhafte Spielstärke offenzulegen, spiele ich nicht gegen Menschen, sondern gegen den Computer. Ja, ich bin schon etwas besser geworden, aber der Sausackrattenschweinepimmannsackcomputer schlägt mich immer noch. Das ist voll blöd. Vielleicht sollte ich einfach mal Räucherstäbchen anzünden und mir eine famose Musik während des Spielens anhören.

Ungeduldiges Anspruchsdenken

Es ist ja verrückt: Da macht sich ein Mensch, der mir per eBay eine Software abgekauft hat und die ich am 27. Dezember versandbereit gemacht und am nächsten Tag in den Briefkasten geworfen habe, »etwas Sorgen«, dass die Sendung heute, am 30. Dezember, noch nicht bei ihm eingetroffen ist. Ja, geht’s eigentlich noch? Klar, die Post ist heutzutage durch die ganze elektronische Verarbeitung viel schneller beim Empfänger als vor zwanzig Jahren oder so. Aber dass um Weihnachten herum mit etwas längeren Zustellungszeiten zu rechnen ist, das dürfte doch wohl jedem klar sein. Doch das Problem ist generell: Bessere Dienstleistungen führen offensichtlich nicht zu mehr Zufriedenheit, sondern wohl eher zu einer immer stärker ausufernden Anspruchshaltung. Steht mir echt im Hals, so was.

FileZilla fährt den Computer hinunter

Heißt es eigentlich »den Computer herunterfahren« oder »hinunterfahren«? Ich weiß es einfach nicht. Ist aber auch egal. Jedenfalls fuhr heute der FTP-Client FileZilla immer den PC hinunter, nachdem ich eine Datei auf meinen Server hochgeladen hatte. Ich dachte zuerst, die hochgeladene Textdatei wäre defekt oder so was. Aber auch andere Dateitypen, egal ob hinauf- oder heruntergeladen, brachten meinen schönen Rechner dazu, herunterzufahren und sich abzuschalten. Ein Bug in FileZilla? Ein Problem mit dem Betriebssystem oder der Linux-Distribution (Fedora)?

Ich wollte schon verzweifeln und mich in eine Zeit zurück wünschen, als ich noch keinen Computer hatte. Das war zwar auch nicht gerade eine sorgenfreie Zeit, denn damals war ich Teenager, und da hat man gewiss Sorgen – doch wenn man sich nicht mit Computern herumschlagen muss, lebt man doch ein ganzes Stück entspannter, oder? Nun gut, heute kann sich das kein Mensch mehr vorstellen, ohne elektronisches Gedödel und völlig analog zu leben.

Aber dann, als ich in die Küche ging, um mir einen Kaffee zu holen (es kann auch ein Bier gewesen sein), da fiel mir ein: Hey, ich habe doch gestern (es kann auch vorgestern gewesen sein) ziemlich viel Zeug auf den FTP-Server zu schaufeln gehabt, und es war Nacht und ich wollte, verdammt noch mal, ins Bett, und deswegen habe ich im FileZilla eingestellt, dass ein Programm nach Abarbeitung der Warteschlange gestartet werden soll. Genauer gesagt, habe ich ein Kommando zum Herunterfahren von Linux eingegeben, nämlich sudo shutdown now -h, was bedeutet, dass der Computer unmittelbar herunterfahren oder hinunterfahren und sich anschließend ausschalten soll. In Windows gibt es übrigens so einen ähnlichen Befehl, glaube ich. Ist mir aber egal.

Und dieser Befehl war da eben auch heute noch dort gespeichert. Ich hatte bloß nicht mehr daran gedacht. Nachdem ich ihn gelöscht und angegeben hatte, dass nach Abarbeiten der Warteschlange gar nichts gemacht werden soll, fuhr natürlich auch der PC nicht mehr von selbst runter. Logisch, oder?

FileZilla, Aktion nach Abarbeiten der Warteschlange

Und jetzt frage ich mich: Wie doof kann man eigentlich sein – also, ich? Peinlich, ja, schon, irgendwie. Und ich stelle mich nur deshalb hier so öffentlich selber bloß, weil ich glaube, dass jedem Menschen gelegentlich blöde Dinge passieren und man sich eigentlich deswegen, falls das nicht die Regel statt der Ausnahme ist, nicht zu schämen braucht.

Scanner-Treiber

Und wieder mal ein Ärgernis mit Windows 10. Bislang lief mein alter Canon-Scanner LiDE 100 super unter Windows 10, denn da war wohl noch der Windows-7-Treiber verwendet worden. Ja, er läuft immer noch prima, der Scanner, nur ist auf einmal die Oberfläche dieses Scan-Programmes, das ja irgendwie Bestandteil des Treiberpaketes ist, verhunzt worden. Nach dem letzten Update muss das wohl passiert sein. Mir scheint, dass Microschrott da den alten Canon-Treiber einfach durch einen minderwertigen eigenen ersetzt hat, oder was auch immer. Danke schön, ganz großes Kino!

Man hört ja immer wieder erschreckende Dinge über diese Windows-10-Updates. Im Gegensatz zu einer Freundin von mir musste ich zwar diese Krankheit von einem Betriebssytem nach irgendwelchen Updates noch nicht neu installieren. Aber dafür werde ich laufend von vielen kleinen Verschlimmbesserungen geplagt. Nun gut, solange auf diesem letzten Rechner, wo ich noch Windoof drauf habe, dieses noch zufriedenstellend läuft, lasse ich es halt auch dort. Aber, ganz ehrlich: Spaß macht es mir nicht mehr, mit Windows zu arbeiten.

Und wie wunderbar ist dagegen Linux, jedenfalls wenn man eine gute Distribution gewählt hat! Da allerdings im Grunde jeder Hinz und Kunz sich seinen eigenen Distri-Fork oder Spin, oder wie immer man es nennen mag, basteln kann, muss man Exoten schon ausgiebig testen – und schmeißt sie in aller Regel wieder von der Maschine runter, weil sie Bugs haben oder Unzulänglichkeiten aufweisen. Aber mit den namhaften Distributionen kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Zugegeben: Fedora habe ich auch schon einmal neu aufgesetzt. Aber das war nicht deswegen, weil ein Update was kaputt gemacht hätte, sondern da lag es halt an mir selber – da ich halt erst seit ein paar Wochen wirklich intensiv (und nicht mehr nur sporadisch) mit Linux bzw. diversen Distributionen arbeite, passieren mir halt noch Fehler. Und aus denen wird man zum Glück bekanntlich klug. Ich bin ja lernfähig.

Die Taxifahrt

Nach der Party im Taxi nach Hause. Ich wäre ja mit dem Bus gefahren oder gelaufen, aber ich wurde sozusagen eingeladen und musste nicht bezahlen. Wir beiden Fahrgäste unterhielten uns recht nett mit dem Fahrer. Vor der Haustüre angekommen, sagt der Taxifahrer zu meinem Gönner: »Das macht dann siebzehn Euro neunzig, bitte.« Und der krost einen Zwanzig-Euro-Schein (oder zwei Zehner, ich weiß nicht mehr genau) aus der Geldbörse und sagt: »Achtzehn!«

Also, ähm – zehn Cent Trinkgeld nach Adam Riese und Eva Zwerg. Der Taximann wühlt natürlich demonstrativ in seiner Geldbörse und tut so, als fände er das Wechselgeld nicht. Ich also zu dem Bezahlenden: »Nu lass doch gut sein!« und steige aus, als Wink mit dem Zaunpfahl. Keine Reaktion seinerseits. Gut, die vielen Schnäpse und so, aber so angeschickert kann man doch gar nicht sein.

So viel also zum Thema »Peinlichkeiten in der Weihnachtszeit«. Halleluja.

Sackmühle auf HTTPS

Ich habe die Sackmühle gerade auf HTTPS umgestellt. Was ist HTTPS? Link klicken und sich schlau machen. Warum ich das getan habe? Nun, weil ich es kann.

Aber Spaß beiseite. Über die Sinnhaftigkeit kann man sich streiten, denn die Sackmühle ist ja kein Shop oder so etwas, wo sensible Daten des Kunden übertragen werden. Und ein Kontaktformular biete ich auch nicht an – in so einem Fall verlangen Aufsichtsbehörden, dass eine gesicherte, verschlüsselte Verbindung bestehen muss, also etwa über das HTTPS-Protokoll.

So, und wenn es das nun alles in der Sackmühle nicht gibt, wozu dann dieses HTTPS-Gedöns? Noch zumal es eine geringfügig höhere Serverlast verursachen soll? Nun, aus SEO-Kreisen hört man, dass bei Google inzwischen verschlüsselte Verbindungen ein recht wichtiges Suchmaschinen-Bewertungskriterium sind. Und außerdem gefällt mir das grüne Schloss-Symbol so gut …

Das schöne grüne Schloss