Sack mir, wo die Mühlen sind

Von Herzmagneten und gütigen Universen

Ist es Esoterik, ist es Lebensberatung, ist es Psychologie? Man weiß es bei manchen Büchern nicht so recht. Ich bin heute durch eine Werbeanzeige oder Buchempfehlung, oder was es war, auf ein Buch mit dem wundersamen Titel »Das Geheimnis des Herzmagneten« gestoßen. Neugierig, wie ich bin, habe ich mal ein bisschen bei Google und Amazon geschaut, was das denn so ist.

Na ja, ich denke mal, Hinz und Kunz springen ja jetzt auf den Trend-Zug auf, der Wunscherfüllung, Erfolg und total viel Glückseligkeit zu transportieren verspricht. Alles ist natürlich erst mal ein großes Geheimnis (siehe »The Secret«). Doch selbstverständlich kannst du Jahrtausende altes Geheimwissen sofort lüften, indem du im nächstbesten Buchladen das entsprechende Buch kaufst. Ist klar.

Und glücklich sein und geliebt werden wollen wir doch auch alle, und erfolgreich und wohlhabend dazu. Gesund hätte ich fast vergessen. Nichts leichter als das! Mit den entsprechenden Anleitungen aus einem preiswerten Buch oder einem teuren Seminar lässt sich doch in Erfahrung bringen, wie man die geeigneten Energien aussendet, selbige wiederum anzieht und Wünsche hoffnungsvoll ans Universum schickt, so wie ein ahnungsloses Kind die sehnlichen Weihnachtswünsche ans Christkind.

Gelegentlich müssen dann auch noch Astrophysik, Quantenmechanik und sonst was herhalten, damit es auch alles schön wissenschaftlich wirkt. Na ja, und dann haben sich Theologie und Naturwissenschaft ja in unserer Zeit ziemlich dicht auf einander zubewegt, sodass also auch Gott nicht zwangsläufig fehlen muss, im Gegenteil.

So ist denn auch wirklich jede Zielgruppe angesprochen und damit dürfte den Verkaufszahlen eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Ich gebe es zu, auch ich habe mit dem Gedanken gespielt, mir das Buch zu kaufen. Aber dann habe ich das Cover gesehen. Kitschiger geht es nun wirklich nicht mehr.

Nee, lasst mal stecken, den Scheiß. Ich habe auch eine ganze Menge gelernt im Leben und sogar recht viel Schönes angezogen. Allerdings nicht immer ohne Leiden. Ich glaube eben, dass Probleme die besten Lehrmeister sind und die dunklen Stunden die wertvollsten, sobald man sie überwunden hat. Ich möchte also auf keine meiner schwierigen Lebensphasen verzichten.

Versucht man, sich durch ach so weise Bücher um bittere Erfahrungen herum zu drücken – es wird nicht auf Dauer funktionieren. Und das kann ich sogar durch den in esoterischen Kreisen so gern bemühten Magneten begründen: ein Magnet zieht nicht Gleiches, sondern Gegensätzliches an.

Den Gegenpol eben.

Der Magnet geht ins Auge

Weihnachtsmann tot

Ja, es ist wirklich und ehrlich wahr, »weihnachtsmann tot« wird in die Suchfelder der wundervollen Suchmaschinen eingegeben. Ich seh’s in meinen Blog-Statistiken. Mit »osterhase tot« ist es offensichtlich nicht getan.

Also gut, liebe Kinder, ihr seid Wahrheitssuchende und wollt wissen, welche der Fantasiefiguren, von denen euch eure Eltern erzählen, denn nun existieren und welche nicht. Hm, also hört mal, wir leben in einer aufgeklärten Zeit, in der man eigentlich nicht mehr so wie im finsteren Mittelalter an Geister, Dämonen, Engel oder eben Oster- und Weihnachtsgestalten glaubt.

Eher an Schwarze Löcher, den Urknall, die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie, die Heisenbergsche Unschärferelation und anderen unromantischen Physikkram. Obwohl, das alles ist eigentlich noch verrückter und unglaublicher als Christkind und Nikolaus und Osterhase und Zahnfee zusammen. Die Menschen glauben es trotzdem, weil sie es halt gemessen, beobachtet und berechnet haben.

Tja, vielleicht sind diese ganzen Berechnungen und Beobachtungen falsch, und so richtig verstehen tue ich das alles ja gar nicht, auch wenn Professor Harald Lesch das auf br-alpha immer sehr gut erklärt. Und vielleicht existiert das ganze Universum auch nur, weil es Beobachter gibt, uns Menschen eben, oder wir leben alle in einer Matrix und nichts von dem, was wir für wahr halten, ist wirklich.

Keine Ahnung. Nee, ich habe echt keinen Plan. Doch zurück zum Weihnachtsmann! Ist er lebendig, ist er tot, wo wohnt er, wo kommt er her, wo geht er hin … Ach, ich weiß es doch nicht!

Wenn ihr ihn, etwa im Einkaufszentrum, einmal sehen solltet, fragt ihn doch selbst.

Weihnachtsmann tot?

FreeMail-Newsletter abbestellen?

Der Newsletter von Web.de nervt! Es gibt wenig Wissenswertes darin, aber dafür umso mehr Werbung und ständige dubiose Angebote.

Gerade aktuell: Eröffne ein Girokonto bei Postbank und erhalte eine 1,5-Terabyte-Festplatte umsonst! Wenn man sich die Sache näher anschaut, stellt man fest, dass das Konto aber regelmäßig genutzt werden muss, mindestens 1000 Euro monatlich eingehen müssen und und und. Da kaufe ich mir so eine Platte doch lieber selbst für 60 Euro oder so.

Also, was macht man mit solchen Newslettern, die einen nur nerven und von der Arbeit abhalten? Man bestellt sie ab, richtig. Bei Web.de ist das allerdings nicht möglich.

FAQ:
Wie kann ich den FreeMail-Newsletter abbestellen?
WEB.DE FreeMail ist für unsere Nutzer kostenlos. Eine Abbestellung des Newsletters ist daher nicht möglich – wir bitten um Ihr Verständnis.

Verständnis, hmm… Gut, ich verstehe ja, dass sich kostenlose Dienste irgendwie finanzieren müssen. Trotzdem habe ich auf diesen penetranten und für mich nutzlosen Newsletter keinen Bock.

Die Filter, die ich in meinem Web.de-FreeMail-Postfach angelegt hatte, haben wohl eine Zeitlang genützt, aber jetzt offensichtlich nicht mehr:
Absender enthält ’neu@web.de‘ E-Mail sofort löschen
Absender enthält ‚keineantwortadresse@web.de‘ E-Mail sofort löschen

Tja, wenn gar nichts hilft, kann man ja immer noch den ganzen Account löschen. Schade, ich fand die recht preisgünstige SMS-Funktion ganz schön, denn eine SMS über die Computertastatur einzutippen ist für mich bequemer, als mit dem Mobiltelefönchen rum zu fummeln.

Schau ’mer mal. Jedenfalls bekommt Web.de jetzt erst mal Prügel vom Windmühlenflügel in Form dieses Blogartikels.

Halterlose Strümpfe

Heute Morgen hatte ich mal wieder sehr seltsame, bekloppte Träume. Irgendwelche Straßenszenen aus meiner Jugendzeit vermischten sich mit ziemlich abstrakten Programmier-Problemstellungen. Hm, kann ich das irgendwie kreativ umsetzen? Informatik auf der Straße … PHP auf dem Bürgersteig … Iterationen, perspektivisch verzerrt … na, ergibt alles keinen rechten Sinn.

Kurz vor dem Aufwachen wurde es konkreter. Völlig andere Szene: eine zunächst als recht bieder und schüchtern erscheinende junge Frau entpuppt sich schließlich als ziemlich durchtriebenes Sexluder. Zunächst bin ich etwas enttäuscht, da ich eigentlich immer nach dem Frauentyp suche so in Richtung heilige Unschuld, die auf meinen Intellekt statt auf meinen Körper scharf ist.

Aber beim Anblick ihrer aufreizenden halterlosen dunkelbraunen Strümpfe in edler Qualität macht sich doch eine gewisse Erregung bei mir bemerkbar.

Wir Menschen sind eben Tiere. Einigermaßen hoch entwickelte Säugetiere, ja, aber eben doch Tiere. Und tatsächlich möchte ich manchmal auf allen Vieren laufen und ein Beutetier jagen, es mit einem geschickten Biss in die Kehle töten und dann zerreißen und zerfleischen, bis mein ganzes schönes Raubtiergesicht mit dem Blut der Beute besudelt ist. Und denken: wie erotisch kann Gewalt sein! Und im Umkehrschluss: wie gewaltig ist doch die Erotik!

Jo, so durch den Wind bin ich.