Sack mir, wo die Mühlen sind

Marie-Luise Marjan

Der Horrorfilm »Hellbound«, den ich mir gestern anschauen wollte, war ja voll Müll. Es war gar nicht der, für den ich ihn gehalten hatte: nämlich einer dieser »Hellraiser«-Filme. Nee, es war so ein grottenschlechter mit Chuck Norris. Auf Tele 5. Na ja, gute Filme darf man auf Tele 5 ja eigentlich auch nicht erwarten.

Beim Hin- und Herschalten bin ich dann bei Bettina Böttinger hängen geblieben, die ganz interessante Gäste hatte. Und danach kam auf WDR ein Porträt über Marie-Luise Marjan anlässlich ihres siebzigsten Geburtstages. Ja richtig, die »Mutter Beimer« aus der Lindenstraße.

Lindenstraße fand ich immer doof, und so hatte ich mich auch nie für diese Schauspielerin, Frau Marjan, interessiert, von der die Serie ja lebt. Aber was ich gestern über sie erfuhr, hat mir doch stark imponiert. Sie ist eine ganz natürliche, sehr nette Person ohne Starallüren. Und eine gute Theater- und Fernsehschauspielerin.

Aber am besten fand ich ihr soziales Engagement. Marie-Luise Marjan hat die Einstellung, dass man gerade als prominente Person auch etwas bewegen kann und muss in der Welt, und sei es auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und so hat sie inzwischen schon vier Patenkinder, die sie auch von Zeit zu Zeit besucht. Gestern in der Sendung sah man sie bei dem Kind in Vietnam. Also, sie kümmert sich wirklich persönlich um die Menschen – aus überzeugung, nicht aus Gründen der Publicity. Wow, Hut ab! Frau Marjan steht nun auf jeden Fall ganz weit oben auf der Liste der von mir respektierten und verehrten Prominenten.

Da sollte sich Verona Pooth mal ein Beispiel dran nehmen. Statt für den ausbeuterischen und Menschen verachtenden Textil-Diskont namens KiK Werbung zu machen.

Kommentar-Prüfung

In letzter Zeit kommentieren manchmal Leser, die wohl neu auf mein Blog gestoßen sind. Erst einmal danke schön, ich freue mich immer über Meinungsäußerungen und Anregungen!

Und hier kommt auch direkt eine Entschuldigung von mir: Kommentare von Lesern, die vorher noch nie kommentiert hatten, werden erst einmal von mir geprüft. Das ist leider nötig, weil ich sonst immer mal wieder Spam drin habe, der entweder durch den Filter geht oder vielleicht auch von menschlichen Spamkommentatoren geschrieben wird, die in letzter Zeit offensichtlich wie wild das Web nach Blogs durchsuchen.

Ansonsten gibt es allerdings keine Zensur, und auch die von euch gesetzten Links bleiben erhalten. Ihr könnt ja in den Absenderangaben den Link zu eurer Web- oder Blogadresse eintragen, und auch gegen einen Link im Text selber habe ich nichts. Ausnahmen sind natürlich rassistische, Gewalt verherrlichende, pornografische oder sonstwie gegen die guten Sitten verstoßende Kommentare sowie Links zu Websites mit derartigen Inhalten. Da liegt meine Toleranzgrenze auf dem absoluten Nullpunkt.

Falls ich aber doch mal so was übersehen sollte und jemand das findet – bitte unbedingt Bescheid sagen, damit ich so was löschen kann! torsten[Klammeraffe]sackmuehle.de

Häkeln

Stricken, Sticken, Nähen, Häkeln – die Freude an der hohen Kunst der Handarbeiten, die so manche Frau befällt, wird für mich als Mann immer ein Rätsel bleiben. Ich kriege so was einfach nicht hin, mir fehlt da die Geduld zu und ich habe nicht diese Fingerfertigkeit. Als Jugendlicher habe ich mir mal Häkeln beibringen lassen, aber ich fand es letzten Endes genauso wenig reizvoll wie Modellflugzeuge zu basteln.

Umso erstaunter war ich heute über einen Suchbegriff, den ich in meiner Blogstatistik fand: »Schniedelwutz, gehäkelt«. Also, ich weiß nicht, was andere Leute unter einem Schniedelwutz verstehen, aber ich verstehe darunter einen Dödel. Doch warum sollte eine Frau den häkeln wollen? Oder warum sollte ein Mann eine – wenn vielleicht auch künstlerisch wertvolle – Nachahmung seines Prachtstückes als wabbelige, schwabbelige und fast ein wenig zu flauschige Häkelei in der Hand halten wollen?

Und auch eine gehäkelte Schniedelwutz-Wärmweste ergibt für mich wenig Sinn. Mir haben zwar schon mal Hände, Füße, Ohren und die Nase gefroren, aber mein Kränchen noch nie, schon gar nicht im Sommer. Eher läuft mir schon mal an den ganz heißen Tagen der eine oder andere Schweißtropfen an den Klötzen herunter.

Und eine Frau – die kann doch mit einem Häkelschniedel nicht wirklich etwas anfangen, oder? Und beim Waschen läuft der doch sowieso ein, nicht wahr? Tja, ich kann da also keinen einleuchtenden Anwendungszweck für entdecken. Also, ich lasse mich ja prinzipiell gern eines Besseren belehren, aber … bitte kein versautes Zeug hier in den Kommentarbereich rein schreiben!

Schlusswort:
Ich habe mich entschieden, diesen kleinen Text unter der Kategorie »Mahlen nach Zahlen« einzustellen. Das ist (wobei die Kategorien hier eigentlich sowieso nur eine Albernheit sind) die Kategorie für Beiträge über künstlerische Betätigungen. Man kann ja nicht nur nach Zahlen mühlen mahlen malen, sondern – so vermute ich jedenfalls seit heute – auch häkeln.

Spam detected

Ach ja … selbst ernannte Erfolgsmenschen, die natürlich alle Millionäre sind und sich verpflichtet fühlen, auf warmherzige Art ihr grandioses Wissen an alle Menschen 14 Tage lang kostenlos und danach für einen winzigen Betrag weiterzugeben, können offensichtlich keine Kritik vertragen.

Da schreibt man einen harmlos spöttischen Beitrag ins Gästebuch von helmut-ament.de/ (ich möchte keinen Link für so einen Schwachsinn opfern, aber wenn ihr euch das Elend selber anschauen wollt, setzt einfach ein http:// davor), und dann wird das sofort abgewiesen mit dem Hinweis »Spam detected«. Ja nä, is klar. Hier mein Text:

Auch ich möchte Ihnen helfen, in vier Monaten Millionär, nein Multimillionär zu werden, liebe LeserInnen! Lesen Sie 14 Tage lang kostenlos mein Blog http://www.sackmuehle.de/, und in vier Monaten ist Ihr Gehirn dann komplett gewaschen!

Denn die Sackmühle beweist, dass wir Menschen alle total durch den Wind sind, besonders solche Pseudo-Erfolgsmenschen wie Sie!

Dass die Windmühlenflügel der Sackmühle beim Auftreffen auf den menschlichen Schädel schwere Gehirnstörungen verursachen können, kann ich beweisen – ich habe es ja selbst erlebt!

Ich möchte meine geistige Umnachtung auch an Sie weitergeben, und deshalb besuchen Sie mich möglichst noch heute in der Sackmühle:

http://www.sackmuehle.de/

Viel Erfolg!
Ihr Torsten Sackmüller

Nachtrag:
Ja gut, ich habe zweimal meinen Link in den Text rein gesetzt. Aber wenn man so was nicht tut, kann man auch nicht bekannt und somit auch nicht Millionär werden. Das sollte Herr Ament doch wissen.

Beichthaus

Sünden beichtete man früher gewöhnlich in der Kirche. Wikipedia erklärt das näher:

»Die Beichte (lat. confessio; christlich auch Amt der Schlüssel) ist das mündliche Eingeständnis einer schuldhaften Verfehlung, gewöhnlich während eines Gesprächs unter vier Augen mit einem Beichtvater (die sogenannte Ohrenbeichte, Einzelbeichte oder Privatbeichte). … In christlichen Kirchen unterscheidet sich die Beichte dadurch von anderen Seelsorgegesprächen, dass sie auf eine formelle, meist sakramentale Sündenvergebung im Namen Christi hinzielt, gewöhnlich ausgedrückt mit den Worten Deine Sünden sind dir vergeben oder Ich spreche dich los von deinen Sünden

Und das Erzbistum München erklärt die Tatsache, dass man als Mensch zwangsläufig Fehler macht, sehr zeitgemäß:

»Unterschiedlich sind die Begabungen und Stärken der Menschen, unterschiedlich auch die Lebensbedingungen und Belastungen, denen sie ausgesetzt sind. Ihnen entsprechend ist auch die jeweilige Verantwortung und das Versagen des Einzelnen.«

Auf jeden Fall kann einen das Gewissen ganz schön plagen, wenn man nicht gerade ein durch und durch gewissenloser, egoistischer Mensch ist. Was ist zum Beispiel mit KiK-Gründer Stefan Heinig? Er nimmt anscheinend bewusst in Kauf, dass Näherinnen in Bangladesch zu so niedrigen Löhnen arbeiten müssen, dass sie außer Reis nichts zu Essen kaufen können, in Slums leben müssen und kein Geld für die Behandlung kranker Kinder haben.

Natürlich habe ich nicht selbst mit ihm gesprochen, deswegen kann ich persönlich nicht behaupten, dass es ihm tatsächlich an einem normalen, gesunden Gewissen mangelt. Aber nach der Darstellung in einer Sendung des ARD am 04. August 2010 kann man nicht umhin, genau dies anzunehmen.

Gut, Herr Heinig, Sie werden vermutlich nicht in die Kirche gehen. Sie können aber ihre Sünden auch hier beichten: Beichthaus. Sichtbar für die öffentlichkeit.

Grausame Eltern

»Es gibt Eltern, die sind richtig grausam.« Meine zum Glück nicht, die waren fast schon viel zu gut zu mir, dem frechen Teenager damals. Aber so lautete jedenfalls eine Suchanfrage, wie ich in den Statistiken meines Blogs gesehen habe.

Wir wissen nicht, was für ein schlimmes Schicksal hinter dieser Aussage stehen mag. Zweifelsohne gibt es Eltern, die ihre Kinder schlagen, vernachlässigen oder verlottern lassen, letzteres oft sowohl in körperlicher als auch intellektueller Hinsicht. Das Ergebnis sind im schlimmsten Fall jugendliche Straftäter.

Die Grausamkeiten meiner Eltern mir gegenüber beschränkten sich auf wenige Ausrutscher. Zum Beispiel durfte ich schon recht früh Kaffee trinken. Nun ja, ich konnte irgendwann nicht mehr davon lassen, und heute bin ich ein Kaffee-Junkie. Das ist grausam! Die Erinnerung an den köstlichen Geschmack und die aufmunternde Wirkung der morgendlichen Tasse duftenden Kaffees ist längst verflogen, es ist jetzt Mittag, und ich werde zappelig und kann nur noch an den Kaffeeautomaten denken.

Nein, ist gelogen. Ich habe gar keinen Kaffeeautomaten. Ich mache Wasser heiß und brühe den Kaffee von Hand auf.

Gut, dass Kaffee so billig ist. Aber wenn er mal teuer wird aufgrund von Missernten oder gierigen Kaffeeröstern, die sich ein Beispiel an Mineralölgesellschaften nehmen? Dann werde ich wohl meinen Körper verkaufen müssen für einen Pott dieses aufmunternden Getränks. Oder in die Beschaffungskriminalität abrutschen.

Klauen im Supermarkt! Furchtbarer Gedanke.

Newsletter-Seuche

Newsletter sind eine gute Sache, wenn man gelegentlich über wichtige Themen, günstige Software-Updates und Schnäppchen informiert werden will. Manche Firmen übertreiben es aber maßlos, weil sie einem auf Teufel komm raus irgendwelche Waren andrehen wollen.

Ganz oben auf meiner Negativliste finden sich Ashampoo und Pearl.

Ashampoo vertreibt Software anderer Hersteller unter eigenem Label, es wird dort aber wohl auch selber programmiert. Ihr Brennprogramm »Burning Studio« zum Beispiel gefällt mir sehr gut, weil es übersichtlich und einfach zu bedienen ist und sogar noch einen guten Cover-Editor dabei hat.

Pearl ist dieser Versandhandel, der Restposten, veraltete Software, Scherzartikel, Computerzubehör, Bürobedarf, Leuchtmittel und ich weiß nicht, was noch alles verkauft. Das aber zu teilweise sehr günstigen Preisen.

Wenn man aber von diesen beiden Firmen derart extrem mit Werbemails vollgeballert wird, dass man mehrmals in der Woche was von denen im Posteingang findet, dann nervt das einfach nur noch. Was erwarten die denn? Dass man – wie in einem Film von Loriot – irgendeine Ware, die man nicht wirklich braucht, gleich palettenweise einkauft, nur weil sie stark im Preis reduziert ist?

Dennoch scheue ich mich, diese Benachrichtigungen abzubestellen. Man hat ja immer Angst, vielleicht doch was zu verpassen. Auch wenn man in Wirklichkeit inmitten der ständigen Werbeflut äußerst, äußerst selten das wirklich hammermäßig ultrageile Angebot findet.

Diese Werbetypen. Sie haben uns Verbraucher fest im Griff.