Wir sind so durch den Wind

Leben nach dem Tod

2009-07-31 von Torsten in Kategorie Treu bis in die Spreu

Unsere Lieben, die verstorben sind: sind sie vielleicht noch irgendwie da? Sehen sie uns, erleben sie unsere Trauer von irgendwo aus? Manche Menschen glauben das. Die zeitliche Begrenztheit, die Endlichkeit des Lebens mag für sie eine unerträgliche Vorstellung sein.

Ich denke, es gibt für ein Leben nach dem (Gehirn-) Tod weder einen Beweis noch einen Gegenbeweis.

Beim Nachdenken über ein mögliches Jenseits tauchen in mir allerdings viele Fragen auf. Wie ist es beschaffen, ist es genauso materiell wie die uns bekannte Welt? Wenn es eine rein geistige Welt ist, wie soll man sich die vorstellen? Hat man im Jenseits einen Körper, und wenn nicht, wie soll ein Leben ohne Körper beschaffen sein? Vergeht dort Zeit, und wenn nicht, dann dürfte es dort doch auch kein Bewusstsein geben, denn auch das Denken, genau so wie das Handeln, läuft ja innerhalb einer bestimmten Zeitspanne ab. Wie viele Menschen gibt es im Jenseits überhaupt? Und so weiter.

So wird für mich beim Nachsinnen ein Leben nach dem Tod immer unlogischer und unglaubwürdiger.

Andererseits gehen viele Dinge, sogar naturwissenschaftliche Erkenntnisse, über das menschliche Vorstellungsvermögen hinaus. Das heißt also, dass das Unvorstellbare nicht zwangsläufig auch ein Unmögliches sein muss.

Sicher ist: das Leben, das du hier und jetzt zur Verfügung hast, wird irgendwann enden. Und wenn du dann feststellen solltest, dass du kostbare Jahre mit Belanglosigkeiten vergeudet hast, wird das bestimmt eine bittere Erkenntnis sein.

Und du wirst die Zeit nicht zurückdrehen und alles besser machen können.

2 Antworten zu »Leben nach dem Tod«

  1. Thorsten (mit H) sagt:

    Du hast eine entscheidende Aussage gemacht: es gibt weder Beweis noch Gegenbeweis für ein Leben nach dem Tod oder das es überhaupt irgendetwas nach dem Tod gibt.
    Genau das aber ist für mich die treibende Kraft. Wenn es weder Beweis noch Gegenbeweis gibt, warum soll ich dann nicht an etwas Schönes glauben? Warum soll ich mir den Tod dann als das endgültige Ende und etwas Schreckliches ausmalen?
    Ich habe in meinem ersten Beruf sehr viele Leute sterben sehen und in dem Zusammenhang Dinge erlebt, die sich nicht wissenschaftlich erklären lassen. Hinzu kommen Berichte über Nahtoderfahrungen und änhliches.
    Für mich hat sich dadurch der Glaube gefestigt, das es etwas nach dem Tod gibt und auch Reinkarnation.
    Es gibt dafür ebenso wenig einen Beweis wie für jede andere Religion oder Glauben, aber für mich ist es das, woran ich am ehesten glauben kann und mag.
    Und (das ist das Wichtigste) was mir hilft mit dem Thema Tod umzugehen ohne zu verzweifeln.

  2. Torsten sagt:

    Hallo Thorsten,

    danke für deinen langen Kommentar.

    Ich stimme dir zu – jeder Mensch soll glauben, was er mag und was ihm Trost bringt. Und man sollte auch jedem anderen Menschen dessen Glauben lassen.

    Wie auch immer es sich mit einem Leben nach dem Tod verhalten mag: als vorrangig empfinde ich die Bemühung, das Hier und Jetzt zu einem angenehmen Ort zu machen.

    Auch wenn manche sagen, dieses Leben hier sei nur ein Traum.

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