Sack mir, wo die Mühlen sind

Zehn Cent

2023-03-31 von Torsten in Kategorie Geld im Kornfeld

Abends nach dem Einkauf im Supermarkt: Ich gehe über den Parkplatz, bringe meinen Einkaufswagen zum Depot zurück, entnehme meinen Chip und trete den Heimweg an. Am Rand dieser überdachten Einkaufswagen-Station sitzt ein älterer Mann auf seinem Rollator, soweit ich das in der Dunkelheit erkennen kann. Als ich an ihm vorbei gehe, sagt er etwas zu mir, das ich nicht verstehe. Er wiederholt seine Bitte: »Haben Sie mal zehn Cent für mich?«, oder so ähnlich. Ich, langgezogen: »Nääh!« Mich nervt es, ständig auf Supermarkt-Parkplätzen angebettelt zu werden. Der Herr wünscht mir trotzdem einen schönen Abend, und ich sage: »Ebenso!«

Ich weiß, dass es viel Elend in der Welt gibt und spende daher Jahr für Jahr Geld an verschiedene etablierte Hilfsorganisationen, aber ich möchte mich darüber hinaus nicht auch noch von jedem der zahlreichen Bettler oder Bettlerinnen überall anquatschen lassen.

Aber wieso überhaupt zehn Cent? Normalerweise fragen solche Menschen nach einem Euro. Was kann man schon mit zehn Cent anfangen? Da müssten ja schon fünfzig oder hundert Leute einen solchen minimalen Betrag spenden, damit der Bettler sich überhaupt was Sinnvolles davon kaufen kann.

Hätte der Bursche nach einem Euro zehn gefragt, wegen der Inflation oder so, dann hätte ich das lustig gefunden und vielleicht tatsächlich diese Summe ausgehändigt. Aber nur das Zehntel eines Euro? Wie gesagt: Nä.

Zehn Cent

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