Sack mir, wo die Mühlen sind

Sahnemeerrettich (beinah) selbst gemacht

Neulich habe ich mir einen schönen großen Meerrettich gekauft, ein riesiges, dödelförmiges Teil. Ein kleines Stückchen von der Spitze schnitt ich ab und davon wiederum ein noch winzigeres Stückchen, um den Meerrettich zu kosten. Hui, der war höllenmäßig scharf, aber echt lecker. Ich bin nicht gerade zimperlich, wenn es um scharfe Lebensmittel geht, aber das war mir nun doch zu heftig.

Mein Plan: der Meerrettich musste abgemildert werden. Und was böte sich da mehr an, als ihn zu pürieren, mit süßer Sahne zu vermengen und auf diese Weise eine köstliche streichfähige Paste daraus zu bereiten. Aber wie geht so was?

Meine Idee: erst mal kochen, dann schälen, anschließend pürieren und zu guter Letzt mit der Sahne verfeinern. Möglicherweise müsste man noch ein paar Gewürze hinzufügen, aber das würde sich dann schon zeigen. Immer einen Schritt nach dem anderen vorwärts schreiten, schön experimentierfreudig sein und sich überraschen lassen.

Die Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Denn als ich den Topf mit dem Meerrettich vom Herd nahm, kam mir der Geruch schon etwas muffig vor. Die Farbe war auch nicht sehr appetitlich. Na, erst mal schälen. Doch auch im geschälten Zustand war die Farbe des Meerrettichs nicht viel besser. Ich hatte mir so was irgendwie weißer vorgestellt. Egal, einfach erst mal pürieren.

Und dann, sehr vorsichtig, kostete ich. Pfchrrrrrr…! Bitter, muffig, holzig und jetzt völlig ohne Schärfe! Vielleicht hätte ich recherchieren sollen, wie man so was überhaupt herstellt, so ein Meerrettich-Streichzeug. Um es mal ganz ohne Arroganz zu sagen: es gibt Dinge, die kann ich wirklich gut. Aber – das Kochen gehört eindeutig nicht dazu, das ist mir heute wieder klar geworden. Nun gut, dann also demnächst wieder im Supermarkt ein fertiges Industrie-Produkt im Glas oder der Tube kaufen, da bin ich dann auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Was mache ich jetzt mit meinem zähen Meerrettich-Schlampampes? Tja, also, es handelt sich ja um fast schon holzartige Pflanzenfasern, und ich denke mal, ich werde aus dem Zeug ein Monster formen und dieses ein paar Wochen lang schön durchtrocknen lassen. Dann kann man es noch ein bisschen glatt feilen und so.

Es ist dann Kunst. Eine andere Form der Ess-Kultur, wenn man so will.

Kaffee in der Nacht

Ich koche mir noch einen Kaffee, mitten in der Nacht. Gut einschlafen kann ich sowieso nie, da ist der Kaffee auch egal. Den Tee habe ich versehentlich kalt werden lassen, habe ihn einfach vergessen. Na schön, Mikrowelle.

Die Bäume zittern im Wind und ich wegen der Kälte. Richtig heiß ist meine Wohnung im Winter nie. Warm schon, aber nicht heiß. Nur im Sommer. Ich friere so sehr. Aber ich spüre noch etwas. Ich spüre die Kälte. Das ist auf eine gewisse Weise schön. Ich lebe. Und irgendwie finde ich das momentan ganz gut.

Bohnenkaffee, frisch aufgeschüttet. Nicht diese eklige Instant-Plörre. Schwarzer Bohnenkaffee, ohne Milch und Zucker. Ich liebe ihn. Und wie die Wohnung nach ihm duftet! Ich bin verrückt nach Kaffee. Morgens. Nach dem Mittagessen. Abends.

Und manchmal mitten in der Nacht.

Kalte Nacht

Gestern war es noch so mild, ich unternahm einen schönen Abend­spazier­gang. Heute ist die Nacht so kalt, ich mache das Fenster schnell wieder zu. Der Winter kommt wohl doch noch. Ich könnte gut und gerne auf ihn verzichten.

Im Frühling und Sommer blühe ich auf, ich bin der Wärme-Typ. Wenn ich draußen bin und die Sonne mir kräftig ins Gesicht scheint, dann fühle ich mich gut. Aber im Herbst schon werde ich melancholisch und der Winter macht mich fertig.

Vor kurzem habe ich geträumt, Hundebesitzer hätten ihr kleines weißes Wesen vom Boden aufgenommen und mir zugeworfen. Ich konnte das Tier nicht auffangen, es fiel auf den Boden. Ich sagte den Leuten, sie seien Tierquäler. Verachtenswerte Menschen.

Ich überlegte gerade: Was soll ich diese Nacht noch tun? Ich hätte noch zu arbeiten, aber mir fehlt die Energie. Einen Film schauen? Nein, keine Lust. Musik hören? Das habe ich den ganzen Tag getan, jetzt mag ich nicht mehr. Bloggen, ja, das ist gut.

Ein Bus fährt einsam durch die Nacht und ein PKW. Ich knöpfe mein Hemd zu.

2013 war ein gutes Jahr. Ich habe so viele nette Menschen kennen gelernt. 2014 wird mindestens genauso gut werden, ich weiß es. Ich weiß es einfach.

Eine Fee hat mir versprochen, mit mir wandern zu gehen, wenn draußen erst wieder alles grün ist und die Temperatur angenehm. Ich kann es kaum erwarten. Aber erst mal wird sie fort sein, weit weg für lange Zeit. Ich vermisse sie, jetzt schon. Es tut weh, jetzt schon. Sie fliegt bald fort.

Sie muss Wünsche erfüllen.

Beziehungen abbrechen

Sollte man Beziehungen, die einen vorwiegend belasten, nicht lieber abbrechen? Sollte man sich von Menschen, die einem die Kräfte rauben und die Zeit stehlen, nicht lossagen und trennen? Ja, ich denke schon.

Solche Leute müssen keine schlechten Menschen sein. Aber manche Verbindungen passen eben nicht. Ich möchte nach einem Gespräch oder Treffen ein gutes Gefühl haben, nicht mich schlecht fühlen. Ich möchte mich freuen und glücklich sein, nicht mich ärgern. Natürlich läuft in den besten menschlichen Beziehungen nicht ständig alles glatt. Man gerät aneinander, hat verschiedene Meinungen. Das ist normal. Man schnauzt sich an und verträgt sich kurz darauf wieder, lacht zusammen. Alles klar, kein Problem.

Aber wenn ich mich immer öfter nach einem Treffen frage, wie viel sinnvoller und erfreulicher ich meine Zeit doch hätte verwenden können, dann ist das ganz sicher kein gutes Zeichen. Es gibt eben Menschen, die laugen und saugen einen aus. Darauf habe ich keinen Bock. Ich will mit Menschen zu tun haben, die mir Energie geben und denen ich Energie geben kann, sodass sich das addiert und potenziert.

Emotionale Vampire will ich nicht um mich haben. Bye-bye.

Helles Zeug am Himmel

Es ist Nacht, ich schaue aus dem Fenster und sehe so ein helles Zeug da oben am Himmel. Für Sterne sind diese leuchtenden Dinger irgendwie zu hell, finde ich. Also, was ist es? Angestrahlte Planeten, Satelliten, Weltraumschrott oder doch Fixsterne? Ich weiß es nicht, und es macht mich verrückt, dass ich es nicht weiß. Warum kann der Himmel nicht einfach stark bewölkt sein!

Gutes 2014!

Liebe Freunde der Nacht, Freunde Popeunde, ich wünsche euch allen ein gutes Jahr 2014. Es hat ja mit wunderschönem Sonnenschein begonnen (jedenfalls hier bei uns im Bergischen Land), und ich deute das einfach mal als gutes Omen fürs ganze Jahr.

2013 war für mich ein total spannendes Jahr mit vielen neuen Perspektiven, interessanten Projekten und sehr netten Menschen, die ich kennengelernt habe. Es war ein Jahr, in dem vieles in der Theorie angestoßen wurde, das nun auf die Umsetzung wartet. Und ich sehe gern konkrete Ergebnisse vor mir, denn jeder kleine Teilerfolg motiviert dazu, weiter zu machen.

Insofern denke ich, dass 2014 mindestens genauso spannend für mich werden wird. – Klar, es gibt keinen Schnitt, alles läuft kontinuierlich weiter. Die Jahreszahlen sind eine eigentlich unsinnige Unterteilung. Aber wir Menschen brauchen Schubkästen und Rahmen, um den Überblick behalten und Vergleiche anstellen zu können. Insofern halte ich es schon für sinnvoll, so zu tun, als wäre jedes Kalenderjahr ein in sich geschlossenes Etwas.

Wie auch immer: viel Freude, Gesundheit und Erfolg in 2014. Macht was daraus!