Kaufe nie die Mühle im Sack

Das spektakuläre Nashornbaby

Via SternTV habe ich gerade erfahren, dass am 24. Dezember 2011 im Magdeburger Zoo ein Nashornbaby geboren wurde, und SternTV war mit Live-Webcam dabei und hat »spektakuläre« Aufnahmen gemacht. Nun wird ein Name für das Baby gesucht, der mit »Ma« beginnen soll, weil das das KFZ-Kennzeichen für Magdeburg ist.

Also gut, ich bin Tierfreund und freue mich, wenn Tierarten vor dem Aussterben bewahrt werden, weil die Biodiversität bereits stark abgenommen hat und weil es einfach schade um jede Tier- oder Pflanzenart ist, die unwiederbringlich verloren ist. Aber eine Abstimmung über den Namen des Nashornbabys? Wie albern ist das denn?

Aber so ist das Gehirn des Menschen nun mal beschaffen, des angeblich intelligentesten Säugetiers hier auf der Erde. Arbeitslosigkeit, Finanzkrise, Staatsverschuldungen, Euro am Rande des Abgrunds – und unsere Gehirne machen sich Gedanken, was ein Nashorn für einen Namen bekommen soll. Am besten wird das Viech auch noch getauft oder was …

Die Sackmühle muss Weltwunder werden

Wie viele Weltwunder gibt es eigentlich? Neun? Sieben? Ich hab echt keine Ahnung, aber wahrscheinlich werden es immer weniger, weil so altes Zeug halt verfällt. Und Touristenhorden geben alten Gemäuern dann auch noch den Rest. Das kann mit der Sackmühle nicht passieren, denn sie ist nicht physisch vorhanden, sondern virtuell.

Daher meine Forderung: Die Sackmühle muss Weltwunder werden! Wenn irgendeiner Bock hat, ein Petitionsformular zu erstellen – okay, gerne. Ich selbst hab nämlich keine Lust dazu. Ich feiere lieber wilde Partys und so. Jetzt stellt sich noch die Frage, an wen man die Petition überhaupt richten kann. Auch das weiß ich nicht.

Vielleicht an den Weihnachtsmann? Der erfüllt einmal im Jahr den Kindern Wünsche, hat aber ansonsten nichts zu tun. Oder an das Universum? Es soll ja laut bestimmter Esoteriker, Motivationsheinis und Positivdenkengurus auch jeden Wunsch erfüllen. Cool! Ein riesiges totes Ding, das fast nur aus Leere und hier und da ein wenig Materie besteht, erfüllt uns sehnsüchtigen Menschen Wünsche, wow!

Oder eine Petition an den Osterhasen. Das klappt bestimmt. Der baut die Sackmühle gemäß dem Logo als unförmiges Ei nach, reißt ihr die Flügel ab, malt den Rest bunt an und versteckt das verdammte Ding. Tief in der Erde am besten. Dann ist sie ein verstecktes, ein geheimes Weltwunder! The Secret!

Und in tausend Jahren gräbt ein pfiffiger Archäologe die Sackmühle aus, restauriert sie liebevoll und verkündet, dass vor tausend Jahren die Menschen Mühlen ohne Flügel gebaut haben.

Und ich werde genau zu der Zeit wiedergeboren, habe direkt nach der Geburt ein voll entwickeltes Erwachsenengehirn oder Computergehirn oder Mutantengehirn und lache und lache und lache.

Wikipedia muss Weltkulturerbe werden

Wikipedia stellt Wissen kostenlos zur Verfügung, und jeder Bürger der Welt kann sein Wissen dort einpflegen.

Ich denke, es ist eine gute Idee, Wissen zum Allgemeingut zu erklären und zumindest theoretisch jedem Menschen auf der Welt zur Verfügung zu stellen. Denn allgemein zugängliche Informationen und allgemein zugängliche Bildung könnten helfen, Diktaturen zu verhindern und ausbeuterische Machtstrukturen zu zerschlagen.

Daher finde ich die Petition an die UNESCO und die Unterzeichner-Staaten der Welterbekonvention gut, Wikipedia zum ersten digitalen Weltkulturerbe zu erklären.


Wikipedia muss Weltkulturerbe werdenhttp://wikipedia.de/wke/Main_Page

Überheizte Supermärkte

Frische Lebensmittel, so haben wir doch alle gelernt, müssen kühl gelagert werden, richtig? Dafür gibt es in Lebensmittel-Supermärkten ja auch die Kühltheken. Und ich kann mich noch ganz gut an die schon etwas zurückliegende Zeit erinnern, als ich mal in einem Supermarkt gearbeitet habe: da musste man im Winter schon einen dicken Pullover unter dem Kittel anziehen, sonst wäre es einem schnell kühl geworden.

Aber heute? – Wir haben ja keinen wirklich kalten Winter diesmal, und ich habe auch keinen dicken Wollmantel an, wenn ich nach draußen gehe, sondern nur eine Art übergangsjacke. Aber gehe ich in einen bestimmten Supermarkt in meiner Nähe hinein, dann werde ich von einem Schwall warmer Luft beinahe erschlagen. Und gehe ich durch die Reihen, fange ich zu schwitzen an.

Ja, was soll das? Das Personal ist immer knapp, die haben also ständig alle Hände voll zu tun. Und beim Arbeiten, zum Beispiel wenn man Paletten abpackt und Ware einräumt, wird einem gewöhnlich warm, ziemlich warm, richtig? Also, warum muss ein Supermarkt so überheizt sein?

Ist doch kein Büro, wo die Bürokauffrauen den ganzen Tag lang sitzen. Gut, den Kassiererinnen an der Kasse kann es schnell kalt werden. Aber da hat man früher kleine Heizstrahler an der Kasse aufgestellt. Tausend Quadratmeter Ladenfläche muss man dafür nicht mit 22 Grad oder so beheizen.

Scheuermilch

Früher hieß dieses weiße, feingranulierte, dickflüssige Zeug zum Reinigen »Scheuermilch«, und das war ein guter Name. Da konnte man sich richtig was darunter vorstellen. Das klang nach Kraft, nach gründlichem Putzen, nach erfolgreicher Attackierung selbst des hartnäckigsten Schmutzes.

Noch besser war natürlich »Scheuerpulver«, dieser komische feine weiße, kreideartige Sand. Denn »Milch« klingt ja immer noch nach Fürsorge, nach guter Ernährung, nach zärtlichem Umgang mit dem Schmutz. Aber »Pulver«, das hat nun gar nichts Mütterliches mehr, das klingt brutal, mutet ähnlich an wie »Schießpulver«. Bamm! – und der Dreck ist weg.

Ja, und was steht heute auf den Scheuermilch-Flaschen? »Creme-Reiniger«! Ja, was ist denn das für eine Wischiwaschi-Bezeichnung! Wir wollen doch den gemeinen Schmodder nicht noch mit Pflegecreme verwöhnen, wir wollen schonungslose Sauberkeit! Da muss halt ein bisschen geschrubbt und gescheuert werden, und Kratzer auf Hochglanz-Oberflächen sind nun mal kein Makel, sondern Zeichen gründlichster Reinigungstätigkeit.

Gut, ich gebe zu, »Scheuermilch« ist nicht optimal, eben wegen des Wortes »Milch« darin. Aber das »eu« im ersten Wortteil ist sehr gut, das sollte man verdoppeln. Daher schlage ich als aussagekräftigen Namen vor:

Scheuerzeuch!

Der Bachelor

Gestern habe ich mir doch tatsächlich »Der Bachelor« auf RTL angesehen: Ein dreißigjähriger, reicher Bursche in Südafrika sucht eine Frau fürs Leben. Zwanzig junge Damen haben es geschafft, sich mit ihm treffen zu dürfen. Alle gleichzeitig.

Nun gut, ich muss zugeben, dass der Mann ein sehr sympathisches Wesen hat, blendend aussieht und auch noch Stil und Charme besitzt. Um es klarzustellen: nicht darauf bin ich neidisch, denn das ist bei mir alles ebenso vorhanden. Aber so ein Riesenhaus mit allem Drum und Dran, das fehlt bei mir und das hätte ich auch gern.

Interessant fand ich, dass fast alle Mädels blonde Haare bei Männern doof und einen Dreitagebart aber schön fanden. Also, mit meinen brünett-silbergrauen Haaren und meinem Fünftagebart bin ich dem Bachelor gegenüber sogar im Vorteil.

Die Frauen, die ihn da besuchten … also, ich muss sagen: Aber hallo! Fünf von ihnen mussten am Ende allerdings wieder nach Hause fliegen, denn so läuft es halt in einem Auswahlverfahren. Man hatte den Eindruck, dass der Bachelor kein abgebrühter Macker ist, sondern es ihm schon sehr Leid tat, die Fünf rausschmeißen zu müssen.

Allerdings ist mir völlig unverständlich, warum er die doofe Jin-Jin oder wie die Chinesin auch immer heißt, drin gelassen hat. Die hat ihn auf so animalisch-primitive Art angebaggert mit ihrem aufdringlichen rosafarbenen Supermini-Kleid, gleichzeitig aber hoch philosophisch getan mit ihren Glückskeks-Sprüchen – puh nä! Und dann ihre total einstudierten Frage-Antwort-Spielchen, ohne auch nur eine Spur spontan zu sein. Eine Frau, die versucht, auf diese plumpe Art und Weise Macht über den Mann zu gewinnen, die geht ja gar nicht. Die wäre bei mir die erste gewesen, die ich hätte links liegen lassen.

Die meisten Frauen waren von ihrer Art her, na ja, so mittelmäßig, durchschnittlich. Doch einige wenige waren bei exzellentem Aussehen absolut charmant, höflich, kultiviert, irgendwie total damenhaft, das hat mir schon gut gefallen. Gar kein Vergleich zu dieser nuttigen Chinesin.

Ja, und jetzt meine Frage: könnt ihr Leserinnen und Leser mir nicht alle ein bisschen (nee, ganz viel) Geld spenden, damit ich auch mal so was aufziehen kann? Ich meine, hey, zwanzig Rassefrauen, und man darf sich eine aussuchen … dazu muss ich ja wohl nichts weiter erklären.

Doch schnell geht so eine Wahl natürlich nicht. Es geht ja weiter. Wahrscheinlich noch weitere drei Folgen lang. Oder fliegen von Sendung zu Sendung immer weniger Mädels raus? Dann könnte man die Sendereihe ein wenig strecken. Egal. Nächsten Mittwoch schaue ich mir das wieder an.

Denn »Bauer sucht Frau«, zum Beispiel, ist ja nicht wirklich was fürs Auge.

Simplifiziere dein Leben

Ja, es ist wahr, man sollte sein Leben so sehr vereinfachen wie nur möglich.

Mit zu viel Gerümpel in der Wohnung, auf dem Dachboden und im Keller mag es anfangen, dass einem die überflüssigkeiten bewusst werden, und es ist gut, sich schon mal von unnützen materiellen Dingen zu befreien. Aber Freunde der Nacht, ich sage euch: das ist erst die Spitze des Eisberges und das Ende der Fahnenstange ist damit noch lange nicht erreicht.

Nein, man muss auch versuchen, Zeit einzusparen und Mühsal zu vermeiden, um sich wieder richtig am Leben erfreuen zu können, aufatmen zu können, einen freien Kopf für die wirklich schönen Seiten des Lebens zu bekommen.

Ja, und deswegen tue ich mir den Stress nicht mehr an, jeden blöden Blogartikel einer Kategorie zuzuordnen und dann auch noch zu verschlagworten. Wozu auch? Ein paar Leute lesen regelmäßig die aktuellen Artikel, andere Personen stoßen durch eine Suchmaschinen-Abfrage auf die Sackmühle und wieder andere gelangen durch Verlinkungen von anderen Blogs hier hin. So weit so gut. Aber mal ehrlich: Wer denkt denn bei irgendeinem Schlagwort oder einer Kategorie-Bezeichnung: »Oh, das klingt aber interessant, jetzt lese ich mal alle Artikel, die mit dem selben Schlagwort behaftet sind oder zur selben Kategorie gehören!«

Andererseits, wenn ich es mir recht überlege: so unsinnig ist es doch vielleicht auch wieder nicht, oder? Soll ich mir die Mühe doch wieder auferlegen? Ich weiß manchmal echt nicht, was ich machen soll.

Bitte helft mir, liebe Leserinnen und Leser, sonst geh ich noch kaputt durch diese Grübelei.