Wir sind so durch den Wind

Angsttraum

Mein Wunsch von letzer Nacht, einen Albtraum zu bekommen, hat sich tatsächlich erfüllt. Ich hatte einen ziemlich undeutlichen Traum und kann mich nur noch erinnern, dass ich ein ziemlich beklemmendes Gefühl spürte, eine Angst vor etwas Ab­strak­tem. Und mir wurde wohl schließlich undeutlich bewusst, dass ich träume, und ich wollte aus dem Traum aufwachen.

Ich versuchte es durch Schreien, aber das gelang nicht. Vermutlich träumte ich nur, dass ich schrie, tat es aber nicht in Wirklichkeit. Während des Schlafens, zumindest in bestimmten Phasen, befindet sich ja die Muskulatur in einem erschlafften Zustand. Irgendwann entfuhr mir dann aber doch ein Schrei oder vielleicht auch nur eine Art Wimmern, durch das ich wach wurde, unterstützt von einer leichten, aber ruckartigen Kopfbewegung.

Statt zu schreien versuche ich oft, aus unangenehmen Klarträumen dadurch aufzuwachen, dass ich mich anstrenge, irgendein Körperteil zu bewegen, wie in diesem Fall den Kopf. Aufgrund der Erschlaffung der Muskulatur gelingt das natürlich nicht gleich. Doch aufgrund vielen Übens schaffe ich es allerdings inzwischen nach einer gewissen Zeit fast immer.

Und anscheinend waren diesmal diese zwei Faktoren zusammengefallen: nämlich ein erfolgreicher Schrei und eine erfolgreiche Ruck-Bewegung zur gleichen Zeit.

Ach, was soll man

Ach, was soll man sich bloß immer ausdenken! Wie soll einem immer wieder was einfallen! Das sind die beklemmenden Sorgen eines Bloggers wie ich … mich … mir … Und da haben wir schon den Salat, einen zusätzlichen Salat nämlich, der sich mit der Einfallslosigkeit paart: die Unsicherheit in grammatikalischen Belangen.

Ach, ich leg’ mich am besten wieder hin. Aber andererseits muss ich euch Lesern doch was bieten und euch Leserinnen be­frie­di­gen. Ihr sollt euch doch alle in Mühlen wohlfühlen, zumindest in meiner heimeligen Sackmühle. Ja, auch ein Sack kann kuschelig sein. Er muss ja nicht aus kratziger Jute bestehen. Cord ist da schon besser. Am besten orange und braun und noch aus den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts stammend. So viel Retro wollen wir uns hier einfach mal gönnen.

Ach, wo wir gerade von Cord sprachen: meine dunkel­orange­rote Cordhose (vielleicht könnte man sie auch rostrot nennen) hat sich ziemlich abgerubbelt, besonders im Schritt – wobei ich echt nicht so recht weiß, wieso gerade da. Na ja, auf jeden Fall ist es alles keine Qualität mehr heutzutage. Also, die Hosen und so. Alles nur noch mit dem Ziel hergestellt, schnell zu ver­schleißen, sodass man bald wieder neu kaufen muss.

Früher war alles besser. Nur jammern können wir Deutschen heute besser als jemals zuvor. Behaupte ich einfach mal, weil es halt gerade so im Trend liegt, über das Jammern zu jammern.

Jetzt gehe ich aber echt pennen. Hoffentlich habe ich Alpträume. Ich mag es, Angst vor irrealen Traumgespinsten zu haben. Böse Tiere, gespenstische humanoide Dämonwesen aus der Schatten­welt, labyrinthartige Gebäude, aus denen man nie mehr hinaus findet – das ist doch groovy!

Tulpen aus Amsterdam? Rosen aus Afrika!

Heute, am 08. Februar 2011, kommt um 22:30 Uhr anlässlich des bevorstehenden Valentinstags eine Sendung auf NDR, die sich mit der Ware befasst, die zum Valentinstag so gern verschenkt wird: Rosen.

Die Blumengeschäfte und noch mehr die Bau- und Supermärkte dürften kurz vor Valentin rappelvoll mit roten Rosen sein, und da fragt man sich doch: Wo kommt das massenhafte Zeug alles her? Diese Frage beantwortet der NDR: Aus verschiedenen afrikanischen Ländern!

Und bei Verkaufspreisen von manchmal nur knapp zwei Euro pro Strauß stellt sich eine weitere Frage: Wie viel bleibt da noch für die Blumen-Arbeiter in Afrika übrig?

Ich denke mal: Kann ja nicht viel sein. Reicht der Lohn wohl, um überhaupt satt zu werden? Also, was haben wir hier mal wieder? Ausbeutung der Ärmsten durch die kapitalistischen Länder!

Und wer von uns Verbrauchern ist bereit zu boykottieren? Und auf FairTrade-Produkte umzusteigen?

Musik

Musik ist immer um uns herum. Im Kaufhaus zum Beispiel. Oder sie dröhnt aus Autos heraus oder aus einer Kneipe, beides gern mitten in der Nacht. Und das ist dann oft auch noch Musik, die mir nicht gefällt. Das alles nervt. Es gibt natürlich auch schöne Musik, die entweder leise abgespielt wird oder auch mal laut, aber letzteres nur dann, wenn ich es will, Betonung auf »ich«. Aber jetzt im Moment habe ich keine Musik an. Die Ruhe ist schön.

Sackfrei

Warum hat die Windmühle eigentlich einen Sack um sich drum herum? – Ja, viele Menschen machen sich Gedanken über die Sackmühle und stellen sich Fragen, und das ist auch gut so, denn niemand will dumm sterben, und die Sesamstraße wusste ja schon: Wer nicht fragt, bleibt dumm. Nur gibt es auf manche Fragen leider keine Antworten. Oder keine plausiblen Antworten. Da muss man die Dinge einfach mal so akzeptieren, wie sie sind. Die Sackmühle ist eben eine Mühle mit Sack unten dran. So, wie die Banane krumm ist. Das ist halt so. Natürlich könnte man sich gerade Bananen oder eine sackfreie Mühle wünschen. Doch wozu?

Die li- li- liebe Libido

Sind wir nicht alle ein Biss?
Sind wir nicht alle Blu?
Na, sind wir nicht,
na, sind wir nicht?
Ja, sind wir denn nicht alle,
sind wir denn nicht alle nah?
Sind wir denn nicht alle da?
Sind wir denn nicht alle da
unten rum so ein biss-,
biss-,
bisschen

Blu-

na?

Affen und Terrorismus

Ja, das war ja gestern eine interessante Sendung im NDR über den RAF-Terroristen Andreas Baader. Die politischen Hintergründe wurden zwar nicht sehr tiefgehend beleuchtet, aber die Stimmung der späten sechziger und frühen siebziger Jahre wurde anhand alten Filmmaterials gut vermittelt. Und es sollte ja auch mehr um die Persönlichkeit und den Werdegang Baaders gehen. Gut fand ich, dass nicht nur die Brutalität der Terroristen, sondern auch die der bundesdeutschen Exekutive gezeigt wurde. Man könnte es sogar so sehen, dass letztere den RAF-Terrorismus erst hat entstehen lassen.

Heute kommt auch wieder was auf NDR, das mich interessiert. Diesmal ist es nichts Politisches, sondern etwas aus dem Tierreich. Und zwar geht es um Affen. Das sind die Tiere, deren Erbmaterial weitgehend dem menschlichen gleicht. Und so soll in der Sendung gezeigt werden, dass Affen teilweise ähnlich wie Menschen handeln und fühlen.

Mal sehen, ob sich irgendwo in der Affenwelt auch so eine Art Rote-Armee-Fraktion gebildet hat.