Wir sind so durch den Wind

Zahnstocher mit Aroma

Anne stellt in ihrem Blogartikel Zähne aromatisch pflegen aromatisierte Zahnstocher vor. Diese Wunder Zahnstocher sind eine Marke der Perfekto24 GmbH, die Körperpflegemittel, Duftstoffe und Haushaltsartikel herstellt und deren Firmensitz sich in Reutlingen, Baden-Württemberg befindet. Sie vertreibt ihre Waren über die eigene Website Wunder-Zahnstocher und über Online-Händler.

Zunächst einmal: Ich finde es schwierig, bei der Arbeit die Zähne zu putzen, unterwegs sogar unmöglich. Meine Zahnärztin und ihre Mitarbeiterinnen empfehlen immer Bürstchen für die Zahnzwischenräume. Die haben jedoch Kunststoffgriffe, und Plastik versucht man als aufgeklärter Mensch ja möglichst zu vermeiden, was auch Anne schreibt. Doch es gibt ja auch Interdentalbürsten mit Holzgriff, zum Beispiel im Onlineshop von Rossmann.
Ich muss aber sagen: Ich habe immer ein bisschen Angst, denn die Borsten sind ja an einem Draht befestigt, und ob der trotz Kunststoffummantelung (!) nicht meinen Zahnschmelz schädigen könnte, na ja, das weiß ich halt nicht.

Interdental-Bürsten

Doch zurück zu den Wunder-Zahnstochern. Was ich nicht herausfinden konnte, ist, ob die Zahnstocher denn aus heimischem Holz hergestellt werden. Und woher stammt das Metall für die Aufbewahrungsdosen? Muss es überhaupt Metall sein, oder hätte sich auch hierfür nicht Holz angeboten?

Wunder-Zahnstocher
Screenshot von der Website wunder-zahnstocher.de

Na ja, und ob ein Geschmack notwendig und vorteilhaft ist, darüber kann man sich sicherlich auch streiten. Tun es im Sinne der Nachhaltigkeit nicht auch die ganz einfachen Zahnstocher, wie es sie immer schon gab? Klar, die gelten als altmodisch. Wunder-Zahnstocher werden hingegen als tolle Sache angepriesen: Leckerer Geschmack, Vermeidung eines trockenen Mundes, Hilfe beim Abgewöhnen des Rauchens, Alternative zum Kauen an Fingernägeln und Kugelschreibern, … Hui, das müssen ja wahre Wunder-Utensilien sein!

Nun, neugierig, wie ich bin, habe ich mir mal ein Sortiment bestellt. Für mich persönlich steht die Zahnzwischenraum-Reinigung nach den Arbeitspausen im Vordergrund. Ich bin mal gespannt.

Was die Rechtschreibprüfung aus Albrechtstraße macht

Ich glaube, ich kann guten Gewissens sagen, dass Rechtschreibprüfungen dumm sind. In dem hier geschilderten Fall hat die Rechtschreibprüfung in der E-Mail-Software Thunderbird aus einem harmlosen Straßennamen etwas politisch ziemlich Brisantes gemacht, nämlich aus Albrechtstraße – nun, Rechtsradikale:

Rechtschreibprüfung Albrechtstraße

Was Rechtsradikalismus bedeutet und was der Unterschied zu Rechtsextremismus ist, das wird von der Bundeszentrale für polititsche Bildung gut erklärt.

130 Gramm

Durch einen Freund, der sich wie ich vorwiegend vegetarisch ernährt, habe ich vor Jahren Falafel kennengelernt. Das ist ein arabischer Imbiss aus gewürzten Kichererbsen oder auch anderen Hülsenfrüchten. Das fand ich immer ganz lecker, und es macht auch satt.

Irgendwann in 2023 entdeckte ich Kartoffelchips von Lorenz mit einer neuen Geschmacksrichtung – richtig geraten: Crunchips mit Falafel-Geschmack. Na ja, ich fand die so mäßig bis eher nicht so lecker. Ich bin halt in dem Bereich immer noch am ehesten der Paprika- oder Chili-Typ.

Falafel-Stil

Was mich aber noch mehr stutzig machte, das war die Angabe über das Füllgewicht: 130 Gramm! Ja, genau, nicht etwa 125 oder 150 Gramm, wie man es ja seit Jahren gewöhnt ist – nein: 130 Gramm!

130 Gramm

Das wird allgemein ja immer verrückter mit den Füllmengen und Gewichten. Nicht der Preis wird geändert, nein, »einfach« die Verpackung oder die Befüllung der Verpackung. Merkt ja keiner, oder? Entschuldigung, liebe Hersteller – soll ich mich als Verbraucher unbedingt verarscht fühlen? Wie blöd seid ihr eigentlich, dass ihr uns Käuferinnen und Käufer für so blöd haltet?

Und – kommt als nächstes noch die 127,5-Gramm-Packung? Oder was?

Was ist relevanter?

Was ist relevanter: was ich habe oder was ich bin und tue? Diese fast schon philosophische Frage habe ich mir kürzlich zu später Stunde gestellt.

Man muss dazu wissen, dass ich gerade dabei bin, zu renovieren. Das heißt, seit einiger Zeit schon bin ich damit zugange; ein Zimmer nach dem anderen, mit gewissen zeitlichen Abständen dazwischen. Es muss ja das jeweils zu renovierende Zimmer ausgeräumt werden, und so schleppt man die Sachen von Raum zu Raum. Momentan – als bis auf weiteres letzter Raum – ist das Wohnzimmer dran. Wie schon vorher im Fall der Küche und des Arbeitszimmers habe ich auch diesmal wieder Möbel vom Sperrmüll abholen lassen. Und ich miste jedes Mal kräftig aus.

Arbeitszimmer, renoviert
Arbeitszimmer, renoviert

Ich habe festgestellt, dass ich eine gewaltige Menge an Zeug habe, das ich einfach nicht mehr brauche (oder, wenn ich ehrlich bin, eigentlich noch nie gebraucht habe) und das mich nur belastet, indem es mir die Wohnung vollstopft. Ich habe bisweilen das Gefühl, vor lauter Krempel kaum noch atmen und klar denken zu können, etwas überspitzt ausgedrückt. Nein, ich will von nun an lieber einen neuen – für mich jedenfalls neuen – Minimalismus pflegen: Die Zimmer sollen so leer wie nur möglich sein.

Aber zurück zur ursprünglichen Fragestellung. Der ganze Krimskrams, den ich besitze, der nützt meinen Mitmenschen nichts. Aber die Person, die ich bin, und die Dinge, die ich als diese Person, dieses Individuum tue, die haben durchaus Relevanz für die Menschen in meinem Umfeld. Ich finde es schön, wenn ich merke, dass Freundinnen und Freunde meine Anwesenheit schätzen, weil sie ihnen etwas bringt, vielleicht Freude, vielleicht Anregungen, vielleicht auch Trost im einen oder anderen Fall.

Lesenswert in diesem thematischen Zusammenhang: Haben oder Sein von Erich Fromm.

Verkaufen oder wegwerfen – was ist nachhaltiger?

Ich bin momentan mal wieder fleißig dabei, meine Wohnung auszumisten. Das Wohnzimmer wird renoviert, und beim Ausräumen eines Zimmers merkt man ja erst mal so richtig, was für ein vieles Zeug man im Laufe der Jahre so angesammelt hat. Und in etlichen Fällen wird man feststellen, dass man das aufgehobene Zeug ja in den ganzen Jahren nie gebraucht, ja oft noch nicht einmal angeschaut oder in die Hand genommen hat. Kurz gesagt, gammelt viel unnötiger Ballast vor sich hin, und wenn man sich von dem trennt, ist das ein ziemlich befreiendes Gefühl. Ich selbst empfinde das so, aber auch andere Menschen haben mir bestätigt, dass es ihnen auch so geht.

Nun ist es ja so, dass einige der Sachen, die man selbst loswerden möchte, durchaus noch von anderen Menschen weiterverwendet werden könnten. Und tatsächlich werde ich dies und das öfters bei der Auktionsplattform eBay los. In manchen Fällen ist der Erlös aber minimal. Und so habe ich mir kürzlich die Frage gestellt, ob es sich bei eher billigem Kleinkram überhaupt lohnt, diese Sachen überhaupt zum Kauf anzubieten. – Nein, vom Zeitaufwand her in sehr vielen Fällen nicht.

Aber was ist mit der Nachhaltigkeit? Wegschmeißen ist ja so eine Art Sünde, oder? Nur: Wird die Umwelt nicht stärker belastet, wenn ich fürs Verpacken Klebeband kaufen muss, die Versandetiketten ausdrucken und mit Leim auf das Päckchen (wenigstens ein wiederverwendeter Karton) zu kleben habe und der Transport Ressourcen in Form von Benzin oder Elektrizität verbraucht?

Müllcontainer

Nun gut, der Käufer oder die Käuferin muss sich die Sachen nicht neu kaufen, sondern verwendet eben meine Gebrauchtware weiter. Und Neuware muss aus Rohstoffen erst mal produziert werden und wird dann ebenfalls transportiert, vom Hersteller (in Fernost?) erst mal zum Großhandel, dann zum Ladengeschäft oder zum Online- oder stationären Einzelhändler und von da dann zu guter Letzt zum Endkunden.

Nach diesen Überlegungen glaube ich, dass ich es richtig mache, wenn ich auch Kleinzeug für wenig Geld verkaufe, statt es in die Tonne zu kloppen. Und ja: Vors Haus stellen zum Verschenken ist natürlich auch noch eine Option, von der ich ebenfalls des Öfteren schon Gebrauch gemacht habe.