Mehl ins Getriebe

Die Top-Verkäuferin

Eine Freundin von mir hat vor ein paar Jahren mal Folgendes erlebt:

»Im Überschwang heute mal nach sommerlicher Garderobe gefahndet. Shopping ist nicht so mein Ding, aber ganz manchmal vergesse ich das. Also: Einzelhandel, Sommertop, Kabine, Top zu groß … zurückhängen … dachte ich. Die Verkäuferin kommt angeschossen und fragt, ob’s nicht gefällt … Ich murmel was von: zu groß und Falten und zeige vage Richtung oberer Oberkörper. ›Ach‹, sagt die Verkäuferin, ›das kaschieren Sie mit einem schönen Tuch!‹ Fassungslos starre ich die Dame an und sage in einem Tonfall, den ich mir extra für klingelnde Jehovas antrainiert hab: ›Ich kauf mir ein neues, zu großes Top und wickel mir dann im Hochsommer einen Schal um den Hals, damit man nicht sieht, dass es Falten wirft?‹ Sagt die: ›Ach, Sie meinten, das Top hat Falten … dann war das ein Miss­ver­ständ­nis …‹«

– Melanie Clemens auf Facebook

Wie 1&1 Kündigungen von Kunden handhabt

Vor knapp einem Jahr beanstandete ich bei 1&1, dass immer noch eine Gebühr für meinen Router berechnet wurde, obwohl die Geräte nach zwei Jahren ins Eigentum des Kunden übergehen. Der Betrag wurde aus den folgenden Rechnungen auch tatsächlich entfernt. Ein findiger Telefon-Support-Mann – sagen wir mal, überredete mich zu einem Mobilfunkvertrag. Nun gut, ich muss gestehen, dass dafür die monatlichen Kosten meines Vertrages auch angenehm in den Keller gingen.

Doch nun sind sie auf den vorherigen Stand wieder hoch gerutscht, und zusätzlich habe ich also noch die knapp 7 Euro für den Mobilfunkvertrag, den ich gar nicht brauche, am Hals. Denn in meinem Vertrag ist schon Mobilfunk mit drin, wenn auch nicht mit so hohem Datenvolumen. Allerdings surfe ich auch so gut wie nie im Web, wenn ich unterwegs bin, und ebenso wenig telefoniere ich für gewöhnlich außerhalb von zu Hause. Kurz gesagt: ich brauche den aufgeschwatzten Vertrag nicht.

Über den Kundenbereich von 1&1 kann man Verträge online verwalten. Die Möglichkeit zur Kündigung musste ich allerdings ziemlich lange suchen. Hingegen wird man erschlagen von Angeboten, angepriesenen Vertragserweiterungen, Bitten um Weiterempfehlungen und so weiter und so fort. Klar muss so ein Unternehmen Geld verdienen und ihre Produkte und Dienstleistungen bewerben, aber 1&1 macht das – für meinen Geschmack – auf eine etwas zu aufdringliche Art und Weise. Nun gut, die Kündigung greift leider erst zum Mai 2022, ich muss die sieben Euro also noch ein Jahr lang Monat für Monat bezahlen. Und die Kündigung – nun, man kann sie online lediglich vorbereiten.

Nur vorbereiten? Ja, denn man muss, damit die Kündigung wirksam wird, bei 1&1 anrufen. Warum wohl? Na, damit die Call-Center-Mitarbeiter den Kunden möglichst von der Kündigung abhalten oder ihm etwas anderes verkaufen. Aber ich hatte die letzte Akquise ja sozusagen noch gut in schlechter Erinnerung. Diesmal also klare, gerade Linie von meiner Seite aus, und das Gesprächsgegenüber nahm denn schließlich auch die Kündigung entgegen – sehr freundlich, muss ich sagen. Ich hatte allerdings eine oder zwei Minuten lang in der Leitung zu warten, denn der Support-Mitarbeiter holte wohl Rat bei einem Vorgesetzten ein – dessen bin ich mir ziemlich sicher, schließlich habe ich selbst einmal in einem Call-Center gearbeitet und kenne die Abläufe. Wie auch immer, die Kündigungsbestätigung war umgehend in meinem E-Mail-Postfach zu finden. Das lief also gut.

Doch insgesamt, trotz der Freundlichkeit und schnellen Bearbeitung, muss ich sagen, dass ich mit 1&1 längst nicht mehr so zufrieden bin wie am Anfang. Nun gut, wir Kunden wollen natürlich preiswerte Telefonie- und Internet-Verträge haben, und dass da die paar Unternehmen, die es überhaupt nur noch am europäischen Markt gibt, sich in einem furchtbaren Konkurrenzkampf befinden und bei den kaputten Preisen natürlich so viel Zeug wie möglich an jeden einzelnen Kunden verkaufen müssen, ist schon klar. Klar ist aber auch, dass ich nicht gerade ein Großverdiener bin und halt zusehen muss, dass ich hier und da zehn Euro oder so pro Monat einsparen kann, und da muss alles Überflüssige eben weg.

Die Kunst von 1&1, Unzufriedenheit bei Kunden zu erzeugen

Im vorigen Blogartikel berichtete ich ja über eine Spam-Benachrichtigung von 1&1. Der Text der Spam-Mail war allerdings abgeschnitten, also gekürzt, was ich ein wenig schade fand, da ich Spam immer irgendwie interessant und erheiternd finde. Ich wollte mich also in den Webmail-Bereich von 1&1 einloggen und mir die Spam-Mail anschauen, um sie hier vollständig präsentieren zu können.

Doch statt mich anmelden zu können, erschien die Meldung, zum Webmail-Bereich komme man jetzt nur noch über dieses Kundencenter oder wie die das nennen. Also gut, ich loggte mich ein, fand nach einer gewissen Sucherei den E-Mail-Bereich, wo man E-Mail-Adressen verwalten kann, und von dort aus führten auch Links zum Webmailer. Prima!, dachte ich. Na, denkste!, dachte ich eine Sekunde später, denn da kam ich doch tatsächlich wieder zu der selben doofen Meldung wie zuvor. Keine Chance, in den Webmailer-Bereich zu gelangen, egal, was ich auch versuchte.

Das ist nicht das erste Ärgernis, das ich im Zusammenhang mit 1&1 erlebe, ich könnte da noch einiges erzählen, wenn ich Lust hätte. Gut, vieles läuft einwandfrei bei denen, und freundlich waren bisher alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen ich gesprochen habe, gar keine Frage. Aber wie es halt immer so ist: zehn Sachen sind gut, eine ist schlecht, und was frisst sich im Gehirn fest und über was redet man? Richtig, die eine nicht so tolle Sache.

Spam: Ihr Gerät wurde infiziert

Ihr Ordner Spam enthält eine neue Nachricht.

Zusammenfassung:

Absender: Jessie
Betreff: Ihr Gerät wurde infiziert von den Hackern. Stellen Sie sofort die E…
Größe: 5,855

– Aus einer Spam-Benachrichtigung meines Providers

Welches Gerät? Womit infiziert? Von welchen Hackern genau? – Leider konnte ich nicht die ganze erheiternde Nachricht lesen, weil ich auf den Webmailer-Bereich meines Anbieters keinen Zugriff mehr habe, die haben ihre Website überarbeitet … also verschlimmbessert, wie so oft. Doch dazu mehr in einem anderen Blogartikel.

Zuhören: Ein Schild, Offenheit, Geduld

Der Verein Impuls – Agentur für angewandte Utopien e.V. in Berlin hat »im Dezember 2016 […] den Monat des Zuhörens ausgerufen. Inzwischen ist viel Zeit vergangen und viele Menschen haben ihr Ohr geübt.« Mir scheint die Aktion irgendwie im Sande verlaufen zu sein; jedenfalls wird etwa seit Mitte 2019 auf der Website über dieses Zuhör-Projekt nicht weiter berichtet.

Das, wie es dort so schön genannt wird, »bedingungslose Zuhören« im öffentlichen Raum gab den Zuhörenden die Möglichkeit, sich im Lauschen von Erzähltem, ja im aktiven Zuhören zu üben, Urteile und Bewertungen möglichst beiseite zu lassen und einfach präsent zu sein. Und den Erzählenden bot sich die Gelegenheit, dass ihnen einfach mal »nur so« zugehört wird.

Was Arbeit ist

Im Jahr 2010 hatte ich schon mal auf ein Video hingewiesen, das eine Erklärung liefert, wie die Wirtschaft in kapitalistischen Systemen funktioniert. Jetzt bin ich noch einmal bei der Durchsicht eigener Notizen darauf gestoßen, nachdem ich es längst vergessen hatte. Es heißt »Arbeit?«, es gefällt mir noch immer und man kann es sich bei YouTube ansehen.

Was ist Arbeit?
Bild: Schnappschuss aus dem Video