Mehl ins Getriebe

Essen aus dem 3D-Drucker

Sowohl etablierte Unternehmen als auch Startups haben sich ganz tolle Küchenmaschinen ausgedacht: 3D-Drucker, die fertige Pizza oder was auch immer ausdrucken, nachdem man Kapseln eingelegt hat. Oder Kochmaschinen, die mit dem Tablet oder Smartphone gekoppelt werden und so jeden Einzelschritt überwachen. Oder Kochtöpfe, die Rezepte gespeichert haben und quasi auf Knopfdruck alles selber machen, wie auch immer das funktioniert.

Ja, geht’s noch? Essen aus Kapseln, nachdem schon Kaffeekapseln unnötig Müll produzieren? Kochapparillos, die mir auch noch den letzten Rest selbständigen Denkens abnehmen? Prima. Navigationsgeräte im Auto haben ja schon in manchen Fällen dazu geführt, dass der Fahrer den Weg in die fünfzehn Kilometer entfernte Nachbarstadt nicht mehr ohne diese Hilfe zu bewältigen weiß (ehrlich, ich hab’s erlebt!). Und nun also auch noch das automatisierte Kochen. Frische Zutaten vom Wochenmarkt zu kaufen, kommt dann wohl bald nicht mehr in Frage. Noch nicht einmal Gemüse aus dem Supermarkt. Nein, wir decken uns lieber mit Kapseln ein – für den dreifachen Preis gegenüber den herkömmlichen Zutaten, versteht sich. Herzlichen Glückwunsch. Schöne neue Welt.

Für dieses ständige Vorantreiben der geistigen Umnachtung der Menschheit gibt es Prügel vom Windmühlenflügel.

Integriertes Umweltprogramm 2030

Vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit kann man ein PDF-Dokument herunterladen mit dem hübsch weichspülerartigen und einlullenden Titel Den ökologischen Wandel gestalten – Integriertes Umweltprogramm 2030.

Der »ökologische Wandel« ist zweifelsohne etwas Gutes und äußerst Dringendes. Aber wieso muss er »gestaltet« werden? Er muss endlich durchgeführt werden, Gestaltungsvorschläge gibt es doch zuhauf! Und die Jahreszahl 2030 klingt natürlich so, als hätten wir noch jede Menge Zeit. Haben wir aber nicht, wir stehen kurz vor einem Kollaps. Ein ökologischer Wandel muss jetzt durchgeführt werden, in 2017, nicht in 2030. Aber dafür sind wohl die ganzen Lobbys zu stark und haben viel zu viel politischen Einfluss.

Die Schriftstellerin Karen Duve schrieb 2014 in ihrem Buch »Warum die Sache schiefgeht« (Galiani Berlin, ISBN 978-3-86971-100-3): Wenn wir unseren Lebensstil nicht radikal ändern – und zwar sofort, jetzt gleich, nicht erst in zwanzig Jahren –, lässt sich der globale Kollaps nicht mehr vermeiden. Politiker und Wirtschaftsführer aber sind offenbar fest entschlossen, weiterzumachen wie bisher.

Schon in meiner Jugend, in den 1970er und 1980er Jahren, habe ich mich immer gefragt, warum politische Entscheidungen ständig Vorlaufzeiten von mehreren Jahren, eher Jahrzehnten, benötigen. Und damals wurden etwa Umweltprobleme schon von weiten Teilen der Bevölkerung als erschreckend groß erachtet. Journalisten wie Franz Alt haben damals schon gegen Atomkraft und für Sonnenkraft plädiert. Und heute? Es sind in Deutschland immer noch acht Kernkraftwerke am Netz (Stand: 9. März 2017). Außerdem: Ackerböden werden immer mehr ausgelaugt durch Monokulturen und chemische Düngemittel. Massen­tier­haltungs­betriebe produzieren so viel Fleisch wie nie zuvor (in Deutschland ist der Fleischkonsum zwar gesunken, dafür wird aber umso mehr exportiert, wodurch zum Beispiel in Afrika kleinbäuerliche Strukturen zerstört werden – die moderne Form des Kolonialismus). Immer weniger und immer größere multinationale Konzerne beherrschen Wirtschaft und Politik.

Aber och jo, wir könnten ja vielleicht doch mal anfangen, den Wandel zu »gestalten« und schmeißen die wohlklingende Zahl 2030 in den Raum …

Igel im Traum

Ich habe heute lange geschlafen und hatte ziemlich lebhafte Träume. In einem saß ich irgendwo draußen, vermutlich in einem Garten, auf dem Boden und tat sonst nichts weiter. Da näherten sich Igel, und zwar ein kleiner, vielleicht auch zwei, und ein sehr großer. Sie kamen auf mich zu und waren dabei sehr friedlich und zutraulich, hatten also ihre Stacheln ganz flach angelegt. Besser gesagt, sie ignorierten mich völlig. Erst krochen die kleinen hinter oder unter meinem an einen kleinen Hügel angelehnten Rücken hindurch, und nun sah ich, dass sie einfach nur in ihre Erdhöhlen gehen wollten. Der große Igel war sehr langgestreckt und vielleicht einen halben Meter lang, was mich sehr erstaunte.

Das ist, soweit ich mich erinnern kann, das einzige Mal gewesen, dass ich von Igeln geträumt habe. Hunde, Katzen, Pferde und Spinnen kommen öfters schon mal vor, aber ein Igel – das war was Neues. Und jetzt kann man wieder lange über eine Bedeutung nachdenken. Die typischen Traumsymbolerklärungen helfen mir nicht weiter, die passen alle nicht. Haben solche außergewöhnlichen Träume denn überhaupt etwas zu bedeuten? Oder spinnt das Gehirn einfach nur, während es sich von Gedankenballast befreit? Ich weiß es nicht.

Frieren im März

Es gab ja in den vergangenen Jahren Märze, die waren schon recht sonnig und warm. Aber der März 2017? Na gut, erst eine Woche ist um, und es gab auch schon ein bisschen Sonnenschein, sodass ich ein paar Fensterbank-Kräuter im Garten eingepflanzt habe. Doch heute ist ja nur Mistwetter, nämlich Dauerregen. Und ich bin am Frieren wie bekloppt.

Ich frage mich schon seit längerem, wie es sein kann, dass man bei Regenwetter auch in der Wohnung mehr friert als bei trockenem. Die Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung ist ja nicht höher als sonst und die Temperatur nicht niedriger. Ich habe nur zwei Erklärungen: Die Außenwände, die bei Sonnenschein durch die Schiefer erwärmt werden und die Wärme auch an die Innenflächen abgeben, sind bei fiesem Wetter kühl. Oder es handelt sich um so ein psychologisches Ding. Da müsste man mal ein Experiment durchführen: Friert man bei Regenwetter auch dann mehr, wenn man den Regen gar nicht sieht und hört? Also in einem völlig nach außen abgeschotteten Raum?

Also, ich würde bei so einem Experiment gerne mal teilnehmen, wenn es so eins gäbe. Natürlich nur gegen gute Bezahlung und bei freier Unterkunft und Verpflegung. Da ich aber auf diesen Sankt-Nimmerleins-Tag nicht warten und dabei weiter frieren mag, gehe ich gleich mal in die Wanne. Ist auch nass da drinnen, ja, aber wenigstens heiß.

Deutsch für Anfänger: Ich habe es im Schrank aufräumen

»Ich habe es im Schrank aufräumen weil es schaltet sich nicht mehr an.«

– Aus einer eBay-Auktion (Kategorie Notebooks und Netbooks)

Ich habe es im Schrank aufräumen

Ach so. Und ich habe es im Rücken, wenn ich den Schrank zu heftig aufräume. Aber Netbooks, die sich nicht mehr anschalten, habe ich dort noch nie gefunden. Doch Schrank hin oder her – es schaltet sich auch bei mir kein Computer selbst an; ich behelfe mir immer dadurch, dass ich den Einschaltknopf am Gerät drücke. Na ja, egal – vielleicht finde ich ja wenigstens mal Goldbarren im Schrank – dann kann ich auch mal was Unbrauchbares bei eBay verkloppen.

Erntehelfer

Ja, nun will ich mal wieder mein Innerstes vor aller Welt ausbreiten. Und zwar: Heute Morgen träumte mir, ich hätte einen befristeten Nebenjob angenommen oder so was. Ich sollte Erntehelfer sein, es sollte wohl irgendwelches Obst gepflückt werden. Ich sollte mich bereits um fünf Uhr morgens in einer Straße meiner Stadt einfinden, von der ich gar nicht so recht wusste, wo sie war. Das wollte ich aber noch recherchieren. Die Uhrzeit kam mir, obschon ich eigentlich Langschläfer bin, gar nicht so inakzeptabel vor, und irgendwie hatte ich Bock auf die neue Tätigkeit.

Tja. Da stehe ich nun und weiß noch nicht so recht, was dieser Traum zu bedeuten haben könnte. Bei einer Ernte helfen, hm … Muss ich echt noch mal eine Nacht drüber schlafen.