Unter dem Titel »12 Bilder, die zeigen, dass mit unserer Konsumkultur etwas nicht stimmt«, stellt die von mir sehr geschätzte Plattform Utopia.de Erschreckendes rund um Verpackungswahnsinn und Konsumverhalten vor – in Bild und Text. Auch die kaum noch zu kontrollierenden Auswüchse des Kapitalismus werden angeprangert. Und sogar moderne Zombies kann man bewundern – oder besser gesagt: bemitleiden.
Gebrauchte Tonträger
Wenn man als Sammler rare gebrauchte Tonträger wie Singles, EPs, LPs und CDs sucht, dann muss es nicht immer eBay sein und Amazon schon gar nicht. Denn wirklich seltene Sachen findet man dort kaum, und wenn, dann meist zu völlig überhöhten Preisen. Aber diese zwei Großkonzerne sind ja zum Glück nicht die einzigen Online-Marktplätze auf der Welt. Ein Stöbern bei Discogs kann sich lohnen.
Auch dies ist ein Marktplatz – aber eben nicht für alles Mögliche von Autos bis Zahnpasta, sondern eben nur für Tonträger. Und weil sie sich eben darauf spezialisiert haben, findet man dort auch kleine Händler, die sehr spezielle Raris anbieten. Zumindest im Bereich Indie/Wave/Post Punk habe ich dort schon einige Schätzchen gefunden, die woanders nicht mehr aufzutreiben waren. Aber natürlich findet auch der anderweitig nostalgisch Interessierte hier eine Menge, zum Beispiel Progressive Rock und Psychedelia aus den 60er und 70er Jahren.
Natürlich gibt es eine Wunschliste mit E-Mail-Benachrichtigungs-Funktion, eine Verkäuferbewertung, hier und da Hörbeispiele und auch eine sogenannte Kollektion, die eine Archivierung der Plattensammlung darstellt.
Na ja, wollte ich nur mal sagen. Falls echte Rockmusikfans unter meinen Leserinnen und Lesern sind.
Zitat der Woche: Tun wollen, was sie tun sollen
»Die sozio-ökonomische Struktur einer Gesellschaft formt den Gesellschafts-Charakter ihrer Mitglieder dergestalt, dass sie tun wollen, was sie tun sollen.«
– Erich Fromm, Haben oder Sein
Zitat der Woche: Alles, was Spaß macht
»Alles, was Spaß macht, ist entweder verboten, unmoralisch oder es macht dick.
– Edward A. Murphy
25.000 Stunden
Auf den Verpackungen von LED-Lampen sind immer gewaltige Stundenzahlen aufgeführt, etwa »25.000 h«, welche die ungefähr erreichbare Brenndauer angeben.
Rechnen wir das mal kurz durch. Der Tag hat 24 Stunden, das Jahr 365 Tage, also hat ein Jahr 8760 Stunden. Eine LED-Lampe sollte also etwa drei Jahre halten – zumindest wenn sie ununterbrochen eingeschaltet ist, wenn ich es richtig verstehe. Da niemand sein Licht drei Jahre lang an lässt, sollte so eine Lampe also viel mehr Jahre funktionstüchtig bleiben. Nun kann es ja sein, dass das Ein- und Ausschalten zur Alterung beiträgt, also seien wir gutmütig und geben der Lampe dennoch eine hypothetische Lebensdauer von drei Jahren.
Nun, diese Angaben über die Lebensdauer sind Quatsch mit Soße. Zumindest hatte ich bereits etliche LED-Lampen, die schon nach ein paar Monaten oder einem Jahr kaputt gingen. Und zwar fällt diese Elektronik zum Starten der Lampe aus. Es fängt oft damit an, dass die Lampe nicht mehr sofort starten will, sondern erst mal knistert und flackert, bis sie sich irgendwann fängt und konstant leuchtet. Und von dem erste Auftreten dieser Flackerei an ist es nur noch eine Frage der Zeit, nämlich der Zeit von ein paar Tagen oder Wochen, bis gar nichts mehr geht.
Ich bin ja froh, dass es so sparsame Leuchtmittel gibt. Und ich bin glücklich, dass LED-Lampen kein Quecksilber enthalten, so wie es bei diesen Energiesparlampen der Fall war oder noch ist. Aber, ehrlich gesagt: Diese alten Glühbirnen, die heute verboten sind, die hielten wenigstens viele Jahre lang. Gut, dafür haben sie wahnsinnig viel Energie verbraten – im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie wurden schweineheiß. Aber ich frage mich doch, ob die Energie- und Umweltbilanz von LED-Lampen nicht ähnlich schlecht ausfällt, wenn man die geringe Haltbarkeit bedenkt und die damit verbundene Notwendigkeit, entsprechend viele davon zu produzieren.
Für den entstehenden Elektroschrott gibt es jedenfalls Prügel vom Windmühlenflügel. Hersteller, Politiker – egal, wird schon immer die richtigen treffen.
Zitat der Woche: Die Richtung
»Je falscher die Richtung, desto sinnloser die Geschwindigkeit.«
– Sprichwort
Freibier
Ich sag’s gleich vornweg: Der Titel ist irreführend. Es geht nicht um Bier für lau, sondern um Bier, das frei von Alkohol ist. Nun, auch die letzte Brauerei hat wohl inzwischen verstanden, dass sich auch damit Geld verdienen lässt. Schwierig ist es wohl heutzutage nicht mehr, alkoholfreies Bier zu brauen bzw. den Alkohol nach dem Brauvorgang wieder so zu entfernen, dass das Gebräu auch noch einigermaßen nach Bier statt nach Spülwasser schmeckt. Nein, schwieriger ist sicherlich die Namensfindung.
Ganz unkreative Brauereien nennen ihre alkoholfreie Variante einfach »alkoholfrei«. Krombacher zum Beispiel macht das so. Andere lassen sich etwas mehr einfallen. Bei Beck heißt es »blue«. Nun ja … irgendwie finde ich dieses Wort unpassend, denn blau wird man ja eben gerade nicht von so einem kastrierten Bier. Die Brauerei Gaffel nennt ihr alkoholfreies Kölsch einfach »frei«. Das klingt nach Freiheit und für mich irgendwie positiv. Denn frei von einem Kater zu sein, was noch die harmloseste Schädigung durch Alkohol ist, das kann für den Bierliebhaber ein lohnenswertes Ziel sein. Und das alkoholfreie Jever nennt sich »Fun«. Klar, Spaß haben kann man durchaus oder gerade ohne Alkohol, und die Gefahr, sich daneben zu benehmen, ist mit klarem Kopf weitaus geringer.
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Nein, ich will kein Moralapostel sein, aber nach einem jahrzehntelangen, mittelmäßig starken, doch regelmäßigen Alkoholkonsum und einer daraus resultierenden Magenschleimhautentzündung vor ein paar Monaten habe ich mich entschieden, auf Alkohol zu verzichten. Und es fällt mir überhaupt nicht schwer. Prösterchen!