»Bio ist wichtig als Beitrag zur Rettung der Erde.«
– Joseph Wilhelm, Gründer und Chef von Rapunzel
Die Sackmühle ist breit
Nachdem ich mich für eine neue Schrift für die Sackmühle entschieden (Nachtrag: inzwischen habe ich mich wieder rückentschieden) und festgestellt habe, dass diese eine viel größere Laufweite als die alte hat, habe ich auch den bisher ziemlich schmalen Textbereich verbreitert. Die Sackmühle ist jetzt insgesamt 960 Pixel breit. (Nachtrag: Nein, das sah hässlich aus und ich habe sie inzwischen wieder schmaler gemacht.) Nun muss ich sie nur noch für Mobilgeräte bzw. kleine Bildschirme fit machen. Fachleute würden sagen: Sie muss responsiv werden. Nein, Fachleute würden englisch labern und »responsive« sagen. »Responsive web design«, yeah, baby!
Aber die Zeit dafür muss ich noch finden. Überschüssige Zeit hält sich vor mir immer gut versteckt. Oder vielleicht vertrödele ich sie auch einfach nur.
Puh.
Groß, dürr und gefällig
Ich habe gerade ein Essay auf Zeit Online gelesen: Frauen sind nur platzsparende Körper. Die Autorin beschreibt die Ausbeutung der »Mädchen« durch Heidi Klum und ihr Team in der Fernsehsendung Germany’s Next Top Model.
Und das Geschriebene kann man auch übertragen auf Deutschland sucht den Superstar und wie diese Sendungen alle heißen. Man hört oft den Einwand, die Bewerberinnen und Bewerber gingen da ja freiwillig hin, zu diesen ganzen Casting-Shows. Sie wüssten ja, was sie dort erwartet. Stimmt das?
Ich glaube, den Zynismus, wie da mit Menschen umgegangen wird, kann sich keins der jungen Dinger vorstellen. Dass es gar nicht darum geht, junge Menschen erfolgreich zu machen. Sondern nur darum, Opfer zu suchen, um selbst jede Menge Geld verdienen zu können.
Traurig, dass sich so viele Leute demütigen, niedermachen und vorführen lassen. Und am Ende doch nicht zu den Erfolgreichen gehören, sondern vielleicht einen Knacks in der Psyche haben. Aber die Fernsehnation hat ihren Spaß. Sie fühlt sich gut unterhalten. Sie fühlt sich gut.
Schrift zu Karneval
Diese Karnevalszeit kann einen ganz jeck (verrückt) machen. Ich habe mich zwar nicht verkleidet, keine Angst, und mir am Donnerstag auch nicht die Krawatte von lüsternen Altweibern abschneiden lassen – nein, ich habe der Sackmühle eine neue Schrift spendiert, denn man gönnt sich ja sonst nichts (außer Krimsekt, Kaviar, Koks, Nutten und Schönheitsoperationen).
Nachtrag: Ich setze inzwischen wieder die alte Schrift ein.
Genauer gesagt, habe ich die Schrift vor längerer Zeit mal gekauft für irgendeinen Zweck; sie ist aber dann doch nicht zum Einsatz gekommen. Es ist eine Schreibmaschinenschrift namens Typewriter Serial™. Ich dachte, sie würde irgendwie zum Stil der Sackmühle passen – besser als die, wenn auch sehr hübsche, Koblenz Serial™, die ich bisher eingesetzt habe.
Ich finde die neue Schrift ganz gut lesbar. Sie läuft allerdings ziemlich breit, wodurch weniger Wörter in eine Zeile passen als bei der alten Schrift (bei gleich gesetzter Schriftgröße). Aber sagt ihr doch mal, was ihr denkt. Kommt ihr mit der neuen Schrift gut zurecht oder findet ihr sie grottig? Nervt sie? Also, heraus mit der Sprache und hinein mit euren Anmerkungen in den Kommentarbereich, damit ich Bescheid weiß; denn ihr müsst ja schließlich das Zeug gut lesen können, das ich hier fabriziere.
Hier zum Vergleich:

Deutsch für Anfänger: lebtop
»Verkaufe festplatte top 160 gb für lebtop —top—160gb
verkaufe fest platte ————–top zustand nix dran habe mir eine grössere gekauft
festplatte 160gb«
– aus einer eBay-Auktion
Glaube fest daran dass ich meine festliche platte für ein lebendes notbuk hier verkaufen kann
ausserdem verticke ich noch —top—kleingeschriebene hauptwörter habe mir grossgeschriebene gekauft
ach ja und am ß ist auch nichts dran ————–top zustand
Schublade aufgeräumt
Ich habe gerade meine Schublade aufgeräumt. Oder, besser gesagt, eine meiner Schubladen aufgeräumt. Oder, noch besser gesagt, eine meiner Schubladen versucht aufzuräumen. Nun gut, man bekommt sie jetzt wieder ohne Fummelei zugeschoben. Aber leer oder halb leer ist sie immer noch nicht. Weit davon entfernt.
Warum kann ich mich nicht von Zeug trennen, das ich seit meiner Jugendzeit habe. Aber nie verwendet habe. Sondern einfach nur aufbewahrt habe. Wenn es wenigstens Comichefte von damals wären. Die könnte ich verkaufen. Jeweils sieben Stück für 200 Euro oder so. Aber ich habe nur wertloses Zeug in dieser verdammten Schublade.
Also gut: vielleicht kann ich eine andere Schublade besser aufräumen. Aber ich habe doch schon alle fünfzehn Stück durch, die von heute mitgerechnet. Wenn eine oder zwei davon geleert werden könnten, könnte ich auch Zeug, das auf dem Schreibtisch liegt, dort verstauen. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Bis ich in dreißig Jahren, so mit knapp Mitte Achtzig, die Schublade von heute erneut aufräume. Oder, besser gesagt: versuche aufzuräumen.
Extreme soziale Ungleichheit
Nach einer Oxfam-Studie wird in 2016 ein Prozent der Weltbevölkerung mehr besitzen als der gesamte Rest! Die Einkommensschere klafft also immer mehr auseinander; Wirtschaftswachstum nützt nur noch den Reichen. Und eine neue OECD-Studie zeigt, dass soziale Ungleichheit in den letzten 30 Jahren nicht mehr so groß war wie heute.
Nähere Informationen unter www.oxfam.de/[…]/soziale-ungleichheit.