»Heute wirkt ein Zimmer luxuriös, wenn es leer ist.«
– Hans Magnus Enzensberger
»Heute wirkt ein Zimmer luxuriös, wenn es leer ist.«
– Hans Magnus Enzensberger
Kann man Englisch beim Kochen lernen? Nun, Paul Ashley behauptet: Ja, kann man. Er bietet solchen und anderen verrückten Englischunterricht sogar an, und zwar in Dresden und Umgebung.
Bei mir würde es sicherlich – nun ja, schwierig werden. Nicht, dass ich nicht in gewisser Weise sprachbegabt wäre. Nein, ich müsste erst mal das Kochen lernen. Für mich käme also eine doppelte Lernerei in Frage: Englisch beim Kochen lernen lernen. So to speak.
Vielleicht ziehe ich heute das Mittagessen ein wenig vor und gehe bei dem schönen Sonnenwetter anschließend nach draußen. Freitags am frühen Nachmittag sind kaum Spaziergänger in den Wäldern unterwegs. Und das ist gut so, denn die nerven mich. Es gibt ja anscheinend kaum noch normale, stille Spaziergänger. Entweder haben sie kläffende Köter, klappernde Stöcke oder kreischende Blagen. Oder sie labern laut ins mobile Telefon.
Tagsüber an einem Arbeitstag hat man allerdings ganz gute Chancen, einigermaßen in Ruhe wandern gehen zu können. So etwa bis 16:30 Uhr. Dann geht der Radau wieder los. Wuff, klack, bäh!
Ich kaufe oft preisreduzierte Lebensmittel, zum Beispiel Gemüse, solange es immer noch frisch aussieht. Aber mit dem Wurzelsellerie gestern bin ich reingefallen. Als ich ihn heute aus der Folienverpackung nahm, sah ich, dass eine Spitze angeschimmelt war. Damit ist nicht zu spaßen, weil Schimmel eine Gesundheitsgefahr darstellt. Angeschimmeltes Brot zum Beispiel muss man in jedem Fall komplett wegwerfen.
Wie es sich mit solchem Gemüse wie dem Wurzelsellerie verhält, weiß ich nicht genau, vielleicht reicht großzügiges Wegschneiden, aber … hm … eigentlich möchte ich das trotzdem nicht mehr essen.
Jedenfalls zeigt das, dass diese Verpackungen nicht gut sind und man eigentlich lieber unverpacktes Gemüse auf dem Wochenmarkt kaufen sollte. Und zweitens zeigt es, dass billig, sooft es ja nicht schlecht sein mag, manchmal eben doch nicht so gut ist.
Ab und zu habe ich mal Lust, auf fremde Menschen zuzugehen. Habe ich schon immer getan, als Jugendlicher schon, obwohl ich damals noch sehr schüchtern war. Aber die Neugier, der innere Drang, mit Menschen zu sprechen und sie nach ihren Hintergründen zu fragen, war bisweilen stärker als meine Scheu.
Die Bier trinkenden Penner im Stadtpark. Oder am Brunnen in der Nachbarstadt. Sie interessierten mich, als ich ein junger Bursche war. Und heutzutage? Da interessiert mich der vor einem Ladengeschäft sitzende Punk mit seinem Hund. Die Türkin, die ihren Garten umgräbt. Die Kunststudenten und -studentinnen, die kreativ, freundlich und vielleicht ein bisschen verrückt sind. Und die Kinder. Das Mädchen, das durch den Zaun lugte und »hallo« zu mir sagte.
Ein Kind, das dich einfach so grüßt, das mag manchem als Nichtigkeit vorkommen. Mich hat es tief berührt. In diesem kurzen, kurzen, kurzen Moment, da war ich glücklich. Da hielt ich das Leben, die Menschen, die Welt auf einmal für gar nicht mal so schlecht.
»Sterben wir Deutschen aus?«, diese bange Frage mag sich wohl so mancher Deutsche angesichts der rückgängigen Geburten stellen.
Ähm – na ja, was wäre denn so furchtbar daran? Täglich sterben unzählige Tier- und Pflanzenarten aus. Völker und Staaten gehen immer mal wieder zugrunde, wie uns die Geschichte lehrt. Also, was soll’s? Ich denke, die deutschen Werke der Literatur, Musik oder Kunst werden deswegen nicht einfach plötzlich in Vergessenheit geraten. Kennt man im Jahr 2100 oder so auf einmal keinen Goethe, Beethoven oder Klee mehr, bloß weil die Deutschen auf, sagen wir, eine Million Leute geschrumpft sind? Ich glaube nicht.
Übrigens, ich finde türkische, osteuropäische, asiatische und afrikanische Mitbürgerinnen und Mitbürger in den allermeisten Fällen sehr nett. Ich bin befreundet mit manchen. Also, wovor sollte ich denn Angst haben? Vor diesen Menschen mit ihrer herzlichen Art? Quatsch.
Dinge verändern sich. Im eigenen, kleinen Leben und im größeren Rahmen. Die ganze Welt verändert sich. Immerzu. So ist es nun mal. Wenn das deutsche oder sonst irgendein Volk irgendwann mal ausstirbt, weil es sich einfach überlebt hat, dann ist es eben so. Es ist normal. Kein Grund zur Aufregung.
Und auch du stirbst irgendwann – und mit dir ein ganzes Reich, eine ganze Welt, sozusagen. Und mir droht der Tod ebenso. So ist es nun mal. Es ist halt so. Es ist normal. Kein Grund zur Aufregung. So wichtig sind wir alle nicht. Du nicht, ich nicht. Und das deutsche Volk auch nicht. Scheiß drauf.
»Du weißt, ich bin kein Nazi, aber die laute türkische Musik in der Boutique hat mich dann doch irgendwann genervt, und ich habe mich beschwert. Die haben die Musik dann auch tatsächlich ausgeschaltet.«
Stimmt. Man muss kein Nazi sein, um Intoleranz an den Tag zu legen und fremde Kulturen abzulehnen.