Wir sind so durch den Wind

Drei Uhr nachts

Schlaflos in Remscheid, schlaflos im Bett, schlaflos trotz des Lesens einiger Seiten eines Buches, die Gedanken kreisen, die Geier kreisen über mir, denn sie wissen, dass ich verhungern werde, weil mein Kühlschrank leer ist und mein Ofen leer ist und alle meine Pfannen leer sind so mitten in der Nacht, ja möge die Nacht mit mir sein, aber so mit Hunger und so schlaflos und mit so quälenden, wenn auch sozusagen eloquenten Gedanken im Kopf ist das alles

nichts.

Zwei Uhr nachts

Zwei Uhr nachts, ich hab Hunger, will aber so kurz vorm Schlafengehen nichts mehr in mich rein ziehen, das muss halt bis morgen warten, das kann halt bis morgen früh um elf Uhr irgendwas warten, Scheiß-Schokolade, macht einen fetter und fetter und fetter und ach, ich würde die Glotze anschalten, wenn ich nur könnte, wenn ich so ein TV-Dings hätte, so ein

Bums.

Zitat der Woche: Existenzvernichtung

Warum überhaupt Aufstieg planen, während sich Oben und Unten in nie gesehener Gründlichkeit entkoppeln, so, dass die Existenzvernichtung des einen zur Erfolgsbedingung des anderen wird?

– Gertrud Höhler, Aufstieg für alle
   (Ullstein, ISBN 978-3-548-37247-1)

Veröffentlicht

Alles, was du mir je anvertraut hast, Baby, das veröffentliche ich jetzt. Das stelle ich ins Netz. Ja klar. Deine Passwörter, deine Fotos, deine albernen Briefe.

Deinen Schuhtick, deine Handtaschensammlung, deinen Putzfimmel, alles werde ich in kompromittierender Weise publizieren. Ja sicher. Sollen sie doch alle lachen über dich.

Gemein? Ich bin gemein? Ich? Moment mal. Du warst die Gemeine. Du warst doch gemein zu mir. Das ist doch Fakt. Und das können doch alle wissen. Das sollen sie alle wissen, verdammt.

Also, alles lade ich hoch ins Web. Alles, alles Kranke von dir. Schlampe. Alles Schöne und so. Ja, was heißt schön. Okay, ich fand’s mal schön. Ja, kann sein.

Egal. Deine E-Mail-Adresse, deine Passwörter, deine blöde Fresse, alles kommt jetzt ins Netz. Warum? Weil ich es kann. Weil es so leicht ist. Weil es so … weil es heute so …

scheißnormal ist.

Gehirn zu versteigern

Ich habe mir heute überlegt, dass ich doch eigentlich mal mein Gehirn bei eBay versteigern könnte. Gebraucht, gut erhalten, ab 1 Euro.

Ja, ich meine, hey, es nervt doch eigentlich nur. Man macht sich Sorgen, man regt sich auf, man denkt hin und denkt her, im Traum werden total bekloppte Gedankenbilder erzeugt … das ist doch alles nur belastend. Das macht mich total schwindelig. Das törnt mich ab. Ich will das nicht mehr. Nee, kann ich echt nicht mehr gebrauchen jetzt.

Und wenn jemand anders mein Gehirn noch verwenden kann: super! Eins in Reserve zu haben, erscheint manchen Leuten vielleicht als sinnvoll und notwendig – na gut, bitte schön! Ich hab eins übrig. Mir ist eins schon eins zu viel.

Simplify your life, vereinfache dein Leben – das ist mein Motto. Wohnung entmisten und so was hat nicht so den richtigen Effekt gezeigt, fand ich. Da probier’ ich’s doch lieber mal mit dem Gehirn.

Unnötiger Ballast. Weg damit. 3 … 2 … 1 … deins!

Spezialitätenhonig

ALDI Nord bietet im aktuellen Prospekt Spezialitätenhonig in verschiedenen Sorten an. Ein 250-Gramm-Spender kostet 2,29 Euro. Hm, bei einem Imker hier am Ort bekomme ich ein 500-Gramm-Glas Echten Imkerhonig für 4,00 Euro (plus 0,50 Cent Glaspfand). Also, warum sollte ich nicht ein regionales Produkt direkt beim Erzeuger kaufen, wenn es sogar noch deutlich preiswerter ist?

Dieser heimische Honig schmeckt nach Blüten des Bergischen Landes. Sehr lecker und irgendwie doch ebenfalls sehr speziell. Für mich muss es kein Akazien- oder Orangenblüten-Honig von wer weiß woher sein.