Kaufe nie die Mühle im Sack

Hinterm Mond

2013-02-06 von Torsten in Kategorie Der Wind spinnt

Meine Eltern leben irgendwie so ein bisschen hinterm Mond. Sie haben zum Beispiel immer noch einen analogen Telefonanschluss, also kein ISDN. Von einem Internet-Anschluss ganz zu schweigen.

Und ich frage mich, wie ich im Alter sein werde. Wenn fast alle Menschen als Cyborgs rumlaufen, mit elektronischen »Enhancements« überall am Körper, vielleicht mit implantierten Chips unter der Haut und einer Buchse am Kopf, mit der sie ihr Gehirn direkt mit dem Hypergrid (Internet war gestern) verbinden können. Wie werde ich dann damit umgehen? Ich werde das Zeug wohl an mir nicht haben wollen.

Der letzte Non-Cy-Guy. Total hinterm Mond.

2 Antworten zu »Hinterm Mond«

  1. vorletzte Meinung sagt:

    Ich gehöre zur Elterngeneration. Ich Plane bei guter Gesundheit 85 Jahre alt zu werden. Dannach wird es dann berg-ab gehen. Funktionsverluste des Körpers. Hyperpflegebett.
    Dann wäre ich gerne ein Cy guy, gechipt, Hypergrid, Buchse am Kopf. Vielleicht noch ein Maschinchen, dass die Exremente absaugt. Ich bräuchte dann nur noch ein paar intakte Nervenzellen, mit denen ich dem Chip Befehle geben kann. Meinetwegen, einen Rundflug über Phuket bestellen oder zutritt zu einer Pornosammlung haben. Wenn diese Nervenzellen es dann auch nicht mehr tun, können die vielleicht auch durch eine Ich-Chip ersetzt werden. Auf dem müsste ich dann wohl rechtzeitig mein Ich-Bewusstsein abspeichern oder wie soll dass gehen?

  2. Torsten sagt:

    Na ja, ich würde mal sagen: alt zu werden ist schwieriger zu planen als jung zu sterben. Aber mal im Ernst: der Mensch kann und will sich einfach nicht mit dem Alter und dem Tod abfinden. In unserer Gesellschaft werden solche Themen ja auch weitgehend tabuisiert, es herrscht ein Jugend- und Schönheitswahn.

    Wenn medizinisch-technische Errungenschaften helfen, die Gesundheit aufrecht zu erhalten oder die Mühsal des Alters zu erleichtern, ist ja alles gut. Aber ein gesunder, junger Mensch muss sich nicht mit technischen Körper-Erweiterungen, oder wie man es nennen soll, aufpimpen. Das ist ein weiterer Schritt weg von der Natürlichkeit. Da empfehle ich eher einen genussreichen, bewusst erlebten Waldspaziergang.

    Das Ich auf Speichermedien »unsterblich« machen: ein beliebtes Science-Fiction-Motiv. Meine Empfehlung ist: lernen loszulassen und den Tod zu akzeptieren. Wir Menschen sind nicht wirklich wichtig, nur eine verrückte Laune der Evolution.

    Übrigens: Ich bin mit meinen 51 Jahren auch kein so ganz junger Spund mehr. Hab aber keine Kinder und will auch keine, zumindest nicht selber welche zeugen. Ich möchte es keinem Wesen antun, in dieser Welt leben zu müssen. Aber das ist ein anderes Thema.

Schreib eine Antwort oder einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Mit Absenden deines Kommentars erklärst du dich mit der Speicherung deiner Daten einverstanden, siehe https://www.sackmuehle.de/datenschutz/. Deine Daten werden nur benötigt, um dich gegebenenfalls kontaktieren zu können. Sie werden weder an Dritte weitergegeben noch zu Werbezwecken missbraucht. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.