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Dopamin
Ich will nicht ewig leben
aber solange ich lebe
will ich mich gut fühlen
Ich will belohnt werden
für Leistung für Anstrengung
und einfach nur zum Spaß
Ich will die Sorgen vergessen
und einfach gut drauf sein
dank der Chemie in meinem Gehirn
Brennnessel
Den Arm hinein halten
ohne zurückzuzucken
ein kleiner Schmerz
eine kleine Mutprobe
es sticht und brennt
und wird noch wehtun
Stunden danach
Und wie beim Liebeskummer
glaubst du
es würde nie wieder aufhören
es würde nie wieder weggehen
nie mehr gut werden
Sauwetter
Gestern war Samstag, das Wetter war recht schön, und so ging ich am frühen Nachmittag nach draußen zum Spazieren.
Am späten Nachmittag regnete es allerdings, und ich wurde nass. Zu einer alten Frau, der ich begegnete, sagte ich in gebrochenem Remscheider Platt: »Wat ess dat ne Sauwehder!«
Sie erwiderte etwas, wir blieben stehen und wechselten ein paar Worte. Das fand ich schön.
Es ist so einfach, für einen Moment lang einen Menschen ein wenig glücklich zu machen und selbst ein wenig glücklich zu sein.
Der alte Hund
Es ist nicht so, dass der Hund keine
neuen Tricks lernt, weil er
alt ist. Er ist alt, weil er
keinen neuen Tricks lernt.
– unbekannt
Können Affen schreiben?
Können Affen schreiben? Also … sinnvolle Sachen schreiben? Ich glaube es nicht. Menschen können es. Sie benutzen dafür Maschinen, nämlich Computer-Hardware, auf denen Programme laufen, Computer-Software. Und diese Software nennen sie dann zum Beispiel WriteMonkey. Das verstehe ich nicht.
Was ich aber verstanden habe, ist, dass die Software-Autoren von WriteMonkey, also die Programmierer, den Text-Autoren, also den Schreibwütigen, die Konzentration erleichtern wollen. Erstere gehen von der hübschen These aus, dass letztere sich durch das Vorhandensein von Menüleisten, Bildschaltflächen oder auch durch die Sichtbarkeit anderer geöffneter Programme so sehr gestört und abgelenkt fühlen könnten, dass es mit dem konzentrierten Schreiben Essig sein könnte.
Bedingt durch Beobachtungen am lebenden Objekt, nämlich an mir selber, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass diese These Quatsch ist. Wenn ich schreibe, schaue ich nämlich genau auf die Stelle des Bildschirms, wo sich gerade neue Buchstaben so lustig aneinander reihen. Die Menüleiste oben liegt im peripheren Sichtbereich und fällt mir gar nicht auf. Sie wird sozusagen vom Auge ausgeblendet, ohne dass es nötig wäre, dass eine Software sie ausblendet oder gar nicht erst anzeigt.
Aber gut. WriteMonkey ist mir sympathisch, es ist ein gutes Projekt und ein gutes (sogar kostenloses) Produkt, denn es gibt sicherlich Menschen, die viel, viel mehr schreiben als ich; sagen wir mal, Buchautoren. Vielleicht ist es da wirklich hilfreich, wenn man eine Bildschirm füllende schwarze Fläche vor sich hat, auf der nur die hellen Buchstaben zu sehen sind und sonst gar nichts.
WriteMonkey braucht auch gar keine doofen Icons oder so was, weil sich alles per Tastaturkürzel erledigen lässt – denn: mit der Tastatur ist man flinker als mit der Maus. Eigentlich wissen wir alle das oder sollten es wissen. Aber sobald Schaltflächen vorhanden sind, verleiten sie einfach dazu, zur Maus zu greifen und mühsam mit dem Zeiger genau die richtige winzige Stelle auf dem Bildschirm zu finden, um schließlich auf ein hässliches Bildchen zu klicken.
Wenn man die Tastenkombis mal vergessen hat, kann man sie sich anzeigen lassen. Hier ist nun doch die Maus gefragt: Rechtsklick irgendwo in einen freien Bereich, und es öffnet sich ein Menü. Die meisten Kombinationen kennt man aber sowieso schon, weil sie Standard sind.

Tja, was soll ich als Fazit schreiben?
– WriteMonkey bietet Autoren, Journalisten, Bloggern und Liebesbrief-Schreibern eine ablenkungsfreie Arbeitsumgebung. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, wird man vermutlich gar nicht mehr mit den herkömmlichen, überladenen Textverarbeitungsprogrammen arbeiten wollen. Weil ich persönlich aber (eher kurzen) Text oft auch grafisch aufbereiten muss und kein Buchautor oder Vielschreiber bin, kommt WriteMonkey für mich eher nicht in Frage. Schade. Wie gesagt, ich mag es irgendwie.
Ich habe StayFriends verlassen
StayFriends ging mir ja so was von auf den Sack. Dauernd lassen die sich irgendeinen Schwachsinn einfallen, zuletzt: »Torsten, mit dem Ei-Designer Freude schenken« – ja, geht’s noch? Sind wir im Kindergarten oder was? Und um überhaupt mit anderen kommunizieren zu können, muss man den kostenpflichtigen Account wählen. Gut, zwei Euro pro Monat sind nicht viel. Aber wozu?
Wer von meinen alten Klassenkameraden mich finden will und sich an meinen Namen erinnert, tippt selbigen in eine Suchmaschine ein. Ich möchte mal behaupten, dass ich präsenter im Netz bin als alle meine ehemaligen Klassenkameraden und -kameradinnen zusammen. Aber wozu sollte mich überhaupt jemand suchen wollen oder ich ihn oder sie? Ich habe mit fast keinem der Leute in den letzten dreißig Jahren noch was zu tun gehabt, also warum sollte man sich jetzt überhaupt suchen?
Ja gut, um Klassentreffen zu organisieren. Aber die gehen mir am Arsch vorbei. Ich habe noch nie daran teilgenommen. Ich habe ja meinen Freundeskreis, und im echten Leben gewinne ich tatsächlich ab und zu (und sogar in meinem Alter noch) neue Freunde oder Freundinnen dazu. Wirklich, ich habe wunderbare Menschen kennengelernt, und zwar ganz ungezwungen; es hat sich halt so ergeben. Aber Kontaktaufnahme zu Leuten, die man Jahrzehnte nicht gesehen hat, was soll das bringen? Das ist doch Krampf.
Nein, also, es ist nicht so, dass ich mich nicht freuen würde, wenn ich mal von alten Bekannten wieder was höre. Das ist schon schön. Aber StayFriends ist so uncool, so steif und – ja, auch so lächerlich.
Virtuelle Eier verschenken, ja nä, ist klar.
