Mehl ins Getriebe

Auf Sonne folgt Regen

Ach, ich habe mich heute Morgen so gefreut, als die Sonne ihre zärtlichen Strahlen aussandte, um mein halb unter der Bettdecke verstecktes Gesicht zu streicheln und mich ein wenig an der Nase zu kitzeln.

Morgensonne

Und jetzt am Nachmittag? Grauer Himmel und Regen! Wie eklig ist das denn! Und die Heizung kann man immer noch kaum ausstellen bei diesem fiesen Wetter.

Immer wieder Anfragen

Immer wieder werde ich angeschrieben von irgendwelchen Menschen, die irgendwas mit mir aushandeln wollen und in irgendeine Geschäftsbeziehung mit mir, Torsten Sackmüller, treten wollen. »Ihr Blog ist uns positiv aufgefallen«, schreiben sie, und sie haben so wundervolle Ideen wie:

  • Linktausch.
  • Gastartikel bei mir einstellen.
  • Ich soll für andere was schreiben.
  • Oder wat weiß ich, wat noch alles.

Ich sag’s jetzt noch mal, in so arrogantem Tonfall, wie es nur geht: Ich bin an dem Scheiß nicht interessiert, denn:

  • Ich verlinke nach eigenem Gutdünken.
  • Ich bin selbst des Schreibens fähig.
  • Ich habe keinen Bock, für andere aktiv zu werden.
  • Ich find’s geil, rotzfrech »Nö!« zu sagen.

Ich weiß, ich weiß, es geht um Suchmaschinengedöns und so. Die Thematik ist mir nicht fremd, auch wenn es sich so anhört. Aber trotzdem. Kein Interesse. Na gut, für sehr, sehr viel Geld schon.

Tanzen

Tanzen tanzen sich in
Trance tanzen
Flatterbewegungen
Vogelbewegungen
keine Vergangenheit keine
Zukunft und keine Sorgen

Trage mich heim
schwarzer Vogel schwarze Krähe
schwarzer Rabe über unserem
toten Haus über unserem
Totenhaus in welchem ich tanze
und mich selbst vergesse

Ich will frei sein von
dieser Scheißseele
ich will im nächsten Leben
ein schwarzer seelenloser Vogel sein
ein Bote zwischen Leben und Tod
ein schwarzer tanzender Todesvogel

Schwarzer Vogel

Vogel aus der Hölle

Ich saß im Stadtpark im Regen im Regen die
ganze Nacht Nacht Nacht mit meiner
Schwester und wir sprachen kein
Wort kein kein kein

Aber dann rutschte mir im Morgengrauen
doch ein Wort heraus Scheißwort
am Ende der Nacht kam ein Wort aus meinem
Mund aus meinem so lange verschlossenen Mund

Im Morgengrauen war das Wort
und das Wort ward Fleisch
und das Fleisch ward ein Vogel
Scheißvogel aus der Hölle oranger Vogel

Wo lebt Gott eigentlich heute?

»wo lebt gott eigentlich heute« war eine Suchanfrage, durch die jemand auf das Blog hier gestoßen ist. Meine Stammleserinnen und -leser wissen, dass ich ein unsympathischer Zyniker bin, der sich gern mal über andere Menschen oder bestimmte Weltanschauungen lustig macht. Aber in diesem Fall tue ich das nicht. Im Gegenteil.

Ich finde das nämlich ehrlich eine interessante Frage. Die Fragestellerin oder der Fragesteller setzt voraus, dass Gott überhaupt existiert. Daraus ergibt sich natürlich die Frage, wie man sich Gott vorstellen soll. Als eine Person? Mutter? Vater? Oder non-personal, also vielleicht ein alles umfassendes, den physikalischen Gesetzen übergeordnetes Prinzip? Mathematik? Eine gewaltige Energie, die das Universum zusammenhält?

Das würde natürlich heißen, dass sich Gott nicht lokalisieren lässt, sondern unabhängig ist von dem uns bekannten Raum-Zeit-Gefüge. Hm. Ist unser Universum alles, was existiert, oder gibt es quasi drum herum noch etwas Höheres? Ist das Universum vielleicht ein Gedankengefüge Gottes? Eine Idee?

Man kann sich Gott auch so vorstellen, dass Sie oder Er oder Es zwar unabhängig von unserer Welt existiert, sie aber durchdringt. Die Schönheit, die du siehst, wenn du bei Sonnenschein durch einen wundervollen Wald gehst, das Licht, das durch das Blätterwerk fällt, der Geruch von Kiefern und Tannen, die Wärme oder auch Kühle auf deiner Haut – vielleicht ist diese Schönheit des Moments ein Durchschimmern von Göttlichkeit hinein in unsere Welt.

Aber wenn nun doch ein konkreter Wohnort Gottes festgelegt werden soll, dann finde ich, dass wir Menschen in unseren Herzen einen Platz für Gott schaffen sollten. Indem wir uns in Liebe, Toleranz und Freude üben. Indem wir Schönes erschaffen. Indem wir innere Schönheit nach außen strahlen lassen, hin zu unseren Mitmenschen, zu Tieren und zu Pflanzen.

Wo immer Gott auch sein mag: wir Menschen sind hier und jetzt in dieser Welt. Wir haben die Freiheit, unsere Welt selbst zu gestalten. Als Einzelne und als Gemeinschaft. Und so kann unsere Welt ein grauenvoller oder ein wunderschöner Ort sein.

Ich bin mehr fürs Schöne, und ich weiß, dass die meisten Menschen das ähnlich empfinden wie ich.

Käse in eklig

Ich mag gern diesen puren Frischkäse, also dieses einfache weiße Zeug. Und gern ballere ich mir da noch was drauf. Das kann Marmelade sein, es können frische Kräuter sein, wenn zufällig gerade Sommer ist und ich Lust habe, welche aus dem Kräuterbeet am Haus abzuschneiden, es kann aber auch gern mal Tomatenmark sein plus gemahlener Pfeffer plus Sojasoße.

Natürlich wissen die Käsehersteller, dass es so Perverse wie mich gibt, die verschiedene Lebensmittel auf seltsame Weise zusammenbringen und tatsächlich auch verspeisen. Daher haben sie sich irgendwann gesagt: »Dann stellen wir doch gleich selbst solchen Mischmasch her, erweitern damit unsere Produktpalette, sprechen neue Zielgruppen an, sind unseren Konkurrenten eine Nasenlänge voraus und potenzieren zumindest für eine gewisse Zeit unseren Absatz. Weil wir ja immer viel zu wenig Ware umsetzen und viel zu wenig Geld verdienen.«

Und weil sie mir Leid tun, kaufe ich denen auch ab und zu ihre Käsekreationen ab, wenn der Supermarkt sie im Sortiment hat. Die Sorten Kräuter, Französische Kräuter und Knoblauch gibt es ja schon ziemlich lange, später kamen noch die Variationen Gartenkräuter und Bärlauch dazu. Alles mehr oder minder lecker. Aber was es heutzutage gibt, sprengt jede Vorstellungskraft:

Frischkäse mit getrockneten Tomaten, mit Chili und Tomate, mit Gurke und Knoblauch, mit Lachs, mit Radieschen, auf indische Art, auf thailändische Art, auf griechische oder spanische oder italienische Art und, zu guter Letzt, nun auch mit Honig und sogar mit Schokocrème.

Und ich muss sagen: So gern wie ich mir Marmelade auf den einfachen Frischkäse drauf tue, so eklig sind die Fertigmischungen Honig oder Schoko. Und fast kotzen musste ich bei Rucola Pesto von Arla Buko®. Bitte bedenkt: ich mag Frischkäse, ich mag Rucola-Salat und ich mag Pesto. Aber dieses Zeug von Buko® geht ja so was von gar nicht.

Und jetzt kommt’s: ich habe es mir zum wiederholten Mal gekauft. Hört sich schwachsinnig an, wenn es mir doch eigentlich gar nicht schmeckt. Aber ich kann es einfach nicht glauben, dass leckere Zutaten als Gesamtprodukt so fies schmecken können. Ich denke dann immer, dass ich vielleicht beim letzten Verzehr nur gesponnen habe. Und die Produktverpackung sieht ja auch wirklich so aus, als sei der Inhalt außerordentlich köstlich. Aber das ist er nicht.

Gut, die einzige Konsequenz muss lauten: zurück zur Einfachheit! Den einfachsten Frischkäse kaufen und die einfachste Marmelade draufklatschen, die man kriegen kann.