Es ist tief in der Nacht, und ich hatte vorhin einen Film geschaut, danach Musik gehört, und jetzt will ich noch nicht ins Bett gehen, schließlich habe ich ja vorhin am Nachmittag schon ein bisschen gepennt. Okay, gedöst.
Ich höre gerade »Zappa in New York«, eine göttliche Platte/CD von Frank Zappa. Sehr rockig und teilweise bis in tiefste Jazzrock-/Fusion-Gefilde hinein groovend. Sein Gitarrespiel ist bzw. war (er ist ja leider längst tot) flink, rebellisch, jaulend, gemein; und ich mag es noch lieber als das von Alvin Lee, Jeff Beck und ja sogar Jimi Hendrix.
Anyway, eigentlich wollte ich übers Schreiben schreiben. Na, vielleicht später. Erst mal möchte ich was zu dem Computer sagen, an dem ich gerade sitze. Ich habe ihn mir zusammengeschraubt aus Alt-Hardware. Es sind drei uralte SCSI-Festplatten mit geringer Kapazität darin verbaut, die natürlich extrem gekühlt werden müssen, was den Compi leider verflucht laut macht. Und Wasserkühlung hab ich nun auch wieder nicht. Es läuft ein Linux Xubuntu darauf. Das ist ein Ubuntu mit XFCE als Desktop-Umgebung statt mit Gnome.
Aber, wie gesagt, das ist ja alles nebensächlich. Egal, dann nerve ich euch heute mal mit einem extrem langen Artikel, den eigentlich keine Sau interessiert.
Doch zu guter Letzt nun zum eigentlichen Thema, dem Schreiben. Ich schreibe ja Gedichte, Kurzgeschichten und Erzählungen. Das Problem ist nur, dass ich eigentlich nur gut schreiben kann, wenn es mir scheiße geht. Okay, lustige Sachen gelingen mir auch im So-la-la- bis guten seelischen Zustand, aber das hat keinen rechten Tiefgang.
Die depressiven Sachen sind diejenigen von Bedeutung. Und die kann ich nur schreiben, wenn ich auch depressiv drauf bin. Aber das Leben ist im Grunde zu gut zu mir. Ich habe in letzter Zeit viel zu wenig und viel zu schnell verfliegenden Liebeskummer. Der hat mich in früheren Jahren hingegen immer richtig mies runter gezogen.
Und dann habe ich gemalt, geschrieben, musiziert, was das Zeug hielt. Aber heute? Gut, die Sache mit Britta, über die ich nicht sprechen möchte, hat mich ziemlich fertig gemacht, aber nach wenigen Wochen schon kann ich wieder ganz normal leben und fühle mich weder gut noch schlecht.
Dieses Einerlei ist tödlich. Sich schlecht zu fühlen macht wenigstens kreativ.
Wo ist die nächste Frau, die mir ordentlich das Herz bricht? Komm her, du Sau, ich brauche dich, um am Boden zerstört und verzweifelt und schöpferisch tätig sein zu können.
Oder wann bietet sich die nächste Gelegenheit, um selbst jemanden verletzen zu können, was hinterher kräftig bedauert werden kann, was wiederum in eine gesteigerte Kreativität mündet; auch wenn nur äußerst düsteres Zeug herauskommt.
Aber das Leben ist ja auch traurig, düster und niederträchtig. Ich schreibe einfach nur die dazu passenden Gedichte dazu.
Und Mr. Zappa singt gerade: »Honey, dont you want a man like me?«
Ja, und das ist eigentlich alles für den Moment.