Sack mir, wo die Mühlen sind

König der Scharfmacher

Cesare Aspes ist ein Unternehmer aus Wuppertal, der sich in Afrika engagiert. Er sagt: »Wenn Sie gesehen haben, wie die Menschen beinahe vor Ihren Augen verhungern, vergessen Sie das nie.«

Er lässt in Afrika sehr edle Chilis anbauen, die in Europa zu hohen Preisen verkauft werden können. Die größere Gewinnspanne lässt Herr Aspes den anbauenden Bauern zugute kommen. Nun müssen sie nicht mehr an der Armutsgrenze leben, sondern können ein menschenwürdiges Leben führen. Das zeigt, dass sich Gewinnorientierung und Entwicklungshilfe nicht widersprechen müssen.

König der Scharfmacher

Bessere Baumwolle?

In einem Artikel von Utopia wird über die negativen Folgen des Baumwollanbaus für Natur und Mensch berichtet:
Die neue Nachhaltigkeit von H&M und Co.
Zitat: »Einige Unternehmen setzen jetzt auf ›Better Cotton‹. Klingt nach Bio, ist es aber nicht.«

Wenn man den erschreckenden Artikel liest, kann man wirklich nur eine einzige Konsequenz daraus ziehen: Konsumverzicht. Man muss ja schließlich auch nicht jeden Modetrend mitmachen und die Klamotten im nächsten Jahr wegschmeißen. Und eine Batterie von Kleiderschränken voller Anziehsachen ist völlig unnötig.

Utopia empfiehlt, weniger, aber dafür höherwertige und zeitlose Kleidung zu kaufen. Und am besten dann etwas mehr Geld auszugeben für aus Bio-Baumwolle hergestellte Sachen.

Rattert

Wenn die Festplatte rattert
und der Schädel scha-merzt
und das Motorrad knattert
und die Mutter dich herzt

dann weinst du und weißt du
dann spürst du genau
das Leben ist Hu-
eine Hure und Sau

Schnell Fenster

Schnell muss es gehen, so einen blöden Blogartikel zu schreiben. Ich habe ja nicht den ganzen Tag Zeit. Und Lust erst recht nicht. Also malträtiere ich mit einer gewissen entnervten Aggressivität die Tastatur, um schnell fertig zu werden.

Liest doch eh keine Sau. Ja doch, ein paar Leute schon. Aber viele stoßen zufällig, durch verkorkste Suchen, auf mein Blog (ja, »Blog« (=Weblog) ist immer noch sächlich, nur »Block« ist männlich), finden nicht das, was sie erwartet hatten, und klicken sowieso gleich wieder weg. Und für die soll ich große Werke hier veröffentlichen? Literatur auf den Webserver zaubern? Mir für Nüsse den Kopf zermartern und tippen, bis ich Hornhäute an den Fingerkuppen bekomme?

Nä!

Ich schaue noch schnell aus dem Fenster in die Dunkelheit hinein, bleibe danach die restlichen zwanzig Minuten bis zur Fernsehsendung, die ich mir anschauen will, völlig reglos auf meinem Bürodrehstuhl sitzen und denke:

So lange, verschachtelte Sätze, wie ich sie fabriziere, macht man einfach nicht. Das tut man einfach nicht. In Büchern vielleicht. Mag sein. Im Web jedenfalls nicht.

Glas halb leer

Man kennt das: Der Pessimist sagt traurig, das Glas sei halb leer, und der Optimist freut sich, dass es noch halb voll ist. Doch wer hat mehr recht?

Der Pessimist! Jemand (ich glaube, es war Oliver) erklärte, das Glas könne ja nur dann halb leer sein, wenn es vorher jemand gefüllt habe, und somit könne es niemals halb voll sein.

Klingt erst mal einleuchtend. Doch ich finde, es kann ja auch den Fall geben, dass jemand nur halb eingeschenkt hat, und dann wäre das Glas tatsächlich halb voll.

Schwierige Sache, die Philosophie und/oder die Psychologie und/oder die Logik. Für alle diese Begriffe habe ich keine Schlagwörter und will auch keine neuen anlegen, und deswegen kommt jetzt ein Monster und trinkt sowohl das halb leere als auch das halb volle Glas aus.

Und so kann ich »Monster« als Schlagwort nehmen.

Verschlimmbesserte Portraits

Natürlich ist es sinnvoll, mit Grafik-Software hässliche Narben, Muttermale oder sonstige Hautschädigungen zu retuschieren. Aber wenn man dann gleich die ganze Charakteristik eines Gesichtes mit seinen Fältchen, Sommersprossen und anderen sympatischen Eigenheiten zerstört und der abgebildeten Person ein Por­zellan­püpp­chen­ge­sicht verpasst, dann finde ich das übertrieben, unangemessen und hässlich.

Die Photoshop-Anleitungen im WWW sind voll von solchen Schwachsinnigkeiten. Doch nicht jeder Gelegen­heits­foto­graf und Familien­feier-Knipser mag das anspruchsvolle Photoshop lernen. Deshalb gibt es Software-Hersteller, die Programme verkaufen, welche auf die Gesichtsretusche spezialisiert sind.

Der Hersteller Anthropics Technology Ltd. zum Beispiel schreibt, sein Programm Portrait Professional »wisse«, welche änderungen ein Gesicht attraktiver erscheinen lassen. Da er wohl selber weiß, dass ein Computerprogramm nichts wissen kann (im Sinne eines vielfältigen, mehrschichtigen menschlichen Wissens), hat er dieses Wort auch in Anführungszeichen gesetzt.

Nun stellt sich aber die Frage, was denn überhaupt (für das ästhetische Empfinden des Menschen) als »attraktiv« zu bezeichnen sei. Muss ein Gesicht schlank sein, um schön zu sein? Muss es völlig faltenlos sein? Dürfen die Augen um Himmels Willen nicht ein paar Millimeterchen zu weit auseinander oder zu eng beisammen liegen? Müssen die Pupillen immer riesig groß sein, weil das doch ach so warmherzig (oder bekifft) aussieht?

Okay, okay, rhetorische Fragen. Entscheidet selbst, was ihr davon haltet: Portrait Professional.

Ein paar Schieberegler, und dem menschlichen Schönheitsideal ist Genüge getan. Na dann …

PC-GAU

Es ist (mal wieder) passiert. Ein (so ziemlich) größter anzunehmender Unfall widerfuhr meinem armen Computer. Zugegeben, es gibt Schlimmeres, sagen wir mal: einen Atomreaktor-Unfall. Aber auch kleine Störfälle im persönlichen Bereich können deine schöne heile Welt ein bisschen lädieren.

Von der neuerdings permanent überhitzt gewesenen Grafikkarte, die ich kurzerhand gegen eine tauglichere austauschte, wollen wir gar nicht reden. So was ist pillepalle. Doch was ist nun ein GAU im Fall von Windows-Computern? Richtig, der BSOD, der Blaue Bildschirm des Todes oder auch Blue Screen of Death.

Ich muss ein wenig ausholen. Mein Antivirenprogramm hatte in den letzten Tagen ständig irgendwelche Fehlermeldungen ausgespuckt. Es konnte nicht auf einen bestimmten Bereich des Arbeitsspeichers zugreifen oder so. Neuinstallation brachte nichts.

Also habe ich meine Internet-Security-Suite des chinesischen Herstellers »Rising« (ja, nicht lachen jetzt – war halt billig und belastete mein System so gut wie gar nicht) entfernt. Um es kurz zu machen: ich installierte und deinstallierte daraufhin mehrere Sicherheitspakete, und irgendwie hat das wohl einen Treiberfehler verursacht.

Zum Glück benutze ich »Acronis True Image« für Partitions-Abbilder, und so ist ein defektes Windows in gut einer halben Stunde wieder hergestellt. Blöd war nur, dass diese Sicherung über ein Jahr alt war. So musste ich dann im Anschluss noch viele Aktualisierungen, die übers letzte Jahr stattgefunden hatten, wieder neu einspielen.

Der ganze Spaß hat mich zweieinhalb Tage gekostet, denn die erste Rücksicherung hatte nicht so ganz einwandfrei geklappt, es hatte nämlich seltsame Fehler im Dateisystem gegeben. Erst die nochmalige Rücksicherung war dann fehlerfrei. übrigens habe ich nun die Sicherheits-Suite von »avast!« installiert, und die arbeitet tadellos.

So läuft also heute alles wieder, wie es soll, und ich habe sogar einige neue Erkenntnisse über Software-Konfigurationen und so weiter gewinnen können.

Aber das ist eine andere Geschichte und soll an anderer Stelle erzählt werden.