Kaufe nie die Mühle im Sack

Kostenfrei surfen im Bus

Die ansatzweise leicht zivilisierte, stark kommerzialisierte, völlig kapitalisierte und total verblödete Welt hat riesige Probleme. Nein, ich meine jetzt nicht das Artensterben, den Atommüll oder den Klimawandel, auch nicht die Saatgutoligopole einiger riesiger Schweinekonzerne. Das sind Lappalien. Das größte Problem hingegen scheint zu sein, einmal für zehn, zwanzig oder gar dreißig Minuten ohne Internetverbindung zu sein.

Und um denjenigen bemitleidenswerten Menschen zu helfen, die ein Grauen davor haben, für ihre Verbindungen auch noch Geld bezahlen zu müssen, haben sich die Stadtwerke Remscheid im Frühjahr 2018 dazu entschlossen, kostenloses WLAN in ihren Bussen bereitzustellen. Prima, so wird die Smartphone-Sucht bestens unterstützt. Vielleicht sollte dann unsere Gesellschaft aber gerechtigkeitshalber auch alle anderen Süchte subventionieren. Wie wär’s mit Freibier, kostenlosen Zigaretten, Spielautomaten, in die man kein Geld einwerfen muss, und – ja, warum nicht – freies Haschisch für alle!

Zurück zu den Bussen: Wir hatten ja einen extrem heißen Sommer dieses Jahr. Während manche Regionalzüge angenehm klimatisiert waren, bekam man in den Linienbussen unserer kundenfreundlichen Stadtwerke kaum Luft. Da nützten auch die winzigen, auf Kipp gestellten Oberlichter und noch winzigeren Öffnungen im Dach nichts. Nassgeschwitzt, bevor man an der Arbeitsstelle eintraf und noch keinen Handschlag gemacht hatte, na super. Und nach Feierabend? Ein wenig Abkühlung? Nein, Fehlanzeige.

Aber surfen hätte ich können! Freies WLAN statt Klimaanlage! Und ich, der ich diesen Scheiß gar nicht nutze, weil ich lieber meinen Gedanken nachhänge und aus dem Fenster schaue, bezahle das auch noch indirekt mit – durch die Fahrpreise, die ja ständig erhöht werden. Schönen Dank. Nun, für sommertags angenehm kühle Busse hätte ich wesentlich lieber die Fahrgelderhöhungen in Kauf genommen.

Auch Elektronik hat eine Seele und Emotionen

Momentan ist es wie verhext: ich habe wenig bis gar kein Glück beim Verkaufen von alter Hardware über eBay. Nun gut, dass DDR-1-Speicherriegel für alte Desktop-PCs nicht weggehen würden, war mir schon so ziemlich klar, aber versuchen kann man es ja. Doch eine Sache macht mir zu schaffen, und davon will ich erzählen:

Ich hatte im Juli ein Acer-Netbook bei eBay ersteigert (ein Netbook ist, grob gesagt, ein kleines Notebook für weniger anspruchsvolle Aufgaben und mit Energie sparendem Prozessor). Ich benötigte aus diesem Gerät eigentlich nur die US-Tastatur für einen englischsprachigen Freund, der für eine Woche bei mir zu Besuch war. Diese Tastatur wollte ich in ein anderes Gerät umbauen. Alles ging gut, denn ich erhielt rechtzeitig das Gerät, das sich als in gutem Zustand befindlich herausstellte, von dem verkratzten Deckel einmal abgesehen. Nachdem mein Freund wieder abgereist war, machte ich mich also daran, das Gerät, in das ich inzwischen eine deutsche Tastatur eingebaut hatte, wieder über eBay zu verkaufen.

Das klappte auch, obwohl ich nicht den Preis erzielte, den ich mir eigentlich vorgestellt hatte. Doch nach Erhalt des Gerätes bemängelte der Kunde, das Betriebssystem würde sporadisch einfrieren, sodass sich weder Maus noch Tastatur bedienen lasse, und zwar insbesondere immer nach einer gewissen Zeit des Surfens im weltweiten Netz. Ich hatte vor dem Verkauf solch ein Fehlverhalten nicht feststellen können, sonst hätte ich es ja auch angegeben in der Artikelbeschreibung. Nun gut, was sollte ich machen, ich nahm also das Gerät zurück.

So, jetzt wird es ein wenig kompliziert und verworren. Ich hatte in der Zwischenzeit auch ein anderes Netbook aus meinen umfangreichen privaten Beständen verkauft und auch hier längst nicht den Auktionspreis erzielt, den ich haben wollte. Jedenfalls ersteigerte ich mir für den Erlös plus etliche Euro zusätzlich ein anderes Gerät mit etwas stärkerem Prozessor, aber leider nicht so schönem Äußeren. Egal, es ist an meinen HiFi-Verstärker angeschlossen und dient mir zum Abspielen von Musik, da ich meine Rock­musik­­­­­­samm­lung inzwischen auf externer Festplatte habe (die originalen CDs stehen allerdings immer noch im Regal – ich bin halt Jäger und Sammler). Anders gesagt, das Netbook soll seinen Zweck erfüllen – fürs visuelle Erscheinungsbild und zum »Vorzeigen« habe ich hübschere und auffälligere Geräte (nenne mich eitel, wenn du willst).

Worauf will ich hinaus? Ach ja, dieses neu ersteigerte Gerät hatte eine Tastatur mit einer defekten Taste. Ich wechselte also die Tastaturen des Gerätes, das ich verkaufen wollte, und diejenige aus dem Gerät, das mir zum Musik-Abspielen dient, gegeneinander aus und versuchte jetzt erneut, dieses reklamierte und von mir zurückgenommene Gerät per eBay loszuwerden, und zwar eben mit der leicht defekten Tastatur.

Und wieder hatte ich Pech. Der Preis ging einfach nicht in die Höhe, und letzten Endes erhielt der Freund, den ich gebeten hatte, mitzusteigern, um den Preis in die Höhe zu treiben, den Zuschlag (nenne mich einen Betrüger, wenn du willst). Dumm gelaufen, in der Tat. Kurzum, dieses Gerät, das ich sozusagen wie einen Hund aus dem Haus jagen wollte, klebt an mir wie Kaugummi oder Sekundenkleber oder so was.

Also gut, ich habe mich entschlossen, es nun eben für mich selbst zu behalten, wenn es halt so anhänglich ist. Nur – mit rechten Dingen geht das alles nicht zu, und so komme ich endlich auf den springenden Punkt, den ich ja schon in der Überschrift genannt habe, zu sprechen: Es kann angesichts dieser Erlebnisse gar nicht anders sein, als dass elektronische Geräte Gefühle und vielleicht sogar eine Seele haben (wobei ich immer gar nicht so recht weiß, was das eigentlich sein soll, aber das tut hier nichts zur Sache und soll uns an dieser Stelle gleichgültig sein).

Ja, dieses treue Gerät hat die traumatische Erfahrung machen müssen, von seinem ehemaligen Besitzer – nach vermutlich vielen wunderbaren Jahren der fruchtbaren Zusammenarbeit – getrennt worden zu sein; und diese seelischen Schmerzen (da haben wir wieder die Seele) möchte es nicht noch einmal erleiden, und so klammert es sich verzweifelt an mich.

Und es hat mich tatsächlich dazu gebracht, es lieb zu haben. Und wer weiß, vielleicht überlebe ich als biologische Maschine auf Kohlenstoffbasis alle diese Silizium-Heinis hier in meinem Haushalt – möglicherweise bis auf dieses eine, mir so treu ergebene, schwarze, glänzende und nicht kleinzukriegende, zähe Netbook. Ich habe Respekt vor ihm, ich achte es und – ja, wie schon gesagt – ich habe es tatsächlich liebgewonnen.

Elf Uhr zehn

Elf Uhr zehn: Heringsstipp mit Pellkartoffeln zum Frühstück, das war jetzt nicht so wirklich lecker. Und die Kartoffeln waren gar nicht richtig weich. Aber immer nur Müsli oder Brot … 🙁

Ich liebe Freitage

Ich liebe Freitage, weil sie so kurz vor dem Wochenende liegen und bewirken, dass man sich auf letzteres schon sehr freuen kann. Noch mehr liebe ich freie Tage, also Samstage, Sonntage, Feier- und Urlaubstage. Aber die sind immer irgendwie selten. Die Arbeitstage regieren das Leben, und das ist ganz schön blöd. Allerdings braucht man ja nun mal das Geld. Ach, gewönne ich doch endlich mal eine satte Sofortrente!

Keine datenschutzrechtlich bedenklichen Analyse-Tools in der Sackmühle

Kurze Zeit nach Inkrafttreten der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) – das war am 25. Mai 2018 – entschloss ich mich, das Analyse-Werkzeug Matomo, ehemals Piwik, nicht mehr einzusetzen. Zwar kann man dieses datenschutzkonform konfigurieren, aber … ach, ich selber mag auch nicht verfolgt und analysiert werden. Ich stelle meine Browser immer so ein, dass ein »Do not track« an aufgerufene Websites übermittelt wird – wenn ich dann aber selber Daten sammele, passt das irgendwie nicht zusammen.

Allerdings benutze ich das WordPress-Plugin Statify, das aber nur auflistet, welche Seiten aufgerufen wurden, welches die beliebtesten Artikel sind und so weiter. IP-Adressen, Herkunft der Besucher (Stadt/Bundesland/Land) und solche Dinge werden hingegen gar nicht erfasst.

Wichtig für mich ist allerdings zu sehen, von wo auf mich verwiesen wird (Referrer); ich möchte erfahren, ob nicht etwa äußerst unerwünschte Besucher und Bots die eigene Website ansteuern, wie Wundermittel-, Kasino- und Porno-Dreck. Das kann ich in Statify erkennen, und dieses Gesindel kann ich dann per .htaccess-Datei für die Zukunft sperren. Wie das geht, erklärt der Webentwickler und WordPress-Freund, wie er sich bezeichnet, H.-Peter Pfeufer in seinem Artikel Ungewünschte Referrer per .htaccess blocken.

Ja, jetzt sind wir so ein bisschen von Hölzchen auf Stöckchen gekommen, aber jedenfalls braucht ihr, liebe Leserinnen und Leser, keine Befürchtungen haben, dass ich eure Daten ausspioniere. Denn, wie gesagt, ich mag auch nicht ausspioniert und verfolgt werden.

Konfusion ist Spaß

Konfusion ist Spaß
Kernfusion ist ein bisschen Spaß muss sein
Konfusion ist Sex
Konfektion ist Größe
Konfusion ist Anarchie
Konfetti ist Spaß
Konfusion ist schon was
Konfekt ist lecker
Kon Kon Kon
Konzerne sind Scheiße