Wir sind so durch den Wind

Spam: Erbschaftssumme

»Guter Tag Mein Liebste, Mein Name ist Frau Vera Hollin Kvan, ich habe eine dringende Information, um Ihnen über meine Erbschaftssumme von $ 4,850.000.00 zu offenbaren. Ich möchte durch Ihre Hilfe an die weniger Privilegien in Ihrer Stadt wie Waisenkinder, blind zu spenden , Und kranken Menschen ETC Antworten Sie mir bitte dringend für mehr Details und stellen Sie sicher, dass Sie auf diese Mitteilung reagieren, wenn Sie sie lesen, weil es sehr wichtig ist. Dank und Gott segnen Sie.«

– Aus einer Junk-Mail

Über vier Millionen Dollar, fast fünf, das ist aber ein ganzer Batzen Heu, Kies oder Kohle, meine Liebste. Oder meinen Sie 4,85 Dollar? Damit wäre den ganzen benachteiligten und kranken Menschen, denen Sie helfen wollen, ja nicht so richtig gedient, das wäre ja weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein. Und was habe ich – nein, was haben Tausende von bemitleidenswerten Spam-Empfänger damit zu tun? Danke für den Schwachsinn, den Sie in die Welt hinaus schleudern, und dem lieben Gott sind solche Typen wie Sie sicherlich auch ein Dorn im Auge. Trotzdem sollen auch Sie gesegnet werden, und zwar durch eine Tracht Prügel vom Windmühlenflügel.

Pizza gegessen

Heute habe ich mal wieder Pizza gegessen, Tiefkühlpizza, nach längerer Zeit. Und ich muss sagen, mir ist irgendwie komisch davon. Gemüse ist gut, Kartoffeln sind es auch, aber Pizza – ich weiß nicht. Weißmehl, Käse, das ist irgendwie nicht wirklich was Tolles, aus gesundheitlicher Sicht. Ich sensibilisiere mich da immer mehr; mit Fertigprodukten mache ich immer wieder schlechte Erfahrungen. Aber heute hatte ich keine Lust und Zeit, richtig was zu kochen. Morgen wieder. Das verspreche ich mir selbst.

Pizza

Diese Website verwendet Cookies

Ja, das EU-Cookie-Gesetz: Eigentlich soll es ja Besucherinnen und Besucher von Webseiten – ja, was überhaupt? Schützen? Auf jeden Fall nerven diese auf so ziemlich allen europäischen Websites erscheinenden Banner und Kästchen mit den doofen Hinweisen.

Was sind Cookies (deutsch: Kekse) überhaupt? Nun, es sind kleine Textdateien, die der Webbrowser auf Befehl des Webservers auf dem Computer des Benutzers für eine mehr oder weniger lange Zeit speichert. Bei einem erneuten Besuch auf der betreffenden Website wird dieses Cookie ausgelesen, und der Webserver kann ein bisschen personalisierter mit dem Benutzer umgehen. In be­stimm­ten Fällen, zum Beispiel bei Online-Shops, ist das ja durchaus sinnvoll, denn sonst wäre der Warenkorb gar nicht richtig reali­sier­bar. Doch in manchen anderen Fällen hat der Besucher keinen Vorteil, sondern allenfalls der Betreiber der Website. Und das ist wohl auch der Knackpunkt.

Jedenfalls muss in aller Regel jeder Betreiber einer Website, der Cookies einsetzt, deutlich sichtbar über eben diesen Tatbestand informieren. Ja, es gibt Ausnahmen, doch die Gesetzgebung ist so schwammig, dass man diese Cookie-Hinweise vorsichtshalber setzen sollte. Auf die Formulierung der Hinweistexte wird freilich selten besonders viel Energie verwendet. Einige Webmaster sind allerdings kreativ und präsentieren diese Pflichthinweise auf eine lustige oder satirische Art.

Besonders gut gefällt mir: »Diese Website verwendet Cookies und ich muss Sie laut EU-Gesetz darüber informieren.« Und auf der Schaltfläche zum Wegklicken steht: »Wundervoll, Nachricht ausblenden.« Gefunden habe ich das auf dem Blog von Frank Bültge, der über Themen wie Webentwicklung, WordPress, Literatur und damit verwandte Dinge schreibt.

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Deppenapostroph, Deppenleerzeichen – was kommt als nächstes?

Ja, der allgegenwärtige Deppenapostroph ist grauenhaft – Genitiv-Apostroph, Pluralapostroph und Apostroph in einem Wort, das als letzten Buchstaben ein S hat, also zum Beispiel »nichts«. Und eine weitere Unsitte greift immer mehr um sich, nämlich zusammengesetzte Hauptwörter nicht mehr zusammenzuschreiben oder mit Bindestrich zu trennen. Statt dessen wird ein Leerzeichen gesetzt. Das ist das Deppenleerzeichen. Einen sehr schönen und bissigen Artikel zu diesem Thema habe ich auf der Website von WELT und N24 gefunden, und er nennt sich: Wie das Deppen­leerzeichen den Bindestrich bedroht.

Gut zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin, der sich beim Anblick dieser ganzen Leerzeichen-Eskapaden tierisch aufregt. Was kann denn so schwer daran sein, einen Bindestrich zu setzen – auch auf Produktverpackungen?

An Produktetiketten können wir erkennen, dass Bindestriche offensichtlich aus gestalterischen, vermeintlich ästhetischen Gründen weggelassen werden, wenn zusammengesetzte Substantive untereinander geschrieben werden. Im Beispiel einer Fischbüchse wurde das Wort Heringsfilets unterbrochen durch ein stilisiertes rotes Band mit der Aufschrift Tomaten-Sauce. Aha, das wurde also korrekt mit Bindestrich geschrieben. Ebenso richtig wäre natürlich auch Tomatensauce oder eingedeutscht Tomatensoße gewesen, also in einem Wort. Das Wort Heringsfilets auf diese Weise so zu zerbrechen, finde ich misslungen.

Mehrzeiligkeit

Wenn nun aber auf einer einzigen Zeile statt des Bindestrichs ein Leerzeichen gesetzt wird, dann ist das nicht mehr nachzuvollziehen und kann meines Erachtens nur durch Ahnungslosigkeit oder Ignoranz seitens der Produktgestaltungs-Agentur zu erklären sein.

Deppenleerzeichen

Aber es gibt auch Positiv-Beispiele. Bei diesem Etikett einer Champignons-Verpackung wurde alles richtig gemacht. Na also, es geht doch, meine Damen und Herren!

Kein Deppenleerzeichen – alles richtig gemacht!

Ich frage mich nun bloß, was als nächste große Sprachverhunzung auf uns zukommt. Schlimmer kann es kaum noch werden, sollte man zwar meinen, aber ich bin da eher pessimistisch. Vielleicht wäre es das Geschickteste, einfach ganz auf die Sprache zu verzichten, liebe Werbeleute, und nur noch mit Bildern zu arbeiten. Aber wer kann schon einen Hering von einer Makrele unterscheiden.

Schneller

In meinem Freundeskreis sagt eigentlich jeder, dass die Zeit desto schneller vergeht, je älter man wird. Letztens hat sogar jemand die Vermutung geäußert, das sei nicht lediglich ein subjektiver Eindruck, sondern die Zeit verginge physikalisch immer schneller. Keine Ahnung, wie er das begründen will als Nicht-Physiker, aber egal. Ich persönlich glaube, dass es damit zu tun hat, dass das Bewusstsein immer mehr Informationen ausfiltert. Vielleicht hat es auch mit der Zellalterung zu tun.

Wie auch immer. Jetzt habe ich aber zusätzlich den Eindruck gewonnen, dass nicht nur die Zeit, sondern auch das Geld immer schneller verrinnt. Und das ist schon ein Stück weit unheimlich, oder? Ich meine: Ich habe einen bestimmten Geldbetrag, denke, hui, schön, so viel Geld – und nach kurzer Zeit ist es weg. Und ich lebe ja nun nicht gerade auf großem Fuß.

Vielleicht hängt aber auch beides zusammen. Wenn also die Zeit, zumindest meinem Empfinden nach, von Jahr zu Jahr schneller vergeht, dann geht natürlich auch ein Monat schneller um oder eine Woche – und damit natürlich auch das Geld, das ich innerhalb des Monats oder der Woche ausgebe. Anders formuliert: Wenn ich den Eindruck habe, ein Monat sei nur noch so lang wie früher drei Wochen, ja, dann habe ich natürlich auch das Gefühl, in drei Wochen so viel Geld auszugeben wie früher in vier.

So, also, wenn irgendwer von euch da draußen einen Jungbrunnen hat, den er für lau oder sehr, sehr wenig Geld loswerden will, weil ihn oder sie die ewige Jugend stört oder was: Immer her damit! Noch mal Zwanzig sein, trotz des knappen Geldes sich ein Auto leisten können, D-Mark statt Euro – ich hätte nichts dagegen.

Nichtsdestotrotz gehe ich jetzt erst mal einkaufen, so kurz vor einundzwanzig Uhr – ja, der Tag ist schon wieder fast um. Mit leerem Magen herumzulungern ist nicht gerade angenehm. Und dann kann ich, frisch gestärkt, noch ein bisschen was Sinnvolles machen bis zur Bettzeit. Langeweile kommt bei mir jedenfalls nicht auf. Mahlzeit!