Mehl ins Getriebe

Schneller

2017-01-19 von Torsten in Kategorie Dinkel im Winkel

In meinem Freundeskreis sagt eigentlich jeder, dass die Zeit desto schneller vergeht, je älter man wird. Letztens hat sogar jemand die Vermutung geäußert, das sei nicht lediglich ein subjektiver Eindruck, sondern die Zeit verginge physikalisch immer schneller. Keine Ahnung, wie er das begründen will als Nicht-Physiker, aber egal. Ich persönlich glaube, dass es damit zu tun hat, dass das Bewusstsein immer mehr Informationen ausfiltert. Vielleicht hat es auch mit der Zellalterung zu tun.

Wie auch immer. Jetzt habe ich aber zusätzlich den Eindruck gewonnen, dass nicht nur die Zeit, sondern auch das Geld immer schneller verrinnt. Und das ist schon ein Stück weit unheimlich, oder? Ich meine: Ich habe einen bestimmten Geldbetrag, denke, hui, schön, so viel Geld – und nach kurzer Zeit ist es weg. Und ich lebe ja nun nicht gerade auf großem Fuß.

Vielleicht hängt aber auch beides zusammen. Wenn also die Zeit, zumindest meinem Empfinden nach, von Jahr zu Jahr schneller vergeht, dann geht natürlich auch ein Monat schneller um oder eine Woche – und damit natürlich auch das Geld, das ich innerhalb des Monats oder der Woche ausgebe. Anders formuliert: Wenn ich den Eindruck habe, ein Monat sei nur noch so lang wie früher drei Wochen, ja, dann habe ich natürlich auch das Gefühl, in drei Wochen so viel Geld auszugeben wie früher in vier.

So, also, wenn irgendwer von euch da draußen einen Jungbrunnen hat, den er für lau oder sehr, sehr wenig Geld loswerden will, weil ihn oder sie die ewige Jugend stört oder was: Immer her damit! Noch mal Zwanzig sein, trotz des knappen Geldes sich ein Auto leisten können, D-Mark statt Euro – ich hätte nichts dagegen.

Nichtsdestotrotz gehe ich jetzt erst mal einkaufen, so kurz vor einundzwanzig Uhr – ja, der Tag ist schon wieder fast um. Mit leerem Magen herumzulungern ist nicht gerade angenehm. Und dann kann ich, frisch gestärkt, noch ein bisschen was Sinnvolles machen bis zur Bettzeit. Langeweile kommt bei mir jedenfalls nicht auf. Mahlzeit!

Eine Antwort zu »Schneller«

  1. CeKa sagt:

    Ich dachte ebenfalls lange darüber nach. Um zur Feststellung zu kommen, dass mit dem Alter auch immer häufiger Zeiten von Untätigkeit auftreten. Diese erzeugen zwar primär das Gefühl von verlangsamter Zeit, Langeweile genannt, wirken jedoch im nachhinein als gefühlt schneller vergangen.

    So entsteht durch weniger Aktivität das Gefühl von schneller verlaufender Zeit. Mit dem Alter wird der Mensch fortschreitend inaktiver und damit zeitvergänglicher.

    Ich steuere dem mit unglaublichen Aktivitäten entgegen. Meine Tage sind randvoll ausgefüllt und ich habe sogar Tage, an denen ich mir vornehmen muss, mich zu langweilen. Damit ich beispielsweise am Hauptberuf wieder mehr Spaß habe.

    Der Effekt ist bombastisch. Ich habe keine Langeweile, meine Zeit geht zwar schnell herum, doch ich habe das Gefühl, sie wäre erheblich mehr gewesen als sie tatsächlich ist. Und ich habe wenig Möglichkeiten, mein Geld vor Ende des Monats komplett auszugeben.

    Somit glaube ich bewiesen zu haben, dass ein mit Aktivitäten gefüllter Tag zum Einen die Zeit in die Länge zieht und zum Anderen das Geld festhält.

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