Kaufe nie die Mühle im Sack

Das »total kaputte« Notebook

2017-09-15 von Torsten in Kategorie Dinkel im Winkel

Wie einem beim Putzen das Notebook herunterfallen kann, ist mir ja ein Rätsel – aber genau das ist einem Freund von mir passiert. Und angeblich war es ein Totalschaden. Ich fragte am Telefon nach, ob er den Schaden beschreiben könnte. Scharniere von der Displayschale und Tastatur kaputt, erhielt ich als Antwort.

Das klang für mich jetzt nicht übermäßig tragisch, und ich hakte weiter nach. Das Gerät funktioniere überhaupt nicht mehr, hieß es. Was genau nach dem Einschalten passiere, wollte ich wissen. Nichts, war die Antwort, überhaupt nichts.

Nun, das konnte ich mir nicht vorstellen. Auch nach dem schlimmsten Sturz sollte sich ein Laptop immer noch anschalten lassen, zumindest mit angeschlossenem Netzteil, denn der Akku könnte ja vielleicht einen größeren Schaden erlitten haben. Und gestern habe ich den Freund besucht und mir das Gerät angeschaut.

Natürlich ließ es sich einschalten. Allerdings war das Display so stark beschädigt, dass sich nichts mehr erkennen ließ. So konnte ich auch nicht feststellen, ob die Festplatte vielleicht hinüber war. Aber die lässt sich ja austauschen. Und ein Notebook mit kaputtem Display und beschädigter Tastatur ist ja dennoch nicht völlig unbrauchbar. Man kann eine externe Tastatur über USB anschließen und einen externen Monitor verwenden.

Im Wohnzimmer des Kumpels stand ein großer Fernseher, dessen Anschlussmöglichkeiten ich mir ansah. HDMI ist vorhanden, und am Notebook ebenso. Also müsste sich der Freund lediglich eine externe USB-Tastatur, ein HDMI-Kabel und eventuell eine neue Festplatte oder ein SSD kaufen, was billiger käme als ein neues Notebook. Natürlich taugt das so nicht, um es für unterwegs mitzunehmen, aber wenigstens kann man es ja zu Hause noch benutzen. Und kann dann in Ruhe sich nach einem neuen Gerät umsehen.

2 Antworten zu »Das »total kaputte« Notebook«

  1. CeKa sagt:

    Das fällt mir auf, so in der heutigen Zeit und als alter Mann. Lösungskompetenzen sind immer weniger verteilt und scheinen auch nicht mehr wirklich gefragt zu sein.

    Tauchen Probleme auf, werden nicht die logischen und eine Kette bildenden Wege zur Lösung gesucht, sondern das Problem beendet, indem es manchmal wörtlich weggeworfen wird.

    Manchmal bezeichne ich mich als „Diagnostiker“. Ich bin es beruflich und privat gewohnt, Zusammenhänge zu erforschen und mich dann bis zur Entstehung des Problems oder der Störung vor- oder zurückzuarbeiten. Ich glaube, diese Gedankenarbeit ist vielen Menschen heute zu mühsam. Sie schrecken vor dem scheinbar riesigen Problem zurück und schauen dann im Internet nach fertigen Lösungen. Dass diese nicht immer treffend ist, macht es nicht besser.

    Ach, man(n) könnte stundenlang darüber lamentieren und philosophieren. Manchmal glaube ich dann, ich bin in dieser Hinsicht ein Dinosaurier und sterbe aus. Aber auch das ist ja nur eine Lösung in Arbeitskleidung.

  2. Torsten sagt:

    Den Eindruck habe ich auch. Sich selbst Lösungen zu erarbeiten scheint unmodern und unbeliebt geworden zu sein. Aber es wird ja vom Kommerz auch ständig so propagiert, dass alles ganz leicht geht, anstrengungslos, zumindest wenn man die »richtigen« Produkte kauft. Und so lässt man sich bedenkenlos das Leben abnehmen. Nachdenken? Nein, danke.

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