Da ist
so viel Blut
so viel Leid
und ich verursache es
und du verursachst es
vielleicht ohne es zu wollen
ganz bestimmt ohne es zu wollen
aber du verursachst es
und ich verursache es
dieses ganze Leid
dieses ganze Blut
und es wird vielleicht erst aufhören
wenn die Erde nicht mehr
existiert
2016-03-03 um 22:47
Nicht schlecht! Aber Gewalt gehört wohl zum Menschen dazu, von daher ist der Schluss passend! Gab zum Thema übrigens kürzlich bei Deutschlandtradio Kultur ein sehr gutes Feature: „Jenseits der Trivialisierung des Tötens: Über Krieg, Geschichte, Trauma“. Danach ist Gewalt das Fundament unserer Kultur. Kann man bei SWR2 auch nachhören.
Das erste (eigene) Gedicht hier?
2016-03-03 um 22:17
Hi Ronald,
es ist tatsächlich ein eigenes Gedicht, aber ich habe ja schon früher welche in der Sackmühle veröffentlicht, du findest sie unter der Rubrik Mahlen nach Zahlen.
Bei mir ist es so, dass ich sehr gerne zum Beispiel gewalttätige Road-Movies mit Killerpärchen gucke, zum Beispiel Natural Born Killers von Oliver Stone mit der wunderbaren Juliette Lewis. Ich schreibe auch gerade an einer Horror-Erzählung, die zärtlich-erotische, aber auch sehr brutale Passagen hat. Im wirklichen Leben lehne ich Gewalt allerdings absolut ab.
Ich sehe es genauso wie du: Wir Menschen haben unsere Schattenseiten, die manchmal sehr düster sein können. Wenn man das tabuisiert und versucht zu verdrängen, bricht es oft in sehr unschönen Formen hervor. Da finde ich es besser, dazu zu stehen, aber es eben nur in einer unschädlichen Art und Weise auszuleben, zum Beispiel in Kunst, Literatur und Film.
Allerdings sollte man sich wiederum nicht zu sehr der Negativität aussetzen, auch nicht in der Fantasie, denn wie sagte Friedrich Nietzsche schon: »Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, so blickt der Abgrund auch in dich hinein.«
2016-03-04 um 22:41
Kriminal- und sogar Horrorfilme gucke ich auch gern, und auch bei mir gibt es einige belletristische Texte mit nicht gerade gewaltfreiem Inhalt. Das sagt aber nichts über das reale und praktische Verhältnis zur Gewalt aus.
Gibt ja wirklich einiges an Gedichten hier; gucke ich mal in Ruhe durch. Viel Glück und Erfolg für die Erzählung!