Wir sind so durch den Wind

Grün ist nur die Banderole

Ich geb’s zu: ab und zu trinke ich gern mal eine Cola, und es darf gern eine Coca-Cola sein. Und lieben wir nicht alle die knallrote Banderole mit dem hübsch geschwungenen, weißen Schriftzug, der an die gute alte Jugendstilzeit erinnert? Der »Coke«-Schriftzug auf der gegenüberliegenden Seite des Etiketts sieht doch dagegen richtig doof und profan aus.

Und ich möchte behaupten, dass jeder, der eine Coca-Cola trinkt, weiß, dass das kein so richtig gesundes Getränk ist, weder die mit Zucker noch die mit Süßstoff. Vielleicht lässt aus diesem Wissen heraus doch ab und zu jemand die Flasche im Supermarkt stehen, anstatt sie in den Einkaufswagen zu legen. Und dann noch die rote Warnfarbe …

Nicht gut für Coca-Cola, denn die Absätze gehen seit einiger Zeit zurück, auch wenn der Konzern immer noch der größte Erfrischungsgetränke-Hersteller der Welt sein mag. Gegen das Verbots-Rot musste endlich ein Erlaubnis-Grün gesetzt werden. Wie bei der Ampel: bei Grün darf man. Deshalb gibt es seit 2013 in Argentinien, seit Sommer 2014 in den USA, seit September 2014 im Vereinten Königreich und seit kurzem auch bei uns in Deutschland Coca-Cola Life mit der grünen Banderole. Grün ist allerdings wirklich nur die Farbe, mit Bio etwa hat das ganz und gar nichts zu tun. Utopia erklärt die Hintergründe und führt 5 Argumente gegen Coca-Cola Life ins Feld.

Tag des Hundes

Ein Jahr für irgendwas ist ja meist gut und sinnvoll – Jahr der Frau, Jahr des Kindes und so weiter und so fort. Weil aber so furchtbar viele Interessengebiete existieren, gibt es zusätzlich zu den Jahren auch noch Wochen für irgendwas und sogar Tage für irgendwas. Sonst würde man gar nicht in der Lage sein, das alles in einem zeitlich sinnvollen Rahmen abgefrühstückt zu kriegen. Das würde Jahrhunderte dauern.

Am 7. Juni zum Beispiel war ein Tag des Hundes. Fragt mich nicht, ob bundesweit oder weltweit oder nur in NRW – ich habe keine Ahnung. Ich habe lediglich mitgekriegt, dass es diesen Tag hier in Remscheid gab.

Wahrscheinlich ging es da um gefühlsduselige Hundeverehrung, von wegen bester Freund des Menschen und so. Wäre aber schön gewesen, wenn einmal diese ganze Verschmutzung der Bürgersteige, Grünanlagen und Kinderspielplätze durch die Hunde rücksichtsloser und sich antisozial verhaltender Hundehalterinnen und Hundehalter thematisiert worden wäre.

Ja nee, ich weiß, es gibt auch Ausnahmen. Und ich mag die Tiere ja prinzipiell auch. Jedenfalls wenn sie schön groß sind, freundlich mit dem Schwanz wedeln, sich entspannt verhalten und nicht doof rumkläffen, bloß weil man Mensch ist und friedlich an »ihrem« Grundstück entlang läuft.

Gut, lassen wir das, bevor es wieder »Scheiß-Torsten, unsympathischer Motzkoffer, Drecksbloggerarschloch« heißt, und wenden wir uns einem Flugblatt anlässlich des Tages des Hundes zu. Es war gut gestaltet, allerdings enthielt es einen peinlichen Fehler:

Verein für deutsche Schäferhun

»Schäferhun«, das ist ja fast so schlimm wie ein Köter mit kupiertem Schwanz.