Kaufe nie die Mühle im Sack

Raubtier

2014-09-24 von Torsten in Kategorie Dinkel im Winkel

Ich weiß auch nicht. Aber manchmal denke ich, es wäre schön, ein Raubtier zu sein, ein Fleischfresser. Ein Tier zu jagen, ganz ohne Waffen, das wäre schön und das wäre fair. Massentierhaltung ist pervers, Jagd mit Gewehren ist faul und feige. Als Mensch ist man kein richtiger Jäger, auch wenn so mancher Mensch diese Tatsache nicht wahr haben will. Er fühlt sich als Held, wenn er ein Tier aus der Entfernung abgeknallt hat.

Ich weiß nicht, ob ein Löwe, Wolf, Adler oder Hai etwas empfindet, wenn er sein Opfer zu fassen kriegt und tot beißt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das auch für ein Tier mit einem gewissen Lustgefühl verbunden ist. So wie Sex. Gewalt und Sex, sie sind gar nicht so unähnlich. Zärtlichkeit ist eine andere Sache. Doch beide, Zärtlichkeit und Gewalt, liegen, so komisch das klingen mag, nah bei einander. Katzen: sie können so zärtlich und verschmust sein und dann wieder so kalt und brutal. Ich möchte keine Maus sein.

Im Tierreich ist Gewalt legitim. Und bei uns Menschen? Kommt darauf an. Gewalt gegen Menschen wird immer als Verbrechen gewertet, wenn es auch, je nach Situation, gewisse Abstufungen gibt. Gewaltanwendung in Notwehr zum Beispiel, also um das eigene Leben zu schützen, wird nicht als Verbrechen angesehen. Bei Gewalt gegen Tiere verhält es sich dagegen ein wenig anders.

Sinnlose Tierquälerei ist immer strafbar, ja gut. Aber was ist mit Tierquälerei, wenn die Tiere der Ernährung und damit dem Erhalt von Menschen dienen? Da ist die Gesetzgebung leider nicht so streng. Wie kann es sein, dass Schweinen die Schwänze abgeschnitten werden dürfen? Wie kann es sein, dass männliche Küken einfach getötet werden dürfen? Dass Hühner auf engstem Raum und unter entsetzlichem Stress gehalten werden dürfen? Und das alles wird nicht als Verbrechen gewertet?

Wenn ein Tier tötet, dann tut es das nicht aus Gründen der Gewinnmaximierung, sondern, zumindest im Normalfall, um sich hier und jetzt zu ernähren oder sich und seine Familie zu verteidigen.

Die Tiere, ja vielleicht besonders die sogenannten Raubtiere, sind die Krone der Schöpfung. Der armselige Mensch ist es ganz sicher nicht.

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