Kaufe nie die Mühle im Sack

Penny zum Gehen

2014-05-19 von Torsten in Kategorie Der Wind spinnt

»Coffee to go«, dieser für deutsche Sprachgewohnheiten doch so unsäglich grottenschlechte Begriff, hat sich leider gut eingebürgert. Gemeint ist ein Becher Kaffee, den man nicht während eines gemütlichen Kaffeehaus-Aufenthaltes in aller Ruhe und aus einer stilvollen Porzellantasse oder wenigstens einem Steingutbecher trinkt, sondern den man im Plastik- oder Pappbecher kauft und unterwegs, also quasi im Gehen, trinken kann. So kann man gleichzeitig auch wunderbar Müll verursachen, was eigentlich seit ein paar Jahrzehnten so was von verpönt ist oder wenigstens sein sollte.

Nun, die Lebensmittel-Supermarkt- oder Discounter-Kette (ich habe den Unterschied noch immer nicht begriffen) Penny hat eine neue Marke kreiert und preist sie in ihren Werbeprospekten an. Diese Marke nennt sich »penny to go«. Das Logo, das nur aus Schrift besteht, kommt in einer hellblauen Groteskschrift daher, vermutlich Century Gothic, und wirkt – nun ja, ich weiß nicht, irgendwie nicht besonders aussagekräftig. Das Wort »go« ist zwar riesig groß gesetzt, aber die Schrift an sich empfinde ich nicht sehr dynamisch oder »in Eile« oder so was.

Wie auch immer. Verkauft unter diesem Markennamen werden interessanter Weise nicht nur Artikel, die man wirklich mal eben auf die Schnelle unterwegs konsumieren könnte – oh nein, auch Mikrowellenfraß zum Beispiel läuft in dieser Reihe sozusagen hurtig mit. Ein Mikro­wellen­gerät habe ich persönlich allerdings selten bei mir, wenn ich unterwegs bin. Hm. Und Getränke in Plastikflaschen, na ja, die konnte man eigentlich schon immer, auch ohne den Wink mit dem Zaunpfahl/Markennamen, unterwegs schlürfen.

Also, so frage ich, was soll das Ganze? Der Name ist schlecht, die Produkte unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von denen, die unter anderen Sortimentsreihen laufen, und falls einige verblödete Konsumenten, die es ja auch noch geben soll, diese Sache wörtlich nehmen und tatsächlich alles unterwegs verzehren, dann – ja dann werden wenigstens die Angestellten der Straßenreinigungs-Unternehmen nicht so schnell arbeitslos. Danke, Penny!

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