Kaufe nie die Mühle im Sack

Spargel aus Peru im November: ich prangere Netto an

2013-12-10 von Torsten in Kategorie Prügel vom Windmühlenflügel

In der letzten November-Woche hat Netto doch tatsächlich Spargel aus Peru angeboten, für einen Kilogramm-Preis von 4,58 Euro. Oh, und natürlich wird dem geneigten Verbraucher dieser ökologische Irrsinn schön schmackhaft gemacht mit folgendem flotten Werbesprüchlein:

Einmal den Pfad des traditionellen Einkaufs verlassen und in die bunte Vielfalt von Netto Marken-Discount eintauchen. Wir bieten ganzjährig eine Auswahl an exotischem Obst und Gemüse aus aller Welt.

Ach. Und sonst machen sie einen auf Umweltfreundlichkeit und bieten ganz betont regionale Produkte an. Ich bin nicht gegen alles, was aus fernen Ländern kommt. Orangen zum Beispiel wachsen in Deutschland nicht. Zitronen ebenso wenig. Und Kiwis und Ingwer auch nicht. Das zu importieren, finde ich legitim und ich kaufe so was auch gelegentlich. Bei Äpfeln sehe ich es schon anders. Die wachsen für längere Zeit im Jahr in Deutschland. Da müssen es keine Äpfel aus was-weiß-ich woher sein.

Und Spargel? Das ist doch gerade das Schöne, dass es eine Spargelzeit im Frühling gibt. Nur im Frühling. Da freue ich mich jedes Jahr drauf. Wenn ich Spargel aber auch noch den ganzen Herbst und Winter hindurch essen würde, dann wäre es doch nichts Besonderes mehr. Langweilig. Genauso verhält es sich mit Kohl, Birnen, den verschiedenen Salaten und was es sonst noch alles gibt. Da ist doch übers Jahr für genügend Abwechslung gesorgt.

Ein anderer Punkt ist: Spargel für noch nicht mal fünf Euro das Kilo aus Peru, wie kann das überhaupt sein? Halb so teuer wie saisonal aus Deutschland, und dann sind da die Transportkosten mit drin und der Zoll und der Verdienst diverser Zwischenhändler. Man kann sich wohl vorstellen, was da für die peruanischen Bauern und Spargelstecher noch übrig bleibt. Nicht viel mehr als nichts, möchte ich meinen.

Interessiert den gemeinen Verbraucher aber wohl nicht.

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