Sack mir, wo die Mühlen sind

bONGOstreet

2012-03-11 von Torsten in Kategorie Mehlwurm auf’m Turm

Ich kann es immer gar nicht glauben und verstehen, wie jemandem Schnappschüsse gelingen. Man muss ja zu genau der richtigen Sekunde am richtigen Ort sein. Jemand, der offensichtlich ein Talent hat (falls er wirklich alles selbst fotografiert hat) ist b0ngo oder bONGO oder wie auch immer er oder sie sich schreibt.

Leider erfährt man nur wenig über die Person, die dahinter steckt. Vermutlich ist es ein Mann. Er beschreibt sich auf der eigenen Website, die seit 2003 besteht, an einer Stelle als Borderline-Persönlichkeit, die eine 54-Stunden-Woche hat und an Schlaflosigkeit leidet.

Ein Blog gibt es auch: The Bongolian. Hier schreibt er, dass er die Straßen von Bongolia entlang schleicht.

Zurück zur Website. Sie kommt ziemlich unstrukturiert daher und man muss sich durch die chaotische Navigation hangeln. Das ist eigentlich nicht im Sinne der Benutzerfreundlichkeit, aber aufgrund der sehr unkonventionellen grafischen Gestaltung ist man doch ganz wild darauf, die Website nach und nach zu erkunden.

Und bei dieser Hin- und Her-Lauferei stößt man auf sehr interessante Fotos. Es handelt sich um Straßenfotografie. Verrückte Momente wurden hier spontan eingefangen, also ich glaube jedenfalls nicht, dass irgendwas gestellt ist. Noch zumal Bongo im Kommentarbereich von The Online Photographer schreibt, dass es ihm eben gerade um nicht-gestellte Fotos geht, um den Zauber des Augenblicks. Wahrscheinlich fragt er erst im Anschluss an seine Schüsse die fotografierten Personen um Erlaubnis, die Fotos auf seiner Website veröffentlichen zu dürfen.

Hier sind die Fotos: http://bongolia.com/bongolia/contents.html. Und hier: http://bongolia.com/Streets/index.html. Wie gesagt, die Navigationsstruktur ist völlig undurchsichtig.

Nun ist noch die Frage offen, wie ich denn überhaupt auf diesen Fotografen, der übrigens auch noch malt, schreibt und Computeranimationen erschafft (bitte sucht selber auf seiner Website danach), gestoßen bin.

Das kam so: Ich hörte mir die schöne CD The First Of The Microbe Hunters von Stereolab an, las mir die Titelliste durch und war neugierig, was es denn mit Titel Nummer 1, Outer Bongolia, auf sich habe. Das klingt nach Sci-Fi, aber Google® brachte beim Suchbegriff Bongolia halt die Website des Fotografen zutage.

Der lebt in den USA. Bongolia ist nicht im Weltraum und ist auch keine amerikanische Stadt. Es ist ein kleines Nest im Kongo. Ob Stereolab ihren Titel nach diesem Ort benannt haben? Der Fotograf, der sich Bongo nennt, hat aber vermutlich sein Outer Bongolia nach dem Stück von Stereolab benannt. Die CD ist von 2000, die Website von 2003.

Für heute habe ich die Nase voll von Recherchen.

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