Sack mir, wo die Mühlen sind

Drückerkolonnen »von der Telekom«

Heute klingelte es bei mir; ich war gerade im Treppenhaus auf dem Weg nach unten Richtung Haustür, und so kam der klingelnde Mann gar nicht bis an meine Wohnungstür. Er stellte sich als Telekom-Mitarbeiter vor und hatte auch tatsächlich einen laminierten Ausweis um den Hals baumeln. Ob so ein Ausweis echt ist, das kann man ja leider schwer feststellen.

Er wollte einen neuen, besseren und preisgünstigeren Tarif verkaufen. Als ich sagte, ich sei gar kein Telekom-Kunde, fragte er mich: »Verraten Sie mir denn, bei welchem Anbieter Sie Kunde sind?« Ich antwortete: »Nein. Dazu sehe ich keine Veranlassung.« Das machte ihn schon mal leicht ärgerlich, wie es schien.

Er faselte weiter, wie gut doch die Tarife seines Unternehmens seien und immer so weiter. Ich sagte: »Ich entscheide schon selber, zu welchem Anbieter ich gehe.« Das war wohl für ihn der nächste Schlag auf die Fresse, wie man so sagt. »Ich will Ihnen ja auch gar keine Entscheidung abnehmen, aber …« Diese Typen lassen ja einfach nicht locker.

Als ich dann etwas strenger wurde, konnte er kaum noch seine Wut unterdrückten, sagte tschüss und zog davon. In dem Moment kam ein Kollege von ihm hinter der Hauswand zum Vorschein, der vorher nicht zu sehen gewesen war und sich auch nicht bemerkbar gemacht hatte.

Diese verdammten Drückerkolonnen. Verdammte Sackratten.

Marathon

Die Frau eines Freundes von mir läuft Marathon. Wie viel ist das? 40 Kilometer oder so, ich weiß es nicht genau, ich bin nämlich nicht gerade besonders bewandert auf dem Gebiet des Sports. Dafür verstehe ich halt was vom Schlafen und ich habe manchmal sogar luzide Träume. Schau bei Wikipedia nach, wenn du nicht weißt, was das ist.

Nicht dass ich allzu schlecht zu Fuß wäre. Nein, ich kann auch stundenlang durch die Wälder des Bergischen Landes, meiner Heimat, laufen. Aber eben nicht im Eiltempo. Und ich habe es am liebsten, wenn ich dann möglichst keinem Menschen begegne. Im Pulk mit Tausenden anderen Menschen so wie beim Marathonlauf, das würde mir keinen Spaß machen.

Und ich habe auch immer meinen Fotoapparat dabei. Es gibt doch immer wieder Motive. Tiere auf der Weide, knorrige Bäume, Sonnenlicht, das durch die Blätter scheint. Licht ist überhaupt das, was einem Bild erst den richtigen Reiz verleiht, die Emotion, das Wow.

Ein Wow-Erlebnis hast du natürlich auch, wenn du beim Marathon das Ziel erreicht hast. Dieses Erlebnis werde ich nie haben.

Brunch

Wenn man sich vorgenommen hat, jeden Tag einen Blog-Artikel zu schreiben, man aber so ein einigermaßen ereignisloses Leben führt wie ich, dann ist das schon irgendwie schwierig.

Gestern jedoch gab es ein schönes Ereignis, und zwar feierte eine Freundin von mir ihren 40. Geburtstag nach. Wir wollen sie Regina nennen, denn sie heißt ja auch so. Sie hatte ihre Gäste – mit Kindern und Hunden – zum Brunch in ein sehr gepflegtes und gleichzeitig äußerst gemütliches Restaurant eingeladen.

Natürlich war mir zehn Uhr dreißig für einen Samstag etwas zu früh, und natürlich war ich erst gegen elf da. Aber wenigstens musste ich nicht allzu früh aus dem Bett raus, weil ich eine kurze Fahrtzeit dorthin hatte. Lass es mal eine halbe Stunde gewesen sein. Andere Gäste, die von weiter her kamen, hatten da schon schlechtere Karten. Aber alle machten einen ausgeschlafenen, frischen Eindruck. Irgendwie beeindruckend.

Das Brunch zog sich bis in den späteren Nachmittag hinein. Wenn es besonders schön ist, mag man sich eben einfach nicht losreißen.

Wieder zu Hause angekommen, war ich aber dann ziemlich müde und kuschelte mich schön ins Bett ein für ein oder zwei Stündchen. Ja, die Unterhaltungen. Sie sind eben doch immer auch anstrengend.

So kurzweilig sie auch sein mögen.

Im Bett (unten) liegen

Ach ja, die Anfragen an die Suchmaschinen. Mein neuster Liebling ist folgende Suchanfrage: »ich will im bett unten liegen«. Hm, bei mir ist es so, ich will überhaupt einfach nur im Bett liegen.

Ja, Kinders, auch so kann man auf dieses Weblog hier stoßen. Ich wüsste nur gern, ob ein Männchen oder Weibchen diese Suche durchgeführt hat. Wie alt? Woher kommst du? über was denkst du nach (gut, in dem Fall über Sex, klar). Das alles sagt die Statistik nicht. Das ist gut aus Gründen des Datenschutzes, aber auch ein wenig schade, da ja hinter all dem WWW-Zeug Menschen stecken.

Interessante Menschen vielleicht. Manchmal schreiben welche etwas in den Kommentarbereich hinein. Da freue ich mich immer drüber, besonders wenn ich merke, dass andere Leute meine Art von Humor verstehen und mögen. Die meisten von euch Lesern verbleiben allerdings in der völligen Anonymität.

Aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Manchmal, ja zu oft sogar, kommen ja sogar meine Freunde schon zu kurz. Man kann eben nur einer begrenzten Anzahl von Menschen gerecht werden. Insofern: vielleicht sollten wir alle auch mal wieder mehr weg vom Computer und den ganzen Online-Communities und hin zu persönlichen Treffen mit den Menschen, die in unserer Nähe wohnen und die wir mögen.

Menschen aus Fleisch und Blut. Nicht nur eingetippte Schriftzeichen.

Ganglion

Thomas schreibt in seinem Blog: »Somit ist es gut gewesen, keine Kamera mit ins Krankenhaus zu nehmen. Auch wenn es in den Fingern gejuckt hat!« (Motive über Motive)

Tja, ich bin zwar noch nie auf die Idee gekommen, einen Fotoapparat mit ins Krankenhaus zu nehmen (warum eigentlich nicht?), aber interessante Motive gibt es bestimmt.

Als mir vor etwa zwei Monaten ein Ganglion aus dem Zeh entfernt wurde unter örtlicher Betäubung und der Chirurg mir das blutende Scheißding vor die Nase hielt – ja das wäre schon ein super Foto geworden.

Vorausgesetzt, ich hätte nicht verwackelt.

 


 

Blutende Plastikbrust
Und dies ist ein geschmackloses Foto, betitelt »Blutende Plastikbrust«, von meiner eigenen blutenden Brustwarze, stark verfremdet, wie ihr seht. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

Hunger

Tja, ich muss gestehen, Hunger ist nicht gerade eins meiner Lieblingsgefühle. Dennoch bleibe ich davon nicht immer verschont. Schlimm ist es, wenn ein quälender Hunger spät abends auftritt. Und ich meine nicht einfach nur einen leichten Appetit.

Also laufe ich in so einer Situation erst einmal zum Kühlschrank hin. Dumm, wenn der leer ist. Gut, werfe ich also einen Blick ins Vorratsregal. Das ist zwar nie ganz leer, aber enthält oft genug nichts, was sich ohne größeren Aufwand auf die Schnelle verspeisen ließe. Zum Kochen hat man natürlich so kurz vor der Bettzeit keinen Bock mehr. Dann ist da noch die Kammer, die ein Kommödchen mit Konservendosen enthält. Bringt ja nichts, da müsste man ja auch kochen. Rote Bohnen zum Beispiel schmecken kalt aus der Dose ohne was dazu einfach nicht.

Zur Tankstelle laufen? Keine Lust. Und zu teuer sowieso.

Da gibt es nur noch eine Lösung: sofort ins Bett gehen und hoffen, dass man schnell einschläft. Dann ist der Hunger bis zum nächsten Morgen erst mal weg.

Hunger

Im Sitzen pinkeln

Ja, wir Männer. Zu faul, die Hose und die Unterhose runter zu ziehen und uns beim Urinieren hinzusetzen. Frauen müssen das zwangsläufig so machen. Wobei es auch Rock und Schlüpfer sein können.

Als junger Bursche sah ich das ja nicht ein mit dem Pullern im Sitzen. Meine Mutter schimpfte, weil sie das Spritzwasser, besser gesagt, den Spritzurin, immer wieder von Zeit zu Zeit von der Badezimmertür und den Kacheln schrubben musste. Ich hingegen stellte mir das nicht so dramatisch vor.

Bis ich in eine eigene Wohnung zog. Da musste ich dann selbst meinen Dreck von den Wänden putzen. Das war eklig. Und außerdem wurde mir das in recht kurzen Zeitabschnitten erforderliche Saubermachen bald lästig. Und zwar wesentlich lästiger als das Hinsetzen beim munteren Schiffen.

Wichtig ist natürlich die Beschaffenheit der Hose. Ein Reißverschluss ist schnell geöffnet. Aber es gibt ja auch Hosen mit Knöpfen. Die kann ich nicht empfehlen. Umständlich ist so etwas. Und bei sehr großer Not viel zu langsam zu öffnen.