Kaufe nie die Mühle im Sack

Flexibel, robust, einfach

2019-05-24 von Torsten in Kategorie Dinkel im Winkel

Flexibel, robust/stabil und einfach zu bedienen und zu administrieren – das soll ein CMS (Content-Management-System) für mich sein. Und so etwas zu finden, also ein CMS, das alle diese Kriterien erfüllt, na, da kann man sich einen Wolf suchen. Nun gut, für die Sackmühle nehme ich seit Jahren WordPress, bin kürzlich nur auf ClassicPress umgestiegen, das statt des fürchterlichen Gutenberg-Dings den herkömmlichen, gewohnten Editor TinyMCE anbietet.

Und WordPress ist schon toll, ich habe seit Jahren keine Probleme damit, die Updates klappen immer einwandfrei und das Ding läuft einfach stabil. Die häufigen Vorwürfe, es sei ein so schrecklich unsicheres System, kann ich so nicht unbedingt bestätigen. Ja, es ist das am weitesten verbreitete CMS und damit natürlich ein beliebtes Angriffsziel von Crackern. Aber man kann es absichern. Bei mir ist noch nie jemand eingedrungen. Das näher zu erläutern, würde in diesem Artikel aber zu weit führen, weil das nicht das Thema ist.

Nun könnte man also fragen, warum ich denn überhaupt, wenn ich doch zufrieden bin, nach weiteren Systemen suche. Also,

  • erstens bin ich immer neugierig und lege mich ungern nur auf eine einzige Sache fest,
  • zweitens sind mir Platzhirsche irgendwie immer suspekt oder anders gesagt, schwimme ich ganz gern gegen den Strom,
  • und drittens ist WordPress/ClassicPress nicht so flexibel, dass ich zum Beispiel auf einfache Weise Websites damit bauen könnte, die diverse bearbeitbare Bereiche hätten, die aber auf jeder Seite (im Falle eines eher herkömmlichen CMS) anders angeordnet sein sollen und jeweils individuelle, unterschiedliche Inhalte präsentieren sollen. Ich weiß, es geht – aber es ist ein bisschen Fummelei.

Diese gewaltige Flexibilität, die ich mir wünsche, bot mir das CMS concrete5. Allerdings ist es ein extrem fettes System, und – was schlimmer ist – ich hatte in zwei Fällen massive Probleme: Kunden hatten ihre Websites zerschossen, und ich fand nicht heraus, woran es genau lag. Eine Website nach so einem Crash komplett neu aufsetzen zu müssen, ist nicht wirklich freudvoll. Also habe ich concrete5 adé gesagt.

Bludit ist wunderschön. Es ist super-einfach zu bedienen, Themes sind sehr leicht zu erstellen, es benötigt keine Datenbank und es ist schlank und sauschnell. Aber die Flexibilität fehlt mir – ich kann nicht mehrere zu bearbeitende Bereiche pro Seite in den Templates einrichten. Und es hat kein eingebautes eigenes Kommentarsystem (wenn man es als Blog verwenden möchte). Immerhin hat ein Benutzer eines als Plug-in programmiert. Ich muss es aber noch testen.

Datenbanklos, flexibel und einfach ist Pulse. Es benutzt sogenannte Blöcke, die man völlig frei so zusammenbauen kann, dass jede Seite des Webauftritts anders aussehen und strukturiert sein kann, wenn man das möchte, ohne große Fummelei. Jedenfalls ging das mit der Version 4 so, von der ich mir seinerzeit eine Lizenz gekauft hatte – ja, es ist kostenpflichtig. Version 5 will ich mir nächsten Monat leisten.

Ich habe mir jetzt noch mal Textpattern angeschaut, auf dem zeitweise auch die Sackmühle mal lief, bevor ich dann zu WordPress zurückkehrte. Textpattern ist mir irgendwie sympathisch, ohne dass ich eigentlich wüsste, warum, und deshalb habe ich es jetzt halt noch einmal angepackt und getestet. Und – ich bin enttäuscht. Wenn ich Artikel löschen will, hängt sich mein PC auf – wohlgemerkt, nicht der Webbrowser, sondern gleich der ganze PC. Ferner kriege ich die Kommentar-Funktionalität nicht hin, und überhaupt muss man sich ziemlich in das System hineindenken – ich jedenfalls. Schade, weil ich es ansonsten irgendwie als charmant empfinde.

Und zu guter Letzt: Wer wirklich äußerst flexibel sein möchte, baut Websites von Hand und macht sie dann per Browser editierbar mit Coast CMS oder SiteCake. Das gilt aber nur für statische Seiten; wenn man einen Blogbereich haben wollte, müsste man den schon selber programmieren – aber das wäre eine Neuerfindung des Rades sozusagen und somit Wahnsinn. Dann doch lieber auf ein bestehendes, wenn auch nicht vollkommenes Blogsystem zurückgreifen. Natürlich kann man zweigleisig fahren: fürs Blog ein fertiges Blogsystem benutzen und für statische Seiten, die über ein extrem flexibles Layout verfügen sollen, so etwas wie die gerade genannten Möglichkeiten verwenden. Falls man fähig ist, Webseiten mittels HTML und CSS händisch zu erstellen.

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