Sack mir, wo die Mühlen sind

Reklamation

2014-08-19 von Torsten in Kategorie Der Wind spinnt

Das muss man sich mal vorstellen:

Ich hatte bei Flyeralarm, dieser Online-Druckerei, ein Kugelschreiber-Muster-Set bestellt, bestehend aus vier unterschiedlichen Kugelschreibern und erhältlich zum Preis von fünf Euro. Der UPS-Auslieferungsfahrer fand das Haus nicht, in dem ich wohne, eine Dame dieses Paketdienstes rief mich abends an, ich erklärte, wie das Haus zu finden sei, und der Paketmann lieferte am nächsten Vormittag das kleine Päckchen an mich aus. So weit, so gut.

Zwei der vier Kugelschreiber waren allerdings beschädigt, und zwar an den Halterungen, mit denen man die Stifte zum Beispiel in der Innentasche des Jacketts oder der Brusttasche des Hemdes festklemmen kann. So eine Qualität kann mich natürlich nicht überzeugen – wenn diese Stifte schon den Transport nicht heil überstehen, wie sollen sie sich dann im harten Alltag bewähren? Ich reklamierte also die zwei beschädigten Kugelschreiber und schrieb, ich sei mit der Qualität dieser Produkte nicht einverstanden. Ich bat um eine Gutschrift von 2,50 Euro.

Mich erreichte wenig später eine automatisierte E-Mail mit der Bitte, ein Foto einzureichen. Ich hatte bereits eins gemacht und schickte es an die Adresse des Absenders. Wenige Tage später wurde ich von einer netten Flyeralarm-Mitarbeiterin angerufen. Ich möge doch bitte ein Foto einreichen. Hab ich getan, war meine Antwort. An welche Adresse? An info@ … Nein, ich solle es an reklamation@ schicken. Ich versprach es und tat es noch am selben Tag.

Wieder wenige Tage später, nämlich heute: Ein Mitarbeiter der Reklamationsabteilung ruft mich an. Auch er ist höflich. Nein, er wolle mir nichts unterstellen, aber … Frist überschritten und so weiter und so fort. Ich sage, wir sollten doch nicht so ein Trara wegen 2,50 Euro machen. Erklärungen von ihm, Erklärungen von mir … Der Gesprächspartner glaubt mir, so mein Eindruck, kein Wort, mir wird das alles zu lästig und ich sage, ich hätte halt die Frist überschritten und sei deswegen nicht böse, wenn die Reklamation nicht anerkannt würde. Der Mini-Betrag sei mir eh egal, mit der Druckqualität der bisher von mir bestellten Plakate etc. sei ich ja immer zufrieden gewesen, diese minderwertigen Kugelschreiber allerdings wolle ich sicherlich nicht bestellen und somit sähe ich die Angelegenheit nun gern als beendet an.

Der Anrufer ist hörbar erleichtert, wir wünschen uns einen guten Tag und ich gehe erst mal Kaffee kochen. Kann auch Tee gewesen sein.

Nun, was soll man dazu sagen? Anstatt mir als langjährigem Kunden bei der bisher einzigen Reklamation einfach eine Gutschrift über diesen lächerlichen Kleinbetrag auszustellen, wurden also E-Mails hin und her geschickt, zwei Telefonate geführt und bei all dem viel Zeit vergeudet. Ich werde deswegen nicht die Druckerei wechseln, schätze ich mal. Ich kann zweieinhalb Euro natürlich verschmerzen. Aber ist das nicht ein albernes Verhalten des Unternehmens?

Von anderen Unternehmen bin ich eigentlich mehr Kulanz gewöhnt, gerade wenn man Stammkunde ist und es sich dann auch noch um Kleinigkeiten handelt. Na ja, es muss halt jeder selber wissen. Mein Bild von Flyeralarm ist jedenfalls ein wenig getrübt, das muss ich schon zugeben.

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