Mehl ins Getriebe

Mittagspause

Die Arbeiter sitzen draußen in ihrer Mittagspause bei diesem heißen Wetter und essen ihre Butterbrote und ja, vielleicht rauchen auch einige, ich weiß es nicht, so genau habe ich nicht hingesehen und es ist mir auch egal.

Und die Büroangestellten sitzen im kleinen Park und nehmen ihre Snacks und Getränke zu sich und unterhalten sich, vielleicht rauchen sie, vielleicht essen sie Eis, ich hab keine Ahnung, was interessiert es mich, es ist mir doch egal.

Und ich gehe in die Bäckerei und kaufe mir ein paar belegte Brötchen mit Käse und Tomaten und Salatblättern – und ja, von mir aus auch Remoulade, danke, schöner Tag heute, aber das ist mir doch eigentlich alles egal.

Drei Hände

Die Frau, die auf der Straße ging, nervte mich. Sie quatschte laut rum. In der einen Hand hielt sie den Kinderwagen mit dem hässlichen Baby darin, in der anderen Hand die Leine mit dem hässlichen Köter daran und in der dritten Hand ihr hässliches Mobiltelefon, in das sie mit ihrer hässlichen Stimme laut hinein quasselte. Beim Überholen schaute ich sie böse und verächtlich an und sie mich etwas verwundert, vielleicht auch verwundet. Ja, tut mir Leid, ja ja.

Stimme

Martha sagte so vorsichtig so sanft zu mir
Du bekommst keine Stimme
Du kannst dich aufstellen lassen
Als was du willst
Du kannst Argumente liefern
So viele du willst
Aber du wirst keine Stimme bekommen
Dich wird niemand wählen
Du bekommst keine Stimme

Und sie sagte so behutsam wie möglich
Du kannst trinken so viel du willst oder nichts
Dich goldrichtig benehmen oder völlig daneben
Es ist egal denn was du tust ist immer verkehrt
Du kannst dich anstrengen so viel du willst
Dir Mühe geben dich abstrampeln
Du tust nie das Richtige
Für sie ist alles falsch
Du bekommst niemals auch nur eine Stimme

Als Rüpel bist du nicht der Richtige
Und als braver Bürger schon gar nicht
Das eine Extrem ist falsch und das andere auch
Und das Mittelmaß der Mittelweg erst recht
Sie werden nie zufrieden sein
Du kannst tun oder lassen was du willst
Es ist alles falsch alles zwecklos
Gib es auf sie stimmen nicht für dich
Sie geben dir keine einzige verdammte Stimme

Die UNESCO hat Werke von Marx ins Weltregister des Dokumentenerbes aufgenommen

Die UNESCO hat »Das Kapital«, Erster Band von Karl Marx und das »Manifest der Kommunistischen Partei« von Karl Marx und Friedrich Engels in das Register der Weltdokumentenerbes »Memory of the World« aufgenommen, da »diese Werke weltweit immensen Einfluss auf soziale Veränderungen hatten«.

Die UNESCO schreibt, diese Werke seien »zwei der wichtigsten Publikationen des 19. Jahrhunderts. Sie hatten großen Einfluss auf die Entwicklung sozialistischer, kommunistischer und anderer revolutionärer Bewegungen des 19. und 20. Jahrhundert. Sie sind in nahezu alle Sprachen der Welt übersetzt worden und ihr enormer Einfluss wirkt bis heute nach.«

Darauf aufmerksam geworden bin ich durch eine Anzeige auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Quellen:
Schriften von Karl Marx – Deutsche UNESCO-Kommission
Marx ist UNESCO-Weltdokumentenerbe

Patente auf gewöhnliche Pflanzen

Patente auf Saatgut bedrohen die Artenvielfalt und gefährden damit letztendlich die Ernährung der Menschheit. Wie man im Themenheft Saatgut der ProSpecieRara und der EvB (Erklärung von Bern) lesen kann, wurden Patente »ursprünglich zum Schutz der ErfinderInnen von Industriegütern entwickelt. Die wenigsten Menschen wissen jedoch, dass in den letzten Jahren auch immer mehr Patente auf gewöhnliche Pflanzen wie Peperoni oder Brokkoli erteilt werden und welche Auswirkungen dies hat.«

Gentechnisch veränderte Pflanzen sind schlimm genug, Patente auf diese gentechnisch veränderten Pflanzen sind schlimmer, aber ganz schlimm ist es, wenn es verdammten Bonzenkonzernen erlaubt wird, Patente auf gewöhnliche Pflanzen anzumelden.

Diese Tatsache, zusammen betrachtet mit der Privatisierung von Trinkwasser (in Europa besonders berüchtigt: Nestlé) und den geheimen Verträgen zu den transatlantischen Freihandelsabkommen CETA und TTIP, lässt unsere nahe Zukunft äußerst düster aussehen. Und, wie mir scheint: ein Großteil der Bevölkerung kriegt von all dem nichts mit oder ignoriert diese beängstigenden Entwicklungen. Freunde der Nacht: Wir steuern auf eine Form des Kapitalismus zu, wie ihn sich selbst Karl Marx wohl in seinen schlimmsten Alpträumen niemals hätte vorstellen können.

Saatgut – Bedrohte Vielfalt im Spannungsfeld der Interessen