Mehl ins Getriebe

Deutscher Fairness-Preis 2014

2014-10-20 von Torsten in Kategorie Prügel vom Windmühlenflügel

So kann man zweifelhafte Unternehmen freilich auch schön-schminken: nämlich indem das Deutsche Institut für Service-Qualität in Kooperation mit n-tv einen Deutschen Fairness-Preis aus dem Boden gestampft hat.

Bei Fairness denke ich und denken vermutlich viele andere kritische Menschen natürlich an solche Dinge wie fairen Handel, angemessene Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und vielleicht sogar umweltschonende Produktion. Aber – weit gefehlt. Das spielt alles bei dieser Preisverleihung keine Rolle. Sondern einzig und allein die Zufriedenheit des Verbrauchers.

Dann hätte man diesen Preis aber weniger irreführend zum Beispiel als Deutschen Kundenzufriedenheits-Preis bezeichnen sollen. So aber werden Unternehmen, die Kreuzfahrtschiffe betreiben, welche die reinsten Dreckschleudern sind, als besonders fair dargestellt. Oder Online-Druckereien, die so niedrige Preise haben, dass ich gern mal wissen würde, woher die ihr Papier beziehen. Ein Computerhersteller, über den ich gelesen habe, dass er übelste Arbeitsbedingungen in Asien gern in Kauf nimmt, obwohl seine Computer nicht gerade zur Billigware gehören. Ein Online-Versandhaus, das mehrmals schon in der Presse angeprangert wurde, unter anderem wegen schlechten Arbeitsbedingungen.

Ja, es sind auch viele Unternehmen dabei, von denen man derart Schlechtes noch nicht gehört hat. Ich bemängele nur, dass hier der Begriff Fairness für etwas missbraucht wird, was nur einen winzigen Teil fairen – im Sinne von ethischen – Verhaltens ausmacht. Eben Kundenorientiertheit.

Quelle: n-tv.de

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