Mehl ins Getriebe

Achtzehn

2014-10-31 von Torsten in Kategorie Geld im Kornfeld

Ich will nicht über Volljährigkeit reden. Es geht um was anderes. Nämlich war ich heute nach längerer Zeit mal wieder in der Stadtbücherei, um mir EDV-Fachliteratur auszuleihen. Und da mein Ausweis abgelaufen war, musste ich wieder meine Jahresgebühr bezahlen. Und die belief sich auf achtzehn Euro.

Schon wieder ein Euro mehr. Im letzten Jahr waren es noch siebzehn Euro gewesen. Und das nur für Bücher. DVDs leihe ich ja schon gar nicht mehr aus, sonst wäre es noch teurer. Als ich Jugendlicher war, da kostete es noch gar nichts. Denn der Sinn und Zweck einer Stadtbiobliothek ist ja, dass Bildung jedem Bürger ermöglicht werden soll, unabhängig vom Einkommen.

Nun sind achtzehn Mücken pro Jahr ja nicht wirklich viel, und die Stadt hat kein Geld, und von irgendwas muss der Betrieb und müssen die Gehälter der Bibliothekarinnen ja bezahlt werden. Das sehe ich ein. Doch bei so wenigen Büchern, die ich ausleihe, wäre es wohl billiger, den Ausweis einfach zurück zu geben und die Bücher einzeln zu bezahlen.

Die Auswahl der Computerliteratur ist sowieso schwach und die Titel sind zum Teil auch stark veraltet. Und andere Bücher leihe ich mir gar nicht aus, weil ich Belletristik noch haufenweise ungelesen zu Hause herumstehen habe und eh selten Zeit finde, so etwas zu lesen. Also, warum dann die Jahresgebühr?

Nun, sagen wir es mal so: Ich finde es trotz allem gut, dass es die Stadtbücherei gibt. Sie ermöglicht es vielen Menschen, sehr preiswert an Literatur zu kommen, sei es Fachliteratur oder einfach was zum Schmökern. Die recht vielen Besucher, die ich dort immer sehe, zeigen mir, dass so eine Bibliothek eine wichtige und gut angenommene Einrichtung ist. Es wäre einfach schade, wenn so etwas aufgrund von Geldmangel geschlossen werden müsste.

Und dieses – nennen wir es mal – soziale Gewissen lässt mich den Jahresbeitrag gern bezahlen. Auch wenn ich ihn vielleicht nicht ganz ausnutze. Doch umgerechnet ein Euro fünfzig pro Monat sind wirklich nicht die Welt.

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