Über manche Suchanfragen kann man sich nur wundern, zum Beispiel »weihnachtsmann bilder erotisch«. Gut, die Sackmühle wurde dadurch gefunden, und das ist die Hauptsache. Aber trotzdem, wer sucht denn erotische Bilder vom Weihnachtsmann?
Der Typ in seinem roten Mantel und mit seinem weißen Bart ist doch fast oder mindestens oder genau so alt wie Coca-Cola™. Und er ist noch nicht mal light oder zero. Ein fetter, alter, träger, fauler Hund, der es nicht für nötig befindet, die Kinder auch mal im Sommer froh zu machen und Erwachsene ebenso.
Von dem will jemand erotische Bilder haben? Ja, wie bist du denn drauf? Und wie denn überhaupt erotisch? Soll der seinen Mantel vorne anheben und seine dicke, lange Rute zeigen oder was? Oder seinen Sack entblößen? Ja gut, das tut er ja schon, zugegeben. Der perverse Sack trägt seinen Sack ja auf dem Rücken.
Ich seh’s schon kommen: Im März oder April sucht ihr Halbgaren da draußen nach erotischen Bildern vom Osterhasen und seinen bunten Eiern. Unfassbar.
Normalerweise bin ich kein Freund von Volks- und Straßenfesten. Mir ist so was immer zu laut, zu voll und – na ja, oft auch zu prollig. Es gibt aber auch schöne Feste, und zwar diejenigen, die eher kulturell ausgerichtet sind. In Solingen war im Sommer eine Kultur-Sommer-Nacht, das war was für mich, absolut. Und in Remscheid gab es im Herbst eine Nacht der Kultur. Letztes Jahr war ich dort, diesmal nicht, ich war einfach zu müde und konnte mich nicht aufraffen, hinaus zu gehen.
Was jetzt noch bevorsteht und wo ich auf jeden Fall dabei sein werde, ist hier in Remscheid das Lichterfest. Es findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt, und eine Freundin von mir, Melanie, organisiert das. Wahnsinn, der Aufwand, ich weiß nicht, sie ist eine Powerfrau, echt, und ich hab keine Ahnung, wo sie all die Energie her nimmt.
Das Lichterfest ist kein Remmidemmi-Scheiß, sondern sehr stilvoll, sehr stimmungsvoll und schön. Die Geschäftsleute werden die verschiedensten Attraktionen bieten: Kunst, Musik, Leckerlis … Und die Hausbewohner werden (hoffentlich) ihre Fenster richtig schön schmücken und beleuchten.
Ja also, ich habe hier 21 Feed-Abonnenten, das sind nicht wirklich so unheimlich viele. Diese Wenigen möchte ich aber auch nicht mit grauenvollen Artikeln über Mörderpärchen und so was verprellen. Nein, die Sackmühle soll eine heile Welt präsentieren, die unterhaltsam, harmlos und richtig lieb und nett ist.
Und schließlich sehne ich mich ja auch selbst nach heilen Welten. Schlimm, wenn man eine gefunden hat und diese dann bald schon stirbt.
So ergeht es mir nämlich gerade mit dem Browsergame Glitch. Dort lebt man in einer Welt, die durch und durch gut ist. Die Spieler sind angehalten zu kooperieren, um Ziele zu erreichen und Vorgaben zu erfüllen. Man kann einem anderen Spieler das, was er oder sie mühevoll aufgebaut hat, kaum zerstören. Und wenn es doch mal passiert ist, hat man die Möglichkeit, beim Wiederaufbau zu helfen. Tiere laufen frei herum und werden nicht geschlachtet, sondern gestreichelt und liebkost. Und man erhält Vorteile, wenn man den Giganten (Giants) huldigt und ihnen Dinge spendet – sie sind also so eine Art Gottheiten.
Ja, und diese heile Welt ist nun dem Untergang geweiht. Die Betreiber geben an, dass sie sehr viel Zeit, Mühe und Liebe investiert hatten, um so eine Welt, so ein Spiel zu kreieren – dass man aber besser genauso viel Energie hätte darauf verwenden sollen, diese ganze Sache auch finanziell einträglich zu machen.
Was soll ich sagen. Ich bin traurig. Und es zeigt mir, dass man von Idealismus alleine nicht leben kann.