Sack mir, wo die Mühlen sind

Ein Gott der Leichtigkeit

2012-08-23 von Torsten in Kategorie Treu bis in die Spreu

»Wenn es Gottes Wille ist, dass ich leide, dann will ich das gerne annehmen.« – So oder ähnlich hören sich manche Aussagen von Christen an. Hallo? Und dann wundern sich solche Christen noch darüber, dass es so viele Atheisten gibt?

Ich stehe in E-Mail-Kontakt mit einem Menschen, der bis vor kurzem noch eine solche Ansicht hatte. Heute schrieb er mir, dass er nun so nicht mehr denkt. Er hat anscheinend eine Phase hinter sich gebracht, in der es für ihn richtig schien und sinnvoll war, so zu denken. Nun ist er, würde ich mal sagen, von einem recht steinigen Weg auf einen besser gangbaren gelangt. Das freut mich für ihn.

In den letzten Tagen sah ich Plakate mit der Aufschrift: »Gott will, dass alle Menschen errettet werden.« Ich dachte so bei mir:

  1. Gott hat also einen freien Willen. Da ist er im Vorteil gegenüber uns Menschen.
  2. Wovon denn errettet werden, bitte schön?
  3. Da hat er sich aber ganz schön was vorgenommen – bei sieben Milliarden Menschen.

Das Plakat propagierte also genau diese christliche Schwere und Trübsal, unter der die oben erwähnte Person doch, ohne es eigentlich zu merken, so sehr litt. Nein, so ein Gott ist nicht mein Gott.

Mein Gott ist ein Gott der Fröhlichkeit, der Leichtigkeit, ein Gott, dem es gefällt, wenn es mir gut geht, ein Gott des Lachens und des Humors. Oder eigentlich: eine Göttin. In einem sehr prägnanten Traum vor vielen Jahren war mir Gott als weibliches menschenähnliches Wesen erschienen, als schlanke, hochgewachsene, liebevolle, aber doch auch konsequente Göttin. Ich wollte nicht inkarniert werden, aber sie übte einen sanften und dennoch fordernden Druck auf mich aus, bis ich sagte: »Na gut.«

Und hier bin ich. Ich hatte ein Schwert und einen Plan mit in das neue Leben genommen. Den Plan verlor ich, das Schwert habe ich noch. Die Frage, was mein Schwert denn überhaupt sei, quälte mich ständig. Seit heute weiß ich die Antwort.

Mein Schwert ist die Waffe, die die Schwermut aus den Herzen der Menschen schneiden soll. Das geht leicht. Es tut nicht weh. Es sind nur leichte Worte. Federleichte Eingebungen. Meine Göttin ist eine Göttin der Leichtigkeit.

Eine Antwort zu »Ein Gott der Leichtigkeit«

  1. Violine sagt:

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