Wir sind so durch den Wind

Verlorene Kommentare zu alten Artikeln

2015-08-12 von Torsten in Kategorie In Mühlen wohl fühlen

Ich habe heute mal nach alten Blogartikeln in der Sackmühle gesucht. Dabei ist mir aufgefallen, dass zu einigen Artikeln aus dem Jahr 2010 wohl damals Kommentare geschrieben worden sind; doch diese sind nicht unter den Artikeln zu finden. Ich habe in die Datenbank geschaut, und umgekehrt sind anscheinend Kommentare vorhanden, aber nicht die zugehörigen Blogartikel. Was ist da los?

Man muss dazu wissen, dass ich früher die Sackmühle ursprünglich mit WordPress, zwischendurch aber eine Zeitlang mit einem anderen Blogsystem betrieben habe, nämlich Textpattern. Ich halte Textpattern für ein gutes Blogsystem, aber irgendetwas hatte mich dennoch gestört oder ich empfand es irgendwie als unrund, wie ich in einem alten Artikel beschrieben habe. Jedenfalls habe ich wohl, aus welchen Gründen auch immer, Artikel von Hand von einem Blogsystem ins andere übertragen. Vermutlich gab es kein Import-Werkzeug oder dieses funktionierte nicht richtig oder aber es erschien mir zu umständlich, ich weiß es nicht mehr.

Also ist es wohl so, dass durch das händische (sagt man das so?) Kopieren der Artikel sich die Artikel-IDs geändert haben und die Kommentare nicht mehr den richtigen Blogbeiträgen zugeordnet werden können. Vielleicht sind auch einfach ein paar Artikel komplett verloren gegangen, aber die zugehörigen Kommentare nicht, keine Ahnung.

historische Tastatur
Bildquelle: Tim Reckmann / pixelio.de

Nun stelle ich mir die Frage, ob es nicht generell sinnvoller wäre, ein datenbankloses Blogsystem einzusetzen. »Flat files«, also Textdateien, egal ob im Text-, Markdown- oder HTML-Format, könnten ja eine Datensicherung und Portierbarkeit vereinfachen. Und solche Systeme gibt es ja durchaus. Folgende habe ich getestet und bedingt für gut befunden: HTMLy, Mecha CMS und das wunderbare Nibbleblog … tja, und das war’s auch schon. Es gibt natürlich eine Vielzahl datenbankloser Content-Management-Systeme, die sind aber nicht fürs Bloggen geeignet. Und es gibt noch mehr datenbanklose Blogsysteme als die oben aufgezählten, aber die haben in meinen Tests zu viele Fehler und Schwächen gezeigt.

»Bedingt für gut befunden«, schrieb ich oben. »Bedingt« deswegen, weil auch die besseren der von mir getesteten Blogsysteme schnell an ihre Grenzen stoßen. Besonders fällt auf, dass eine Benutzerverwaltung mit ihren verschiedenen Rollen und Berechtigungen bei solchen datenbanklosen Systemen nie oder fast nie vorhanden ist. Wenn man alleine bloggt, so wie ich hier, ist das natürlich zu vernachlässigen. Aber es ist natürlich auch schwierig, Blogbeiträge, die als lauter Dateien auf dem Server liegen, zu sortieren. Eine übliche Vorgehensweise ist zum Beispiel, dass man das Datum dem Artikelnamen voranstellt bzw. das System dies erledigt. Im Falle eines datenbankgestützten Systems werden IDs vergeben und in der Datenbank werden den IDs verschiedenste Informationen zugeordnet, wie Erstellungsdatum, Änderungsdatum, Kategorie, gegebenenfalls Schlagwort und so weiter. Somit lassen sich Artikel dann auch nach diversen Kriterien sortiert ausgeben – das ist eben der Vorteil von in einer Datenbank gespeicherten Daten.

Dennoch halte ich datenbanklose Content-Management- oder Blogsysteme für sinnvoll. Und zwar dann, wenn eher geringe Datenmengen zu verarbeiten sind. Sagen wir mal, eine Einzelperson veröffentlicht jeden Monat ein selbst verfasstes Rezept. Das ergibt zwölf Blogartikel im Jahr. Da wäre ein »fettes« System wie WordPress sicherlich ein wenig übertrieben.

Fazit: Generell sinnvoller ist das Eine gegenüber dem Anderen überhaupt gar nicht. Man muss verschiedene Vorteile und Nachteile gegeneinander aufwiegen, mehrere Blogsysteme testen und am Ende eine Entscheidung treffen. Diese wird niemals eine hundertprozentig richtige und rundum glücklich machende Entscheidung sein. Denn irgendetwas stört einen früher oder später immer, da es keine vollkommene Software für alle Anwendungsfälle und alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gibt und wohl auch niemals geben wird. Aber man kann ein Blogsystem finden, das keine allzu großen Schwächen hat, stabil läuft, bequem zu sichern ist und mit dem man gut zurecht kommt, weil man es als leicht bedienbar empfindet.

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