Meine kühne Behauptung: Europa ist ein ausbeuterischer Erdteil und ist es schon immer gewesen. Das fing an mit dem Merkantilismus, ging weiter mit dem Kolonialismus und gipfelt in heutigen Auswüchsen wie der Wasserprivatisierung oder dem Export von Billig-Hähnchenfleisch oder Milchpulver nach Afrika, wodurch dortige Infrastrukturen zerstört werden.
In der Zeitschrift OYA, Ausgabe 39/2016, erschien ein interessanter Artikel zu dieser Thematik. Der Titel lautete Warum in die Ferne schweifen (Autorin: Maria König). Ich zitiere auszugsweise:
Das weltweite Handelssystem beruht bis heute auf den Prinzipien von Ungleichverteilung und Ausbeutung, da beim Einkauf die Preise gedrückt werden und Wertschöpfung erst beim Verkauf geschieht. In den ehemals kolonisierten Ländern haben 500 Jahre Besatzung Wirtschaftskreisläufe zerstört. […] Sinnstiftender als einseitige Strategiepläne ist der Dialog mit Menschen des globalen Südens. Welche Lösungen sehen sie vor Ort? […] Einige sizilianische Bio-Orangenbauern beispielsweise haben einen Weg gefunden, sich durch Direktbelieferung an »solidarische Einkaufsgruppen« von der großen Vertriebsmaschinerie, die sie ausbeutet, zu emanzipieren.
Und wir als Verbraucherinnen und Verbraucher können diese Ausbeutung der sowieso schon Armen und die gewissenlose Bereicherung der Großunternehmen und Konzerne nur dadurch versuchen zu beenden, dass wir verstärkt Produkte aus fairem Handel kaufen, zum Beispiel diejenigen Produkte, die das Fairtrade-Siegel tragen.
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