Kaufe nie die Mühle im Sack

Heidelbeeren aus Chile im Februar

Langsam rege ich mich so sehr über die Geschäftspraktiken von Netto Marken-Discount auf, dass ich dieses Unternehmen nur noch als Umweltschwein bezeichnen kann. Immer wieder werden Früchte und Gemüsesorten, die durchaus bei uns in Deutschland wachsen, mitten im Winter aus Übersee angeboten. Nach dem Spargel aus Peru, der im Januar verkauft wurde, sind es nun im Februar Blaubeeren aus Chile.

Nachtrag (15. Februar 2021): Auch andere Supermärkte und Discounter verfahren natürlich so, nicht nur Netto. Und immerhin wird mehr und mehr unverpacktes Obst und Gemüse angeboten, auch das Bioangebot nimmt stetig zu. Trotzdem ist da noch reichlich Spielraum, mehr zu tun bzw. zu unterlassen.

Leider ermöglicht das Konsumverhalten der Verbraucher überhaupt erst, dass Netto Erfolg mit solchen Verkäufen hat. Warum ist es so schwer zu begreifen, dass recht viel verschiedenes Obst und Gemüse bei uns in Deutschland wächst, nur eben nicht die ganze Auswahl das ganze Jahr hindurch, sondern zeitlich versetzt. Heidelbeeren zum Beispiel gibt es von Juni bis September. Im Winter bekommt man andere gesunde heimische Lebensmittel. Es ist ökologischer Wahnsinn, alles das ganze Jahr hindurch kaufen zu wollen.

Man kann sich gesund und abwechslungsreich genug ernähren, wenn man sich auf regionale und saisonale Lebensmittel beschränkt. Schaut euch auf dem Wochenmarkt, in den Hofläden oder Biogeschäften um!

Der Ernte-Kalender von Greenpeace (PDF-Datei)

Fünfzig Wege, sich vor der Arbeit zu drücken

Ratgeber waren immer schon beliebt, sind es immer noch und werden es immer sein, egal ob als Buch, Fernsehserie oder Blog. Auch Rock- und Popmusik sind stets beliebt, und Rocksongs können ebenso Rat in allen möglichen und unmöglichen Lebenslagen geben. Zum Beispiel denke ich an das Lied »Fifty ways to leave your lover« von Lou Reed, dem Sänger von Velvet Underground. Fünfzig Wege, deinen Liebhaber oder deine Liebhaberin zu verlassen – nun ja, diese Tricks zu kennen, mag bisweilen hilfreich sein, dürfte aber nicht gerade täglich erforderlich werden.

Eine Frage, die sich uns hingegen fast jeden Tag stellt, ist: »Wie, um Himmels Willen, kann ich mich denn vor der Arbeit drücken?« Und Antworten sind schwer zu finden. Schließlich leben wir in einer Leistungs- und nicht Leistungsverweigerungs-Gesellschaft. Aber der Wunsch, statt zu arbeiten, lieber mal ein bisschen zu faulenzen, dürfte einigermaßen weit verbreitet sein.

Und hier sehe ich eine Marktlücke, eine Nische. Ein Ratgeber mit dem griffigen Titel »Fünfzig Wege, sich vor der Arbeit zu drücken«, der wirklich gute, wasserdichte Tipps enthielte statt nur schöne Worte, wie im Falle so vieler Beratungsbücher, wäre sicherlich ein Renner und hätte durchaus die Chance zu einem Bestseller. So habe ich mir heute überlegt.

Doch wie ich mich darum drücke, dieses Buch auch wirklich zu schreiben, das ist der einundfünfzigste Tipp, und der bleibt auch verdammt noch mal mein Geheimnis. Ätsch.

Was die Welt nicht braucht

Was die Welt nicht braucht, sind nichtssagende Blogartikel. Und genau so einen will ich jetzt schreiben. Kluges, informatives Zeug gibt es doch genug, wenn wir ehrlich sind, oder? Blogs über Rezepte, Politik, Umweltprobleme, Webdesign, Informationstechnik, gesunde Ernährung und und und …

Ich bin das alles so leid. Und meine Leserinnen und Leser hoffentlich auch. Das macht doch Kopfschmerzen. Ich meine, hey, wozu kochen, wenn es Fertiggerichte gibt? Wozu sich über Politik aufregen, wenn das schon vor Jahrzehnten nichts gebracht hat? Und die Umwelt? Ja, soll sie doch endlich zerstört werden, dann verschwindet auch der Mensch von der Erde und alles ist wieder gut. Webdesign? Braucht kein Mensch, genauso wenig wie man überhaupt das WWW braucht. Ja gut, bloggen ist ganz nett, zugegeben. Informationstechnik, ach Gottchen, die viele Information macht einen doch nur bekloppt, egal ob mit oder ohne Technik. Gesunde Ernährung? Schmeckt fies. Mit Genuss krank werden, das ist mein Motto.

Ach, soll doch ein Meteorit auf die Sackmühle fallen. Genau. Satire braucht die Welt nun wirklich nicht.

Laufen in hohen Schuhen

In High Heels zu laufen ist schwierig. »Setzen Sie beim Laufen ein Bein vor das andere. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu übertreiben.«

Das klingt ja schon total kompliziert. Dann wohl doch lieber Turnschuhe, oder? Da kann frau, ohne zu übertreiben, die Beine auch hintereinander oder nebeneinander setzen. Oder wie ging das noch gleich?

Video-Anleitung: High Heels