Mehl ins Getriebe

Januar = wunderbar

Endlich ist die grauenhafte Weihnachtszeit vorbei mit ihren kitschigen Dekorationen, der fürchterlichen Musik und den gestressten Menschen, die beim Einkauf verzweifelt nach Geschenken suchen oder Lebensmittel bunkern, als ginge es darum, die halbe Stadtbevölkerung durchzufüttern.

Und kurz vor Silvester wird Feuerwerk in Millionenhöhe gekauft, um es zum Neujahr zu verballern und zu verpulvern, anstatt die Knete für hungernde Kinder oder leidende Tiere oder die Rettung der Umwelt zu spenden. Es kotzt mich einfach unheimlich an.

Aber ab zweiten Januar ist dann eigentlich die Welt wieder ganz schön. Es kehrt Ruhe ein. Frischen Muts kann man an Aufgaben heran gehen, die man im letzten Jahr vielleicht noch nicht so recht auf die Reihe gekriegt und über die Bühne gebracht hat. Es kann ja alles nur besser werden.

Bis zum nächsten Jahreswechsel.

Erster Tag

Am ersten Tag im Jahr oder am Anfang eines neuen Zeitalters, am ersten Tag meines Lebens oder am Anfang von allem, das jemals existieren wird, da regnet es und regnet und regnet, und irgendwer oder irgendwas sitzt bei mir und sagt, es könne ja nicht immer regnen, und ich stelle mir Sonnenschein vor, und im gleichen Moment hört der Regen auf und die Sonne scheint hell und warm, und ich erkenne einen Menschen neben mir, eine Frau, und sie lächelt und ihre Augen sehen fröhlich aus und sie bittet mich, ein erstes Wort zu sprechen, ein Wort, das so mächtig ist, dass neue Welten entstehen, und ich tue ihr den Gefallen, mühelos spreche ich ein Wort, das mir gerade in den Sinn gekommen ist, ein Fantasiewort, ein Wort, das es bisher noch nicht gegeben hatte, und ich merke, wie mein Denken innerhalb von Minuten klarer wird, und ich erkenne, dass ich meine Welt selbst erschaffen kann, eine große, weite, verrückte und unglaubliche

Raumzeit.