Sack mir, wo die Mühlen sind

Frosch mit Kaffee

2011-06-07 von Torsten in Kategorie Mahlen nach Zahlen

Ja, Freunde der Nacht, meine letzten Blogbeiträge, und zwar die eigenen Gedichte, waren ja ziemlich aggro, ziemlich düster und ziemlich blutig. Nun soll es wieder ein wenig heller und lustiger hier zugehen. Aber wie?

Eine gute Anregung bot mir eine Suche, die ich in meiner Blogstatistik fand, und zwar: Frosch mit Kaffee. Das fand ich famos, und ich will versuchen, für euch, liebe Leserinnen und Leser, eine kleine Erzählung oder ein Märchen oder so was zu schreiben. Allerdings habe ich keine Lust, mich sehr stark dafür anzustrengen, daher klatsche ich das mal so auf die Schnelle hin. Doch nun aufgepasst!

Frosch mit Kaffee

Vor langer, langer Zeit, in einer kleinen Großstadt mitten im Bergischen Land, ging ein Frosch in eine Cafeteria. Es kann auch ein Kaffeehaus gewesen sein. Oder ein Café. Er suchte sich einen freien Tisch, setzte sich auf einen Stuhl und ließ seine langen, langen Beine herunter baumeln.

So saß er da und wartete eine lange, lange Zeit, doch kein Kellner fühlte sich genötigt, eine Bestellung von unserem armen kleinen Frosch entgegen zu nehmen. Wie erfreut war da der Frosch, als sich ein netter Herr zu ihm setzte.

Der Frosch klagte dem Herrn sein Leid, nämlich dass er schon eine lange, lange Zeit hier säße, einen furchtbaren Durst litte und offensichtlich kein Ober bereit sei, ihn zu bedienen, trotz seines mehrmaligen freundlichen Quakens. Es schiene ihm geradezu so zu sein, dass niemand ihn überhaupt auch nur bemerkt hätte.

»Dann sitzet Ihr«, fragte der Mann, »also schon eine recht lange Zeit hier? Ja, habt ihr denn kein Weib, das Euch vermisset?«
»Nö«, antwortete der Frosch, »ich bin Single und habe auch sonst niemanden; ich bin, scheint’s, ganz allein auf der Welt, völlig allein auf mich gestellt. Ach, niemand vermisst mich in dieser ganzen weiten Welt.«
»Dann muss ich ja kein schlechtes Gewissen haben!«, rief der Mann, und gerade als der Frosch ihn nach dem Sinn dieses Satzes fragen wollte, zückte dieser auch schon ein zierliches, aber umso spitzeres Messer und stieß es dem Fröschlein tief ins Herz hinein.

»Einen Kaffee, bitte, mit Milch und Zucker!«, rief der Herr dem Ober zu. »Und ein Tellerchen mit Besteck dazu!«

(Na ja, doch wieder brutal geworden …)

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