Kaufe nie die Mühle im Sack

SEO-Spam von einem angeblichen Tobias Koch

2013-09-25 von Torsten in Kategorie Prügel vom Windmühlenflügel

Und wieder mal sind gewaltige Fluten von SEO-Spam unterwegs, um die Postkästen zuzumüllen. SEO, das bedeutet search engine optimization, also Suchmaschinenoptimierung. Dieser Spam stammt von einem angeblichen Tobias Koch, der den Empfängern verspricht, für ganz wenig Geld ihre Website auf die ersten Plätze bei Google zu bringen. »Unsere Hilfe beruht auf die einmalige Korrektur des Quellenkodes«, ah so. Vielleicht sollte man aber erst mal richtig Deutsch lernen, bevor man deutschsprachigen Spam verschickt, oder?

Und ein Spammer ist sicherlich kein fachkundiger Such­ma­schi­nen­opt­imie­rer, sondern wohl eher ein Betrüger. In den einschlägigen Foren wurde schon öfters von diesem Spammer-Ring berichtet, deren Müll in leicht abgewandelter Form immer mal wieder auftaucht.

»Wir können Ihnen helfen, dies auf eine sehr einfache Art und Weise zu ändern. […] Die Ergebnisse werden in der Suchmaschine innerhalb von 2 Wochen nach der Beendung der Arbeiten sichtbar sein.« Quatsch! So etwas kann man gar nicht versprechen, weil sich Google nicht zwingen lässt, Seiten innerhalb einer bestimmten Zeit überhaupt erneut zu besuchen, geschweige denn innerhalb kürzester Zeit hochzustufen. Natürlich, Erfolge können sich innerhalb von zwei Wochen zeigen, es kann aber auch ein paar Monate dauern, je nach Verlinkung und Beliebtheit der Website.

»[…] bei Benutzung aller wichtigsten branchenüblichen Schlüsselwörter«, auch das ist Quatsch mit Soße. Die branchenüblichsten Suchbegriffe werden wohl, wenn man damit nicht selbst gefunden wird, von der Konkurrenz schon so stark belegt sein, dass sich hier der Aufwand im Regelfall gar nicht lohnt. Da gilt es doch eher, die günstigsten Such­wörter erst mal zu bestimmen, man kann doch nicht einfach nach einer Liste irgendwelcher Begriffe gehen.

Also, kurz gesagt: Suchmaschinenoptimierung muss für jeden Kunden individuell durchgeführt werden, setzt sehr viel Erfahrung und Kenntnis voraus, erfordert eine gewisse Experimentierfreude und viel Geduld.

Und, wie gesagt, eine seriöse Agentur würde erstens gar nicht spammen und zweitens ihre aufwändigen Leistungen ganz sicher nicht für zweihundert Euro verscherbeln. Also, Finger weg!

Bringt Ihnen Ihre Internetseite eine befriedigende Anzahl an Besuchern?
Oder nimmt Ihnen vielleicht die Konkurrenz Kunden weg?

Wenn ja, bedeutet es, dass Ihre Seite eine schwache Positionierung bei Google hat.
In diesem Fall ist die Seite für Ihre potentiellen Kunden nicht sichtbar.

Wir können Ihnen helfen, dies auf eine sehr einfache Art und Weise zu ändern.

In etwa 80 – 90 % aller Fälle gelangen die Kunden über die Google-Suchmaschine auf die Webseiten.
Die überwiegende Mehrheit der Personen, die per Schlüsselwörter suchen, beenden Ihre Suche auf der ersten Seite der Ergebnisse (spätestens nach der 10. Position).

Unsere Hilfe beruht auf die einmalige Korrektur des Quellenkodes der Webseite unter Aufrechterhaltung des bisherigen Inhaltes und des Aussehens.

Ihre Internetseite wird benutzerfreundlicher und lesbar für die Suchmaschinen (insbesondere für Google). Der Effekt ist die Erhöhung Ihre Webseite auf die ersten 10 Positionen der Suchmaschine bei Benutzung aller wichtigsten branchenüblichen Schlüsselwörter.

Die Korrektur des Quellencodes führen wir innerhalb von 5 Tagen nach der Erteilung des Auftrages durch. Die Ergebnisse werden in der Suchmaschine innerhalb von 2 Wochen nach der Beendung der Arbeiten sichtbar sein.

Die Korrektur ist ein einmaliger Prozess und dementsprechend sind die Kosten der von uns durchzuführenden Arbeiten auch einmalig zu leisten, ohne dass man einen Abonnement-Vertrag unterschreiben soll.

3 Antworten zu »SEO-Spam von einem angeblichen Tobias Koch«

  1. CeKaDo sagt:

    Abgesehen von der Tatsache, dass es sich um dummen Spam handelt, ist die Optimierung von Seiten für Suchmaschinen meiner Meinung nach völlig überbezahlt, wenn von (häufig selbst ernannten) „Fachleuten“ gemacht.

    Aufgrund der schlichten Tatsache, dass Suchmaschinen die gesamte Seite scannen, ist das einzig „Inhalt, Inhalt, Inhalt“ das was zählt. Nicht umsonst sind Blogs, Shops und blogähnlich geführte Seiten in allen Suchbegriffen weit vorn zu finden.

    Die Feinheiten, eine ordentlich aufgebaute Seite ohne Hindernisse und Falschprogrammierungen zu führen, sind dann m.E. das Häubchen auf der Sahne.

  2. Torsten Sackmüller sagt:

    Hallo CeKaDo,

    ja, du hast Recht, dass es in erster Linie auf gute Inhalte ankommt, und das sagt schließlich auch Matt Cutts, der Spambeauftragte von Google, immer wieder. Der Grund ist ganz einfach: interessante Inhalte führen dazu, dass Besucher sich die Texte genau durchlesen und somit länger auf den Seiten verweilen. Darüber hinaus werden immer mal wieder Leser auf die Inhalte von ihren eigenen Blogs oder Webseiten aus verlinken.

    Aber Verweildauer und Backlinks sind nicht die einzigen Kriterien einer guten Website. Die Ladezeit spielt eine Rolle; eingestreute Bilder, Grafiken und vielleicht Videos zur Veranschaulichung der Texte; und nicht zuletzt eine semantische Quelltext-Auszeichnung, anhand derer die Suchmaschine die Struktur der Inhalte erkennen kann.

    Es gibt also verschiedene Punkte, wo es hapern kann. Bei einem privaten Blog mag sich der Betreiber sagen: Egal, wie ich positioniert bin, Hauptsache, das Schreiben macht mir Spaß.

    Wenn aber ein Unternehmen entdeckt, dass ihre Konkurrenten mit wichtigen Suchbegriffen auf den vordersten Plätzen bei Google sind (andere Suchmaschinen spielen in Deutschland so gut wie keine Rolle), während das eigene Unternehmen auf den ersten Seiten überhaupt nicht auftaucht, dann ist das unter Umständen ein gewaltiger Wettbewerbsnachteil.

    Und genau hier kommen Suchmaschinenoptimierer ins Spiel. Die paar hundert, eher paar Tausend Euro an Kosten für solche Dienstleistungen holt ein Mittelständler im Regelfall wieder herein, sobald er die Nase vor den Konkurrenten hat. Ist doch klar: Suchende klicken am ehesten auf die Ergebnisse, die sie gleich auf der ersten Suchergebnisseite finden. Ein Teil dieser Interessenten wird nach einer Kontaktaufnahme zu Käufern.

    Ein Unternehmen, das irgendwo hinter Ergebnisseite zwei oder mehr erscheint, existiert quasi nicht.

    Ich stimme dir noch einmal zu: Selbst wenn ein Unternehmen auf Seite eins mit einem bestimmten Suchbegriff zu finden ist, der Finder aber schlechte Texte vorfindet, nützt die Positionierung gar nichts und wird auch nicht lange zu halten sein. Bei der Formulierung und Gestaltung der Texte liegt auch oft die Schwäche, und hier kann ein professioneller Texter eingeschaltet werden, falls der SEO-Dienstleister dies nicht selbst leisten kann.

  3. Torsten sagt:

    Hallo Susi Sorglos,

    ich habe den Spam nicht als Blog-Kommentar bekommen, sondern per E-Mail. Diese ganzen E-Mail-Verschleierungs-Methoden per JavaScript oder sonstwie nützen leider heutzutage alle nichts mehr. Ich werde also in jedem Impressum die E-Mail-Adresse künftig nur noch so angeben, dass sie halt nicht mehr automatisiert ausgelesen werden kann (info ätt sackmuehle Punkt de).

    Aber auch hier zur Optimierung noch mal: bei einem privaten Blog ist es ja eigentlich völlig egal, wie man suchmaschinenmäßig positioniert ist. Bei einer geschäftlichen Website ganz und gar nicht.

    Das Problem ist oft, dass Unternehmer sich ihre Website von Webdesign-Agenturen erstellen lassen, die zwar wunderschöne Designs zaubern, jedoch die Suchmaschinenfreundlichkeit völlig außer Acht lassen – oft haben sie nämlich null Ahnung davon (ganz beliebt bei mir: Informatiker, die sich als Webdesigner aufspielen – die haben nämlich weder von Gestaltung noch von Benutzerfreundlichkeit noch von Suchmaschinenoptimierung Ahnung). Ja, und da kommen dann die SEO-Agenturen oder SEO-Freiberufler ins Spiel.

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