Mehl ins Getriebe

Bücher in Remscheid

Remscheid, die Kulturhauptstadt des Bergischen Landes – oder auch nicht –, hätte fast eine alteingesessene Buchhandlung verloren, nämlich Potthoff. Der Inhaber ist verstorben, und es war einige Zeit unklar, ob und wie es weitergehen würde.

Nun übernimmt die Bergische Buchhandlung dieses Geschäft, will alle sieben Angestellten behalten und das Sortiment vergrößern. Das ist doch mal eine gute Nachricht angesichts der vielen Geschäftsaufgaben, leer stehenden Läden und verlotterten Innenstädte hier in unserer Region.

Sortiment erweitern – nun, da erhoffe ich mir doch eine Erweiterung der EDV-Fachliteratur. Das derzeitige Angebot kann man nämlich bei Potthoff und in anderen Remscheider Buchhandlungen leider nur als totale Armut bezeichnen. Was ich dagegen bei Hugendubel in Berlin gesehen habe … traumhaft. Nun gut, man kann Remscheid nicht so ganz mit Berlin vergleichen, aber trotzdem. Es muss doch auch hier in meiner Stadt IT-Leute, EDV-Spezis, Screendesigner und Mediengestalter geben, die nach aktueller Literatur lechzen. Oder?

Können doch nicht alles nur Arbeitslose, Alkis, Asylanten und Drogenhändler sein.

Bauer sucht Frau

Diesen Montag habe ich mir auf RTL mal »Bauer sucht Frau« angeschaut. Oh je, die Bauern haben die Frauen aber ganz schön ans Arbeiten gekriegt: Ziegenstall ausmisten, Kuh besamen und so was Ekliges alles. Na ja, ein Bauernhof ist halt kein Schönheitssalon.

überhaupt ist das Leben eines Landwirts kein Zuckerschlecken. Man muss furchtbar früh aufstehen und richtig schuften. Das schreckt aber Studentinnen, Erzieherinnen und Bankkauffrauen nicht ab.

Ganz verrückt war, dass der Milchbauer Josef seiner Narumol ein Dirndl-Kleid gekauft hat. Eine Thailänderin im Dirndl, das habe ich vorher auch noch nicht gesehen.

Und noch etwas Neues gab es in dieser Sendung: jetzt lief es auch mal umgekehrt, denn diesmal durfte auch eine Bäuerin einen Mann suchen. Hm. Also, wenn zufällig mich mal eine Bäuerin angeln will: das kann sie vergessen. Morgens um sechs den Stall ausmisten, mittags Kühe besamen und nachmittags dann noch Geld für ein Dirndl ausgeben, nein danke.

Nur Trecker fahren würde mir Spaß machen.

Gewaltiger Schutz

Da hab ich mir ja was vorgenommen. Allen meinen Freunden will ich ja dieses Jahr einen Blogbeitrag zum Geburtstag schreiben. Da ist die Gefahr groß, dass man jemanden vergisst. Dich, Armgard, habe ich jedenfalls nicht vergessen.

Jetzt war ich aber mal neugierig, was dein Name eigentlich bedeutet. In Wikipedia steht: »andere Form von Irmgard (germanisch) ermin/irmin ? groß, gewaltig -gard ? Schutz«.

Ja, die alten Germanen. Jetzt denke ich an Ritterrüstungen, Burgfräuleins und natürlich eine Burg. Du als geradlinige Leiterin einer Ritterburg, mit kühlem Verstand und klaren Entscheidungen – das kann ich mir schon vorstellen.

Ein Name passt doch tatsächlich immer irgendwie auf die Person, die ihn trägt. Und im Zweifelsfall kommt es halt auf eine geschickte Interpretation an. Wie auch in der Kunst, der Astrologie und – nun, in der Politik.

Alles Gute zum Geburtstag!

Burg

Socken zu Weihnachten

Soll man zu Weihnachten Socken schenken? Nein, bloß nicht!

Es sei denn, welche von Clarissa Schwarz. Das sind nämlich Monster. Lustige Sockenmonster, Sockstar Monster genannt. Da freut sich Kind und Erwachsener drüber, ich kann es mir jedenfalls nicht anders vorstellen.

Socken-Monster zu Weihnachten

Natürlich werden die Monster aus fabrikneuen Socken genäht, mit Nähmaschine und per Hand. Jedes Monster ist ein Einzelstück, jedes hat einen Namen und besondere Vorlieben oder einen besonderen Charakter. Unglaublich, dass der Clarissa immer noch was einfällt. Eine kreative Frau, das muss man schon sagen.

Ich habe selbst im Sommer von Freunden zum Geburtstag ein Sockstar Monster geschenkt bekommen, und ich finde es total groovy und cool. Deshalb kann ich diese liebevoll hergestellten Unikate wirklich empfehlen.

Socken-Monster zu Weihnachten

Rock the sock!

Geburtstag am Nikolaustag

Da hat doch tatsächlich heute mein geschätzter Ex-Kollege Stefan Geburtstag, zu Sankt Nikolaus! Und dann schläft der schlaffe Sack auch noch, wenn ich anrufe und gratulieren will.

Manchmal tut es mir Leid, dass ich ihn damals im Betrieb schon mal angeschnauzt habe, bloß weil er den Müll nicht richtig getrennt hat. Und dabei ist er so ein nettes Sonnenscheinchen, eigentlich immer freundlich und gut gelaunt. Na, aber auch ich habe ja meine netten Seiten, und so verzeiht man mir doch meist meine gelegentlich aufbrausende Art.

Aber dieser entsetzlich stinkende, beißende Zigarettenqualm von ihm und den anderen Kollegen und Kolleginnen – nein, also da war mein Ärger schon berechtigt, ganz ehrlich. Ich hätte euch die Fluppen aus der Fresse hauen sollen.

Raucher

Nee, aber jetzt bin ich ja schon wieder unfreundlich, das wollte ich doch gar nicht mehr sein. Also, lieber Stefan, ich wünsche dir alles Gute, vor allem einen gesunden Schlaf!

Nikolaus

Ja, liebe Kinder, heute war der Nikolaus fleißig und hat euch Fressalien in einem alten Stiefel vor die Tür gestellt. Das ist eklig, unhygienisch und ein Stück weit Menschen verachtend. Ich wundere mich, dass noch niemand diesen alten Drecksack verklagt hat, aber irgendwie ist er schwer zu erwischen. Er ist halt so eine nachtaktive, fiese Ratte, immer im Schutz der Dunkelheit unterwegs. Lichtscheues Gesindel halt.

Wen der Nikolaus etwas besser leiden mag, dem stellt er vielleicht einen kleinen Jutesack statt einen Stiefel hin. Das heißt aber nicht, dass er es deswegen wahnsinnig gut mit dir meint. Denn er kann wirklich gemein sein. Zum Beispiel, wenn er dich mit Obst beschenkt, während du dich doch so auf Schokolade, Pralinen und, wenn du schon etwas älter und ein Junge bist, vielleicht auch auf ein Playboy-Heft gefreut hast.

Niederträchtiger Nikolaus. Geh in deinen Wald zurück, wo du herkommst! Oder bist du aus dem Himmel zur Erde herunter gedüst? Ich weiß es nicht. Ist mir auch egal.

Ich gehe am Montag in den Supermarkt und kaufe mir kiloweise teure Edelschokolade.

Torsten ist tot

»Torsten ist tot«, las ich gerade in meiner Blog-Statistik. Das hat doch tatsächlich jemand als Suchbegriff eingegeben. Ich bin schockiert!

Doch nein, liebe Mitlebewesinnen und Mitlebewesen, diesen Gefallen tue ich euch nicht, dass ich schon den Löffel abgebe. Noch nicht. Da lasse ich mir aber mal noch schön Zeit mit. Ich habe in meinem Leben ja nun noch nicht so wahnsinnig viel erreicht, dass ich sagen könnte: »So, jetzt habe ich alles durch und könnte eigentlich mal so langsam den Abgang machen.«

Jetzt wendest du vielleicht ein, dass man es sich ja nicht gerade aussuchen kann, wie lange man leben möchte. Schon eher, wie kurz. Aber ich will jetzt keine weltanschaulichen, philosophischen oder gar religiösen Fragen diskutieren. Als Selbstmörder käme man nicht in den Himmel und so. Ist mir aber auch egal, ich habe nicht vor, Hand an mich zu legen. Jedenfalls nicht so, dass ich davon sterbe.

Nein, aber ich möchte behaupten, dass mich gerade aus dem Grund, dass ich so unspektakulär, karriereungeil und einigermaßen nutzlos bin, viele, viele Menschen bewundern und mir gerne nacheifern würden, wenn sie nur könnten. Ja, sicher! Glaubst du denn, es ist schön, dass, wenn man bekannt und erfolgreich ist, man ständig angequatscht und mit dummen Fragen belästigt wird? Und dass man andauernd auf Events, Galaveranstaltungen und ähnlichen langweiligen Mist gehen muss? Dagegen bin ich doch geradezu ein freier Mensch.

Es gibt also sicherlich viele Neider in meinem Fall. Die warten jeden Tag darauf, dass ich endlich sterbe. Sie können es nicht ertragen, dass ein dermaßen unbedeutendes Licht wie ich dennoch so beliebt ist, zumindest in bestimmten Kreisen, und dabei trotzdem ein so ungestörtes Leben führen kann. Ja, sie wünschen mir den Tod.

Manche schauen sogar in Suchmaschinen nach und formulieren ihre Anfrage so, als wenn ihr sehnlichster Wunsch endlich in Erfüllung gegangen sei.

Torsten ist tot

Zugvögel

Die Zugvögel sind bekloppt.

Vor ein paar Tagen habe ich einen Schwarm von Zugvögeln am Himmel gesehen, so dürre Viecher mit langen Hälsen – Gänse, Reiher, Kraniche oder was weiß ich, was das war. Und da kreischten die beim Fliegen blöd rum. Das kostet doch unnötig Energie, und die haben doch noch einen verdammt weiten Weg vor sich, wenn die wirklich nach Afrika wollen.

Ja, und warum habe ich die als bekloppt bezeichet? Nun, weil die sich die weite Reise doch sparen können. Es gibt doch hier keine wirklich kalten, harten und langen Winter mehr. Und andere Vögel sind ja auch nicht so zimperlich, sondern bleiben hier. Meisen und so was. Wenn der Winter so furchtbar schlimm wäre, würden ja Tausende von diesen Flattertieren sterben.

Nun gut, zugegeben, ich als Mensch würde nicht gern im Winter draußen leben müssen in so einem offenen, zugigen Vogelnest. Aber ich habe ja auch kein dickes Gefieder, das mich vor der eisigen Kälte von 7 Grad über dem Gefrierpunkt oder so schützt.

Und die Fettschicht unter meinem Pullover hält auch nicht wirklich warm.

Selbstauferlegte Qualen

Ja, es gibt Menschen, die erlegen sich selber Qualen, Leiden und Pein auf. Zum Beispiel ich. Warum bloß habe ich mir fest vorgenommen, jeden Tag einen Blogartikel zu schreiben? Und warum halte ich mich denn weitgehend an meine Vorgaben? Was habe ich davon? Ich weiß es nicht. Geld verdient man nicht damit, und ob ein paar Leute das lesen oder nicht und ob sie es gut finden oder nicht, das kann mir doch eigentlich egal sein.

Wenn man morgens schreibt, muss man erst mal mühevoll aus dem Bett aufstehen, und wenn man abends schreibt, hält es einen vom Zubettgehen ab. Und dann dieses angestrengte überlegen, was man denn mal erzählen könnte. Tag für Tag. Es ist ein Elend.

Wenn ich das schon nicht verstehe, nicht mal bei mir selbst, dann verstehe ich erst recht nicht, warum manche Menschen es sogar gut finden, sich echten Schmerzen auszusetzen. Die hängen sich an Fleischerhaken, die sie sich durch die Haut gejagt haben, an der Zimmerdecke auf oder stechen sich Nadeln durch die Zunge oder machen sonst was Krankes. Echt kaputt, so was.

Nö, dann doch lieber Bloggen.

Ist so gesehen eigentlich ganz harmlos und ganz schön, und ich freue mich, wenn Leute Spaß haben, meinen Kram zu lesen.

Kommentar-Spam

Wenn man so ein Netzvagabund ist wie ich – jedenfalls in den kurzen Zeiten, da ich mal nicht schön im Bett liege und selig schlummere – und, getrieben von innerer Unruhe, durch die Weiten der seltsamen Welt, die sich Gewebe oder Netz oder so nennt, wandert, dann trifft man bisweilen auf Kurioses.

(Hui, das war ein Bandwurmsatz. Etwas Derartiges klingt doch immer so intelligent und gebildet.)

Wenn du nicht gerade in einer unwirtlichen Einöde wohnst, in die sich nie ein Mensch verirrt, wirst du wohl deine Wohnungstür abschließen. Um so verwunderlicher ist es, dass so mancher Bewohner der virtuellen Welt sein elektronisches Heim nicht absichert. Und so tummelt sich denn auch bald ein Gesindel von lauter Spammern in den Kommentarbereichen solcher derart schutzlosen Webseiten herum.

Natürlich macht sich kein Spammer aus Fleisch und Blut die Mühe, solche Seiten zu suchen und von Hand etwas einzutippen, sondern hier sind Computerprogramme am Werk. Unromantisch eigentlich. Jedenfalls, wenn du auf der Suche nach sprachlichem Kauderwelsch bist, das du vielleicht in kreativer Weise verarbeiten willst: Kommentar-Spam ist eine reichhaltige Quelle! Oder vielleicht willst du auch pharmazeutische Fachbegriffe lernen, um in besonderen Kreisen damit Eindruck schinden zu können. Alles das bietet der Kommentar-Spam dir.

Kostenlos.

Kommentar-Spam