Mehl ins Getriebe

Zombie

Ist ja verrückt, was man manchmal so träumt.

Ich habe vor ein paar Tagen nämlich von einem Zombie geträumt. Als Horrorfilmfan und da ich vor nicht allzu langer Zeit das Buch »Der Zombie-Survival-Guide« gelesen habe, weiß ich, dass man Zombies den Kopf zerballern muss. Glücklicherweise hatte ich im Traum auch eine Pistole zur Hand. Dummerweise hingegen hatte das Ding Ladehemmungen, na ja und der Zombie kam dann unbeeindruckt auf mich zu marschiert.

Seltsam war, dass der für ein Traumgebilde ziemlich »echt« aussah; also, so wie sie im Film halt immer dargestellt werden: blass, zerfleddert und so.

Schade, ich hab das kein zweites Mal geträumt. War irgendwie interessant und hat mich nicht übermäßig erschreckt. Gewundert allerdings schon.

Erwischt hat der untote Drecksack mich übrigens nicht. Ich hab mich durch rechtzeitiges Aufwachen seinen gierigen Bissen entzogen.



Der Zombie Survival Guide

Frühaufsteher

Jeden Tag um Punkt acht Uhr dreißig erscheint ja ein neuer Artikel bei Im Bett mit Torsten. Da habt ihr euch bestimmt schon gedacht: »Ja ja, dieser Torsten tut hier groß auf Gammler und Müßiggänger, aber in Wirklichkeit ist er so ein früher Vogel und steht in aller Herrgottsfrühe auf, um sein Weblog zu schreiben. Scheinheilige Sau!«

Falsch! Um die Uhrzeit liege ich noch im süßesten Schlummer und träume von euch Lesern, die ihr so etwas Schlechtes von mir denkt. Oder ich träume von einem Zombie, der mich angreift; da werde ich in ein paar Tagen mal drüber berichten; gruselig war das. Oder ich träume von unzähligen hübschen Frauen, die nur das eine wollen: mich verlassen, Schluss machen, mich im Stich lassen. Dann wache ich mit einer Träne im Knopfloch meines Schlafanzuges auf. Wenn es nicht gerade ein heißer Sommer ist und ich nackt penne.

Wie auch immer, richtig ist das Folgende: in WordPress, dem Blogsystem hier, gibt es natürlich die Möglichkeit, Artikel zu einem bestimmten Zeitpunkt erscheinen zu lassen. Tja, da kann ich abends schön fleißig schreiben und morgens schön faul liegen bleiben.

So, »liegen« ist ein gutes Stichwort; ich leg mich wieder hin. Bis morgen!

Sucht

Ja ja, ich weiß, man sagt nicht mehr »Sucht« heutzutage, sondern »Abhängigkeit«. Nicht Tablettensucht, nicht Alkoholsucht, sondern Medikamenten- beziehungsweise Alkoholabhängigkeit. Und so weiter und so fort. Keine Ahnung, warum. Wie auch immer, ich sage Sucht dazu, und ich sage auch, süchtig machende Substanzen sind keine gute Sache, sie machen dich kaputt, sie können deinen Körper schädigen und deinen Geist dazu. Bei den meisten Substanzen ist das jedenfalls so.

Nun, mir sind jedenfalls mein Körper und mein Geist schon wichtig. Je gesünder und fitter, desto besser. Ja, und beide finde ich ehrlich gesagt jetzt gar nicht mal soooo schlecht. Also, meinen Körper und meinen Geist. Und, Hand aufs Herz, welche Frau unter euch würde schon gern einen abgewrackten, abgefuckten, schäbigen und auf den Hund gekommen Männe haben wollen, hm? Na also.

Doch leider kann ja so ziemlich alles zur Sucht werden, von dem du dir Trost, Linderung oder Vergessen versprichst, und – ach, doofes Thema, so unwitzig, keinen Bock mehr.

Ich koch mir Kaffee und leg mich wieder hin. Koffein und Schlaf, das sind eben meine Suchtmittel, auch wenn das erst mal paradox klingt.

Geburtstage

Heute haben gleich zwei meiner Freunde Geburtstag: Frank und Klaus (in alphabetischer Reihenfolge der Vornamen). Herzlichen Glückwunsch, falls ihr mein Weblog lest! Ich rufe aber auch noch an, klaro!

So ein Geburtstag ist – nun, es soll Menschen geben, für die ist es ein Tag wie jeder andere. Seltsam. Es scheint ihnen ohne Bedeutung zu sein, dass sie geboren worden sind, oder wie soll man das interpretieren? Ist nicht jeder Mensch für bestimmte andere Menschen eine Bereicherung?

Meine beiden Freunde sind auf jeden Fall für mich und, wie ich weiß, für noch ein paar Leute mehr eine Bereicherung. Ja, ich werde heute ein wenig sentimental, so kennt man mich kaum.

Frank ist heute sogar 50 geworden, wow! Klaus hat bis dahin allerdings noch ein bisschen Zeit.

Wie auch immer, Jungs, Tassen hoch! Allein schon, überhaupt geboren worden zu sein ist ja eine starke Leistung. Ich meine, hey, man muss sich als Spermium doch schließlich gegen eine Vielzahl von Kontrahenten durchsetzen, um es bis zur Eizelle zu schaffen und dort auch noch als Erster einzudringen. Mit scheuen Diskussionen oder kleinlauten Bitten ist es bei diesem Gerangel nicht getan, da muss man schon eher mal kräftig die Ellenbogen einsetzen. Ach nee, die hat man ja da noch gar nicht. Egal, kämpfen muss man allemal. Und es ist auch erforderlich, immer kräftig mit der Geißel zu rudern, um sich überhaupt schnell genug fortzubewegen. So heißt dieser lange fadenförmige »Schwanz« des Spermiums nämlich.

Tja, und später das Leben, das ist ja nun auch manchmal ein echter Kampf. Insofern, alle Achtung, dass ihr euch bis heute durchgerangelt habt. Da kann ich nur sagen: Weiter so, ihr alten Haudegen!

(Ich für meinen Teil bedauere nur, dass ich nie wieder so einen langen Schwanz haben kann wie damals, ich noch ein Spermium war …)

Photoshop-Tiere

Ja, die Kreativität des Menschen kann manchmal seltsame Blüten treiben: Photoshop-Tiere. Na, das sind wahre Monster.

Also, ich glaube, dass in naher Zukunft eine Zeitmaschine erfunden worden sein wird. Dann wird jemand mit diesen Photoshop-Bildern im Handgepäck in die Vergangenheit reisen. Die Menschen in der Vergangenheit glauben natürlich, es gebe solche Tiere wirklich. So echt sehen die Bilder aus. Ich vermute, auf diese Weise haben sich diese ganzen Legenden von Ungeheuern gebildet, die wir heute noch kennen.

Die Tragik an der ganzen Sache ist nur: die Menschen damals haben sicherlich fotografische Bilder für Zauberei und Teufelszeug gehalten. Unser armer Zeitreisender ist wahrscheinlich gefoltert und gesteinigt worden. Oder verbrannt. Oder ersäuft.

Ich bleib in der Gegenwart. Keine Diskussion.

Esoterik

Habt ihr schon mal diese Sinnsprüche der Esoteriker gehört: »Wie innen, so außen« oder »Wie oben, so unten«? Also, ich finde das irgendwie Quatsch. Ich zum Beispiel sehe da unten rum ganz anders aus als oben. Obwohl – die Haare werden hier wie da grau. Gut, nehmen wir »Wie innen, so außen«: das stimmt aber nun wirklich nicht.

Ich behaupte: an dem Spruch »Außen hui, innen pfui!«, da ist doch eher was Wahres dran. Zum Beispiel, als ich noch bei einer Versicherung gearbeitet habe – ach, »Du und gearbeitet?«, sagt ihr jetzt! Ja, kommt, Kinders, irgendwie muss ja Geld rein kommen. Und die Kunst des Müßiggangs, ohne dabei zu verhungern, will schließlich erst mal gelernt sein, angeboren sind diese Fähigkeiten nicht, das muss man sich hart erarbeiten. Dafür habe ich
Jahre gebraucht. Deswegen mal schön ruhig jetzt.

Also, Versicherung. Es war so: ich habe damals eines frühen Abends meine beiden Chefs zu einem Restaurant hingefahren; die Agenturleiter der ganzen Stadt haben da nämlich irgendeine beschissene Feier steigen lassen. Na ja, und nachts sollte ich meine Chefs wieder abholen. Ich latsche da also so ganz normal und ahnungslos rein in den Saal. Und was soll ich euch sagen: so eine übertriebene Sauerei hatte ich vorher noch nie erlebt! Diese
Typen tun ja tagsüber bei der Kundschaft, als wären sie ganz was für tolle, feine Pinkels. Und wie gepflegt deren Geschäftsräume aussehen! Aber abends dann Servietten über den Parkettboden verstreuen, die weibliche Bedienung doof anmachen und laut rumgrölen! Na ja. Da geht es aber auf jeder Punk-Party gesitteter zu.

Wie kam ich jetzt überhaupt auf diese alte Geschichte? Ach ja, wegen »Außen hui, innen pfui!«, und dass das eher zutrifft als »Wie innen, so außen.« Nach außen auf fein tun, aber in Wirklichkeit ein Dreckschwein sein. Bei mir selber ist das allerdings ein wenig anders: ich bin innen, also charakterlich, total anständig, ein Gentleman, ein edler Ritter.

Aber in meiner Bude sieht’s aus …

Mehr Platz

Neulich sagte Ina im Bett zu mir: »Darling, ich brauch mehr Speicherplatz!« Ich sprang sofort nach zehn Minuten langsam auf und sagte: »Kein Problem, Honey, ich regel das für dich!« Ja, und dann hab ich den Computer angeschmissen und schön viel Speicherplatz für ihre Website bei so einem Provider beantragt. Das ging zügig, Bestätigung kam sehr bald, und beim Frühstücken so gegen zwölf Uhr fünfzehn hab ich ihr das dann gleich ganz
freudig erzählt. 25 Gigabyte!

Na ja, sie war aber gar nicht begeistert und brüllte mich gleich an, so in der Art: »Hast du eigentlich nur pennen und Computer im Kopf, du Sacknase?« – Ja, meine Fresse, wie kann ich denn wissen, dass sie mehr Platz für ihre Scheiß-Klamotten haben wollte! Für ihre ganzen Blusen und Röcke, die sowieso alle nur in schwarz sind und manchmal ein bisschen in so dunklem Blutrot. Die alte Emo-Tussi! Statt mal was mit Blümchen drauf zu tragen und freaky Farben wie fuchsia, lila, rosa, orange und hellgrün!

Nichts als Schuhe und Klamotten und Kleiderschränke im Kopf! Egal, so sind die Frauen eben, und ich war hinterher, ehrlich gesagt, auch ganz froh: den gebuchten Speicherplatz nehm ich einfach für mich selbst. Jaaaaa! Fotos hochladen! Meine eigenen Zwanzig-Minuten-Gitarrensoli (wah-wah!) zum Download anbieten!