»Zum Erntedankfest in den Gottesdienst« oder so ähnlich, las ich gestern auf Schildern vor einer neuapostolischen Kirche.
Nun, ich weiß nicht genau, wer für eine gute Ernte zuständig ist: Gott, das Wetter, der Landwirt? Was ich aber glaube ist, dass es eine gute Idee ist, nicht immer alles als Selbstverständlichkeit anzusehen. Dankbarkeit ist ein etwas komischer Begriff, wenn man nicht so recht weiß, wem oder was man danken soll. Nun, vielleicht kann man jedoch einfach mal das Essen ganz bewusst genießen, sich Zeit nehmen und sich freuen, wie gut es schmeckt, wie satt es macht und wie reichhaltig es davon gibt.
Ja, ich weiß, dass viele, viele Menschen auf der Welt hungern müssen und manche sogar verhungern. Umso schlimmer finde ich es, wie gedankenlos wir, die wir hier im überfluss leben, mit Nahrungsmitteln umgehen. Und auch, wie rücksichtslos wir mit der Natur umgehen, wie brutal wir teilweise die Tiere behandeln, als ob es ihr einziger Daseinszweck wäre, von uns verzehrt zu werden nach einem leidvollen Leben auf Metallgittern.
Und so fände ich es wirklich eine gute Idee, im Herbst zur Erntezeit einmal nachdenklich zu sein. Man kann wirklich traurig werden angesichts der Zustände in der Welt, aber das ändert ja nichts. Und es gibt ganz sicher auch viel Schönes. Vieles, das es wert ist, dass man fröhlich wie ein Kind darüber staunt und sich darüber freut.
Du kannst in die Kirche gehen oder durch den Wald oder dich gemütlich ins Bett legen. Aber tue es bewusst. Lass dein Gehirn eingeschaltet und dein Herz. Alles kannst du sozusagen zu deinem kleinen privaten Dankes-Gottesdienst machen.
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