Sack mir, wo die Mühlen sind

Umstieg von WordPress auf ClassicPress

2019-04-07 von Torsten in Kategorie In Mühlen wohl fühlen

Ich bin kürzlich auf einen WordPress-Fork gestoßen: ClassicPress.

ClassicPress-Logo

Abspaltungen sind insbesondere in der FLOSS-Softwareentwicklung nichts Ungewöhnliches. Auch von anderen berühmten Content-Management-Systemen wie Drupal oder Typo3 (die ich beide schrecklich finde) gibt es Forks. Manchmal ist es so, dass die ursprünglichen Entwickler sich in verschiedene Lager spalten, und manchmal ist einfach jemand mit einer bestehenden Software nicht mehr zufrieden, weil sie sich vielleicht von der ursprünglichen Zielsetzung fort entwickelt hat. ClassicPress ist entstanden, als WordPress in den Fünfer-Versionen den gewohnten Editor TinyMCE durch den bei vielen Benutzern verhassten Content-Builder Gutenberg ersetzte.

Auch ich bin ein Feind dieses Gutenberg-Dings. Ich möchte schreiben, kein Layout erstellen, indem ich Blöcke hin und her schiebe. Das Layout sollte, wie ich finde, nach alter Schule per CSS festgelegt sein. Dort kann ich ja bestimmen, wie Text an Bildern vorbei fließen soll und so weiter. Kurzum, ich finde, dass Gutenberg das Bloggen verkompliziert statt es zu vereinfachen.

Doch zurück zu ClassicPress. Warum sollte man es einsetzen, wenn man doch Gutenberg in WordPress abschalten und mithilfe des Plugins Classic Editor ersetzen kann? ClassicPress basiert auf WordPress 4.9 und beinhaltet also gar nicht erst Gutenberg. Doch darüber hinaus unterscheidet sich ClassicPress, soweit ich es erkennen kann, nicht von WordPress. Nun, für mich war ausschlaggebend: Man weiß nicht, in welche seltsamen Richtungen sich WordPress noch entwickeln wird, wie stark es noch weiter aufgebläht werden wird und ob Gutenberg nicht womöglich eines Tages so sehr mit dem WordPress-Kern verdrahtet sein wird, dass man daran gar nicht mehr vorbei kommt. Da steige ich lieber schon jetzt um.

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, auf ein komplett anderes Blogsystem umzusteigen. Schließlich gibt es deren ja etliche, wie zum Beispiel Serendipity, Textpattern, Bludit, Grav, Flextype oder das inzwischen wieder gepflegte und weiterentwickelte Flatpress, um nur ein paar zu nennen, die ich gut finde. Doch ich mag WordPress bzw. ClassicPress ja, komme super damit zurecht und finde es sehr flexibel anpassbar, und außerdem gibt es eine riesige Fülle an brauchbaren (aber natürlich auch schrecklichen und unnützen) Erweiterungen. Vor allem aber ist ein Umstieg immer mit Risiken und Arbeit verbunden.

Der Umzug von WordPress zu ClassicPress hingegen war ein Klacks, ein Kinderspiel oder ein Stück Kuchen, wie man im Englischen sagt. Man benötigt nur das Migrations-Plugin, schaltet vorübergehend die installierten Erweiterungen ab, drückt einen Knopf und wartet eine Minute – fertig! Auch die gelben Warnfähnchen konnten ein Gelingen nicht verhindern. Eine vorherige Datensicherung ist nichtsdestotrotz sozusagen Pflicht.

Switch to ClassicPress

Und so, liebe Lesende, läuft die Sackmühle ab heute auf ClassicPress. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!

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