Es gibt eine ganze Menge Texteditoren, die sich per Webbrowser bedienen lassen; und einer, den ich mir mal vor einiger Zeit angeschaut hatte und den ich gerade wiederentdeckt habe in den ganzen gespeicherten Links in meinem Firefox, ist Blank Slate. Er ist super einfach zu bedienen, versteht Markdown, und die geistigen und schriftlich fixierten Ergüsse lassen sich natürlich auch speichern und per Link weitergeben – allerdings nur, wenn man sich hat registrieren lassen und eingeloggt ist. Veröffentlicht man einen Text nicht, bleibt er privat und kann nicht von Fremden gelesen werden, selbst dann nicht, wenn ihnen der Link bekannt sein sollte.
Das alles ist eine gute Sache, weil man somit Texte von überall aus bearbeiten kann, sofern ein Internetzugang zur Verfügung steht. Der Knackpunkt ist nur, dass es sich um einen Dienst handelt. Der ist kostenlos, ja gut. Doch sollten wir inzwischen wissen, dass »kostenlos« oft bedeutet, dass es eben doch nicht immer alles umsonst gibt, sondern dass wir mit unseren Daten bezahlen – und dieser Preis erscheint mir in aller Regel als zu hoch. Und, fast noch schlimmer: auf der Website von Blank Slate findet man keinerlei Angaben darüber, wer der Anbieter ist, ob und wie Daten gespeichert und verarbeitet werden und in welchem Land der Server steht. Sensible Dinge sollte man also hier auf keinen Fall eintippen. Und so habe ich auch nur Quatsch mit Soße dort geschrieben.
Ein ebenso fähiger Editor ist ZenPen; dieser speichert Inhalte nicht auf einem Server, sondern im lokalen Speicherbereich des Webbrowsers, also auf der eigenen Festplatte. Ferner kann diese Software nicht nur als Dienst verwendet, sondern sogar selbst gehostet werden. Das Programm ist als lizenzkostenfreie Open-Source-Software herunterladbar von GitHub und ist unter der sehr freizügigen MIT-Lizenz verwendbar. Der Programmierer lässt sich natürlich gerne einen Kaffee spendieren, wie es immer so schön heißt.
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